Samstag, 28. Dezember 2019

Ein betriebsames Jahr 2019

Auch in diesem Jahr kann ich den kleinen Jahresrückblick nicht auslassen. Ich schreibe sonst nicht viel über diesen Blog, aber hier sollen jetzt auch ein oder zwei Worte über das making of nicht fehlen.
Zuerst: Ich habe es nicht geschafft, mich ernsthaft mit einem Wechsel auf eine andere Blog-Infrastruktur zu beschäftigen. Das Thema bleibt aktuell und ich werde es, allerdings nur mit niedriger Priorität, weiter verfolgen, in der Hoffnung doch noch über eine bessere Lösung als Blogger zu stolpern. Die vielen grandiosen Möglichkeiten anderer Anbieter will ich derzeit aber einfach nicht. Die Gefahr, in der Technik gefangen zu werden, ist mir zu gross. Um es programmatisch auszudrücken: Dieser Blog hält meine wunderbaren Abenteuer und Entdeckungen beim Sammeln fest, er ist ein Reisetagebuch, kein Selbstzweck. Meine Anforderungen sind also minimalistisch, auch wenn mich einiges bei Blogger stört. Nun ja …
Kommen wir nun zu den Highlights des Jahres – und das sind ganz klar die drei Veranstaltungen, die ich besuchen konnte: die Zeit aus den Fugen am Schauspielhaus in Hannover, das Philip K. Dick Filmfest in Köln und zuletzt The End. Eine Replikantenoper in Bremen. Gerade beim Filmfest hatte ich die Möglichkeit mich mit den Veranstaltern auszutauschen und das kommt beim Sammeln nicht so oft vor. Ich finde es gibt überhaupt erstaunlich wenig Austausch, vielleicht habe ich die richtigen Ecken im Netz noch nicht gefunden. Oder die anderen Sammler sind, wie man es erwartet (und so wie ich) einfach wenig extrovertiert und sammeln eben in ihren gut temperierten Kellern vor sich hin. Für mich waren diese Veranstaltungen und der Kontakt mit anderen an Dick Interessierten auf jeden Fall wichtig und schön und motivierend.
Impressionen von 2019 - Farsi, Film, Theater und mehr …

Samstag, 21. Dezember 2019

Galicisch im Advent

Im Adventskalender findet sich hin- und
wieder mal etwas von Philip K. Dick
Galicisch hat am 1. Juli des vergangenen Jahres (2019) als (mit Deutsch) 38. Sprache die Welt des Philip K. Dick betreten. Fernando Moreiras hat Do Androids Dream of Electric Sheep? für den galicischen Verlag Kalandraka als Soñan os androides con ovellas eléctricas? übersetzt. Veröffentlicht wurde der Roman vom Imprint Faktoría K – zumindest ist das mein Verständnis davon, was Faktoría K ist; mehr zum Buch beim Verlag. Dieser populärste Roman von Dick liegt damit in der 34. Sprache vor.
Galicisch ist eine von drei Minderheitensprachen in Spanien, neben Katalanisch und Baskisch. Es ist eng mit dem Portugiesischen verwandt und wie in jeder guten Familie toben heftige Auseinandersetzungen über die Art der Beziehung – hier ist die Frage: Dialekt, Sprachvarietät oder eigentlich das Gleiche? Man kennt diese Fragen aus Südosteuropa: Serbisch? Kroatisch? Serbokroatisch? Mehr zum Galicischen gibt es hier und bei Wikipedia.
Als Konsequenz der politischen Entwicklung im 19. Jahrhundert begann auf jeden Fall die Wiedergeburt der Sprache und in den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein bedeutendes Verlagswesen entwickelt. Jährlich werden etwa 1.500 Werke auf Galicisch herausgegeben. Dieser kulturelle Impetus – der wohl auch politisch motiviert ist – hat dann auch Philip K. Dick nativ in den Nordosten Spaniens gebracht.

