Samstag, 28. Dezember 2019

Ein betriebsames Jahr 2019

Auch in diesem Jahr kann ich den kleinen Jahresrückblick nicht auslassen. Ich schreibe sonst nicht viel über diesen Blog, aber hier sollen jetzt auch ein oder zwei Worte über das making of nicht fehlen.
Zuerst: Ich habe es nicht geschafft, mich ernsthaft mit einem Wechsel auf eine andere Blog-Infrastruktur zu beschäftigen. Das Thema bleibt aktuell und ich werde es, allerdings nur mit niedriger Priorität, weiter verfolgen, in der Hoffnung doch noch über eine bessere Lösung als Blogger zu stolpern. Die vielen grandiosen Möglichkeiten anderer Anbieter will ich derzeit aber einfach nicht. Die Gefahr, in der Technik gefangen zu werden, ist mir zu gross. Um es programmatisch auszudrücken: Dieser Blog hält meine wunderbaren Abenteuer und Entdeckungen beim Sammeln fest, er ist ein Reisetagebuch, kein Selbstzweck. Meine Anforderungen sind also minimalistisch, auch wenn mich einiges bei Blogger stört. Nun ja …
Kommen wir nun zu den Highlights des Jahres – und das sind ganz klar die drei Veranstaltungen, die ich besuchen konnte: die Zeit aus den Fugen am Schauspielhaus in Hannover, das Philip K. Dick Filmfest in Köln und zuletzt The End. Eine Replikantenoper in Bremen. Gerade beim Filmfest hatte ich die Möglichkeit mich mit den Veranstaltern auszutauschen und das kommt beim Sammeln nicht so oft vor. Ich finde es gibt überhaupt erstaunlich wenig Austausch, vielleicht habe ich die richtigen Ecken im Netz noch nicht gefunden. Oder die anderen Sammler sind, wie man es erwartet (und so wie ich) einfach wenig extrovertiert und sammeln eben in ihren gut temperierten Kellern vor sich hin. Für mich waren diese Veranstaltungen und der Kontakt mit anderen an Dick Interessierten auf jeden Fall wichtig und schön und motivierend.
Impressionen von 2019 - Farsi, Film, Theater und mehr …

Samstag, 21. Dezember 2019

Galicisch im Advent

Im Adventskalender findet sich hin- und
wieder mal etwas von Philip K. Dick
Galicisch hat am 1. Juli des vergangenen Jahres (2019) als (mit Deutsch) 38. Sprache die Welt des Philip K. Dick betreten. Fernando Moreiras hat Do Androids Dream of Electric Sheep? für den galicischen Verlag Kalandraka als Soñan os androides con ovellas eléctricas? übersetzt. Veröffentlicht wurde der Roman vom Imprint Faktoría K – zumindest ist das mein Verständnis davon, was Faktoría K ist; mehr zum Buch beim Verlag. Dieser populärste Roman von Dick liegt damit in der 34. Sprache vor.
Galicisch ist eine von drei Minderheitensprachen in Spanien, neben Katalanisch und Baskisch. Es ist eng mit dem Portugiesischen verwandt und wie in jeder guten Familie toben heftige Auseinandersetzungen über die Art der Beziehung – hier ist die Frage: Dialekt, Sprachvarietät oder eigentlich das Gleiche? Man kennt diese Fragen aus Südosteuropa: Serbisch? Kroatisch? Serbokroatisch? Mehr zum Galicischen gibt es hier und bei Wikipedia.
Als Konsequenz der politischen Entwicklung im 19. Jahrhundert begann auf jeden Fall die Wiedergeburt der Sprache und in den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein bedeutendes Verlagswesen entwickelt. Jährlich werden etwa 1.500 Werke auf Galicisch herausgegeben. Dieser kulturelle Impetus – der wohl auch politisch motiviert ist – hat dann auch Philip K. Dick nativ in den Nordosten Spaniens gebracht.

Freitag, 13. Dezember 2019

Brennpunkt Zukunft

Die deutsche Übersetzung von "Final Stage" (1974)
Brennpunkt Zukunft 3, Ullstein (1984)
Nur eine Kleinigkeit ist mir neulich beim Bearbeiten einer Anthologie aufgefallen.
Brennpunkt Zukunft 3, erschienen bei Ullstein (1984) enthält die Kurzgeschichte Eine Kleinigkeit für uns Temponauten von Philip K. Dick und ist deshalb Teil der Sammlung. Diese Kurzgeschichte ist im Original als A Little Something for Us Tempunauts erstmalig in der von Edward L. Ferman und Barry N. Malzberg herausgegebenen legendären Anthologie Final Stage erschienen. Das amerikanische Original hatte eine bewegte Erscheinungsgeschichte: der Verlag Charterhouse hat bei der Veröffentlichung 1974 ohne Wissen der Herausgebern oder Autoren in die Texte eingegriffen, erst die Ausgabe bei Penguin im folgenden Jahr hat die Originaltexte wieder hergestellt (es wäre interessant mal zu sehen, was das für Dicks Text bedeutet hat).
Auf Deutsch ist Final Stage bei Ullstein in zwei Bänden erschienen: Brennpunkt Zukunft 1 (1982) und eben Brennpunkt Zukunft 3. Brennpunkt Zukunft 2 hat mit Final Stage nichts zu tun, einen vierten Band gibt es nicht.