Samstag, 23. Februar 2019

Was für ein Theater

Es gibt zahlreiche Bearbeitungen der Literatur von Philip K. Dick in der darstellenden Kunst, hauptsächlich sind das Verfilmungen seiner Werke. Dazu kommen noch mehr Filme, die offensichtlich nachhaltig von Dick beeinflusst sind (auch wenn sie das nicht immer zugeben wollen). Im Bereich des Theaters aber gibt es nur wenige Bearbeitungen. Im Deutschen findet sich nur ein Tanztheater, das auf Uwe Antons Willkommen in der Wirklichkeit basiert, in der Dick als Figur auftritt. Im Englischen gibt es Brian Aldiss' Kindred Blood in Kensington Gore von 1991, über das in diesem Blog noch zu berichten sein wird, ebenfalls ein Stoff in dem Dick als Person auftritt.
Flow My Tears, the Policeman Said in der Bearbeitung für das Theater von Linda Hartinian

Samstag, 16. Februar 2019

Willkommen im Club

Buchclub Ausgaben sind für Sammler etwas Besonderes, aber nicht unbedingt etwas besonders Gutes. Allgemein sind sie eher ungeliebt. Es gibt nur zwei deutsche Buchclub-Ausgaben von Philip K. Dick, beide natürlich vom populären Blade Runner, erschienen 1991 und 2003 bei Bertelsmann – und natürlich sind sie, egal wie ungeliebt und langweilig, Teil der Sammlung.
Oben R und M Medien (2003) und unten Bertelsmann Buchclub (1991): Blade Runner
Blade Runner von Philip K. Dick,
von R und M Medien (2003) und
beim Bertelsmann Club et al. (1991)
Beiden Bücher sind als Lizenzausgaben des Heyne Verlags erschienen, d. h. auch mit der zur jeweiligen Zeit von Heyne genutzten Übersetzung. Bei der neueren Ausgabe von 2003 handelt es sich um die von Jacqueline Dougoud überarbeitete Übersetzung von 2002. Wie bei Buchclub-Ausgaben üblich handelt es sich um – wie ich finde: lieblose und langweilige – Hardcover-Ausgaben ohne jede Extras. Die fehlende Widmung der ersten Ausgabe geht aber auf das Konto von Heyne, die die Widmung auch erst 2002 wieder hinzugefügt haben.
Erwähnenswert ist lediglich das Cover der Utopia-Ausgabe von 2003, das tatsächlich auf den sonst unverzichtbaren Bezug auf den Film verzichtet. Verzichten tut Bertelsmann auch auf ISBNs, die für den Handel nicht benötigt werden, da die Bücher ja über den allgemeinen Buchhandel nicht zu beziehen waren, sondern nur über den Club. Ebenso fehlt das Erscheinungsdatum. Für den Sammler wird das Leben so nicht leichter. Opulent ist das Impressum der 1991er Ausgabe trotzdem, dort findet man
Lizenzausgabe mit Genehmigung des Wilhelm Heyne Verlages, München für die Bertelsmann-Club GmbH, Gütersloh, die EBG Verlags GmbH, Kornwestheim, die Deutsche Buch-Gemeinschaft C. A. Koch's Verlag Nachf. GmbH, Gütersloh, die Buchgemeinschaft Donauland Kremayr & Scheriau, Wien, die Deutsche Buch-Gemeinschaft C. A. Koch Verlag Nachf., Wien und die Buch- und Schallplattenfreunde GmbH, Zug/Schweiz
Die Ausgabe von 2003 nennt dann ganz kompakt RM-Buch-und-Medien-Vertrieb im Impressum, Bertelsmann taucht nicht auf, der genannte Erscheinungsort Gütersloh weisst aber sofort die Richtung.
Es gab in den 80er Jahren bei Bertelsmann 25 Bände im nach dem Umschlag weisse Reihe genannten Science Fiction & Fantasy Club. Ausserhalb dieser Reihe erschienen weitere Bände Science Fiction und Fantasy, auch viel Perry Rhodan. Im Netz findet sich speziell zu Bertelsmann allerdings nichts – Buchclub-Ausgaben sind beim Sammlern eben ungeliebt.

Samstag, 9. Februar 2019

Spass mit ISBNs

Eines der wahrhaft spannendsten Themen in der Literatur sind bestimmt die International Standard Book Numbers, die ISBNs – zumindest für Buchhalter ... und Sammler. Als Sammler muss man diese schönen Zahlenreihen lieben, sie versprechen Ordnung und Übersichtlichkeit in der sonst doch unübersichtlichen Welt der Literatur. Dieses Versprechen halten die ISBNs dann aber nur teilweise.
So wichtig und hilfreich sie für den Sammler sind (und sonst, das gebe ich hier zu, wohl eher langweilig), so gibt es doch ein paar Probleme mit Ihnen – und ein paar Geschichten und Ungereimtheiten dazu.

Samstag, 2. Februar 2019

Ein Neuer Stern für PKD

Ein NEUER STERN für Philip K. Dick
Ein NEUER STERN für Philip K. Dick - ein Rundbrief
an die Freunde des ASFC Halle
Kurz vor Weihnachten, fast noch pünktlich zum 90. Geburtstag von Philip K. Dick, erreichte mich von einem Leser dieses Blogs der Hinweis auf ein Fanzine, dessen aktuelle Ausgabe Dick zu seinem Ehrentag würdigt. Der NEUE STERN scheint schon in der 45. Nummer, der Titel ist also nicht ursächlich passend zur Weihnachtszeit gewählt, sondern ein etwa monatlicher, informeller Rundbrief des ANDROMEDA Science Fiction Clubs Halle (ASFC), komponiert von Thomas Hofmann. Er hat auch das mehr als semi-professionelle Cover beigesteuert (und vermutlich die graphischen Innengestaltung). Formal erinnert auch bei diesem Heft nichts mehr an die hektographierten Fanzines früherer Tage. Hofmann hat auch in anderen Magazinen der Szene seine Zeichnungen beigesteuert, die in der Sammlung zu finden sind, Alien Contact, Exodus und anderen.
Und auch inhaltlich finden wir einige Perlen. Dieser Mann ist leider tot ist – in ihrer Kürze – eine gute Einführung zu Dick und seinem Werk – und wie praktisch jeder Text über Dick lässt sich Person und Werk nicht trennen, seine Lebensumstände – fünf Frauen, wenig Geld – müssen genannt werden, um sein Werk in den richtigen Rahmen zu stellen.