Samstag, 8. August 2020

Big Things

Philip K. Dick: "Ubik", G. K. Hall (2001)
Eine eher seltene Ausgabe von Philip K. Dicks Ubik
Ohne viel Bezug zu den deutschen Ausgaben von Philip K. Dick, aber für mich ein weiteres Glanzstück in der Sammlung ist Ubik. Bei dieser Ausgabe handelt es sich um eine etwas andere Art Buch, eine Grossdruckausgabe, im Englischen large print. Grossdruckausgaben richten sich meist an Menschen mit Problemen beim Wahrnehmen von Schrift, also mit einer stärkeren Beeinträchtigung des Sehens. Mein Eindruck ist, dass es im angelsächsischen Raum mehr solche Grossdruckbücher gibt als im Deutschen, aber das ist zugegebenermassen eine sehr subjektive Einschätzung. Zu Ausgaben in Punktschrift gibt es in diesem Blog bereits einen schönen Eintrag.
Diese Ausgabe von Ubik ist eine von vier, die der auf solche Bücher spezialisierte US-amerikanische Verlag G. K. Hall 2001 und 2002 herausgebracht hat. Ausser Ubik ist 2001 das unvermeidliche Do Androids Dream of Electric Sheep? herausgekommen, 2002 publizierte der Verlag Flow My Tears, the Policeman Said und The Three Stigmata of Palmer Eldritch; eine erstklassige Auswahl! Es handelt sich um ein Hardcover mit Schutzumschlag, der Umschlag des Buches zeigt das gleiche Motiv. Im Netz wird als Verlag auch oft Thorndike genannt, ein Imprint von G. K. Hall., das auf Grossdruck spezialisiert ist, sowie auf die Thorndike Press Large Print Science Fiction Series. Zumindest in diesem Buch findet sich kein Verweis auf Thorndike.
Seit 1972 gehörte zu G. K. Hall auch Gregg Press, ein Verlag, bei dem zwischen 1976 und 1979 bereits 15 Romane und eine Kurzgeschichtensammlung von Dick erschienen waren, hochwertige Sammlerausgaben, die heutzutage eher teuer sind. 
Eine Seite Ubik in Grossdruck
Die erste Seite Ubik in Grossdruck
Auch im Katalog des britischen Verlags Ulverscroft finden sich drei Bände in Grossdruck. Electric Dreams und (natürlich) Do Androids Dream Of Electric Sheep? von 2018 sowie Ubik von 2019. Da es sich hier wohl um Bibliotheksausgaben handelt, die für den privaten Sammler schwer zu bekommen sind, konnte ich fast keine Spur dieser Bücher finden, bin aber (mittlerweile) sicher, dass es sie gibt. Es ist jetzt sehr frustrierend sie nur von Ferne sehen zu können, ohne sie in die Sammlung begrüssen zu können. Ich vermute, dass es da lizenzrechtliche Zusagen gibt, diese Ausgaben nur an Bibliotheken abzugeben, aber nicht an den freien Markt. Oder es ist zu aufwändig.
Ausserdem sind einige der Public Domain Ausgaben von Dicks Kurzgeschichten, über die hier berichtet wurde, als large print erschienen. Deutsche Grossdruckausgaben von Dick gibt es nicht.
Die Ausgaben der Reihe G. K. Hall sind eher selten zu finden, man muss etwas Geduld haben. Noch mehr Geduld hilft auch dabei mal einen glücklichen Treffer zu erzielen und ein Buch etwas günstiger zu finden. Ich konnte die gezeigte Ausgabe sogar in Deutschland erwerben, das spart Porto, passiert aber so selten, dass ich niemandem raten kann, auf ein deutsches Angebot zu warten.
Aus gegebenen Anlass sei hier (noch einmal) darauf hingewiesen, dass Total Dick-Head, der Blog von David Gill, aus dem Winterschlaf wieder aufgewacht ist mit (vielen) interessanten, lesenswerten Einträgen. Besuchen!

Preise

Die Large Print Ausgaben von G. K. Hall liegen bei 100-500 Euro
Ausgaben von Gregg Press sind selten unter 100 Euro zu finden

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