Samstag, 25. Februar 2017

Noch mehr Fischer ... 2017

The Man in the High Castle – Das Orakel vom Berge,
die neueste Ausgabe von Philip K. Dick bei Fischer (2017)
Ein wenig unerwartet gibt der Fischer Verlag auch im Jahre 2017 wieder neue Ausgaben von Büchern von Philip K. Dick heraus.
Zunächst hatte der Verlag neuere Exemplare der 2014er Ausgabe von Das Orakel vom Berge mit einem grossflächigen Aufkleber auf den Markt gebracht, der auf den Zusammenhang mit Amazon Serie The Man in the High Castle hinwies, die auf dem Roman basiert. Jetzt ist eine neue Taschenbuchausgabe mit eben diesem Titel erschienen: The Man in the High Castle. Der ursprüngliche deutsche Titel Das Orakel vom Berge erscheint noch als Untertitel. Nicht nur im Titel, auch bei der Umschlaggestaltung knüpft das Buch an die Serie an. Leider erfahren wir über den Gestalter des (im Unterschied zur Klassik-Reihe wirklich ansprechenden) Umschlags nur den Namen „www.buerosued.de“. Wahrscheinlich ist auch Design jetzt Teamarbeit, was auch immer das bedeutet.

Samstag, 11. Februar 2017

Dickheads Metamorphosen

Metamorphosen 15 (2016) mit einem Interview mit
Tommi Brem über Dickheads und seinen Appendix Dick
Als Nachhall auf den im letzten Jahr erschienenen sensationellen Appendix Dick, ist jetzt noch ein Gespräch mit dem Autoren des Appendix, Tommi Brem, erschienen. In der Nummer 15 (Oktober - Dezember 2016) der Zeitschrift metamorphosen, einem Magazin für Literatur und Kultur, ist Tommi Brem im Gespräch unter der Überschrift Vampire? Autohändler und Schallplattenverkäufer!
Man möchte Brem und seinem Gesprächspartner Michael Watzka gerne länger zuhören - bzw. mehr als die drei Seiten lesen. Es geht - ausser natürlich um Appendix Dick - mehr um das Fandom, die Dickheads, und die Rezeption von Dick als um Dick selbst; das erspart dem wissenden Leser vermutlich die üblichen Floskeln über Dick. Und Bremms Bemerkungen zu einer geplanten Enzyklopädie oder einem Tarot sind zumindest dem Autoren dieses Blogs neu.
Angesprochen wird auch die fehlenden Fan-Fiction zu Dicks Werk (vielleicht steht die Frage unter dem Eindruck eines Interviews am Anfang des Magazins, in dem auch das Perry-Rhodan-Universum durchquert wird, in dem Fan-Fiction eine wichtige Rolle spielt). Fehlen tut m. E. hier die Anmerkung, dass es wohl keine (oder wenig?) klassische Fan-Fiction von Amateuren zu Dicks Werk geben mag, aber eben viel Literatur von Profis, die hier im Blog Recursive genannt und des öfteren besprochen wird - und die Zahl der Autoren und Bücher, die als von Philip K. Dick beeinflusst sind oder an Philip K. Dick erinnern, ist gross. Dick war sicher ein Writers' Writer, ein Autor, der von anderen Autoren des Genres sehr geschätzt wurde und bei diesen grossen Eindruck hinterlassen hat - und das durchaus auch schon zu seinen Lebzeiten. Diese Anmerkung sei in diesem Blog erlaubt, auch wenn es ja sonst mehr um's Sammeln geht.

Samstag, 4. Februar 2017

Die Zeit

Jede neue Entdeckung macht Spass und gerade beim Sammeln ist der Fund eines vorher gänzlich unbekannten Stücks oft eine grössere Freude als das Füllen einer bereits bekannten Lücke. Ich dachte wirklich, dass ich alle erschienenen Kurzgeschichten im Katalog hätte.
Programmheft zur Aufführung von Botho Strauss'
Die Zeit und das Zimmer an der Schaubühne am
Lehniner Platz in Berlin (1989)
Auf einem meiner Fischzüge fand ich jedoch ein Angebot für das Programmheft zum Stück Die Zeit und das Zimmer von Botho Strauss. Das Angebot kam mit einem vollständiges Inhaltsverzeichnis des Programmhefts und es sollte eine Reihe von Kurzgeschichten zum Thema Zeit enthalten. Und eine dieser Geschichten war Eine Kleinigkeit für uns Temponauten von Philip K. Dick. Tatsächlich hatte ich dieses Angebot schon einmal gesehen, konnte das aber nicht verifizieren und hielt das daher einfach für einen Fehler, es war einfach nicht zu glauben. Dieses mal habe ich dann einfach zugegriffen, das Risiko war überschaubar, es wäre ja auch nicht der erste Fehlkauf.
Das Buch traf dann schnell ein und es enthält tatsächlich die Kurzgeschichte von Dick. Es handelt sich um das Programmheft des Stücks Die Zeit und das Zimmer, uraufgeführt am 8. Februar 1989 („Keine Pause!“) an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin unter der Regie des 2015 verstorbenen Luc Bondy.
Das Programmheft enthält auf der ersten Seite eine Liste der Schauspieler und ihrer Rollen sowie weitere Mitwirkende und dann auf rund 140 Seiten Geschichten und Gedanken zum Thema Zeit: Fast zwei Dutzend Texte, zusätzlich zu dem von Dick auch von J. G. Ballard, Jorge Luis Borges, Lewis Carroll und weiteren.