Freitag, 13. Dezember 2019

Brennpunkt Zukunft

Die deutsche Übersetzung von "Final Stage" (1974)
Brennpunkt Zukunft 3, Ullstein (1984)
Nur eine Kleinigkeit ist mir neulich beim Bearbeiten einer Anthologie aufgefallen.
Brennpunkt Zukunft 3, erschienen bei Ullstein (1984) enthält die Kurzgeschichte Eine Kleinigkeit für uns Temponauten von Philip K. Dick und ist deshalb Teil der Sammlung. Diese Kurzgeschichte ist im Original als A Little Something for Us Tempunauts erstmalig in der von Edward L. Ferman und Barry N. Malzberg herausgegebenen legendären Anthologie Final Stage erschienen. Das amerikanische Original hatte eine bewegte Erscheinungsgeschichte: der Verlag Charterhouse hat bei der Veröffentlichung 1974 ohne Wissen der Herausgebern oder Autoren in die Texte eingegriffen, erst die Ausgabe bei Penguin im folgenden Jahr hat die Originaltexte wieder hergestellt (es wäre interessant mal zu sehen, was das für Dicks Text bedeutet hat).
Auf Deutsch ist Final Stage bei Ullstein in zwei Bänden erschienen: Brennpunkt Zukunft 1 (1982) und eben Brennpunkt Zukunft 3. Brennpunkt Zukunft 2 hat mit Final Stage nichts zu tun, einen vierten Band gibt es nicht.

Samstag, 30. November 2019

Gesundheit!

Am 27. November ist Der galaktische Topfheiler von Philip K. Dick offiziell (laut Katalog) beim S. Fischer Verlag erschienen. Mein Buchhändler hatte ihn schon zwei Tage vorher. Und das Impressum vermeldet Dezember 2019. Das macht die Buchhaltung nicht einfacher, aber ähnlich ist es bei allen Ausgaben von Fischer - immerhin steht ein Monat im Impressum.
Die aktuelle Ausgabe von Der galaktische Topfheiler von Philip K. Dick bei Fischer

Samstag, 23. November 2019

The End. Eine Replikantenoper

Theater Bremen
Bremen. Hier wird Geschichte geschrieben, wenn auch nur in einer kleinen Ecke des Philip K. Dick Universums. Am 26.09.2019 hatte The End. Eine Replikantenoper Uraufführung, im Kleinen Haus. Leider konnte ich nicht dabei sein. Am vergangenen Freitag war nun die inzwischen siebte Aufführung, die auch ich besuchen konnte. Und trotz der etwas aufwändigen Anfahrt – das Nationaltheater Mannheim wäre ein bequemerer Ort gewesen – hat es sich (natürlich) gelohnt bei diesem fast einmaligen Ereignis, auf jeden Fall aber kaum zu wiederholenden Erlebnis dabei zu sein.
Diese Oper ist untypisch – wir sehen fünf Darsteller auf der Bühne im Nieselregen, die vor dem sich in der Feuchtigkeit auflösenden Hintergrund aus weissem Zellstoff stehen. Es ist das Jahr 2350 (oder so), die Menschen sind untergegangen und nun kommt auch für die fünf Replikanten auf der Bühne das Ende, The End. Auf der Bühne stehen – von rechts nach links – fünf Replikanten, die Rick Deckard (gespielt von Alexander Swoboda), Rachel Rosen (Annemaaike Bakker), KD6-3.7 (Nadine Geyersbach), Roy Batty (Matthieu Svetchine) und Dr. Eldon Tyrell (Justus Ritter) repräsentieren. Und natürlich repräsentieren diese Replikanten die genannten nur, sie spielen sie nicht, denn diese Replikanten erzählen von der fernen Vergangenheit, wie sie sich in den beiden Blade Runner Filmen abgespielt hat (oder wenigstens fast so). Und wenn man diese Filme kennt, weiss man, dass zumindest Batty, Rachel und Tyrell tot sind und Tyrell ziemlich sicher ein Mensch war.

Samstag, 16. November 2019

Und noch mehr Philip K. Dick Film Festival

Nach meinem Beitrag in der vorigen Woche verdienen noch einige weitere Filme des European Philip K. Dick Film Festivals einer Erwähnung – nach meiner gänzlich subjektiven Wertung.
Am Donnerstag, dem ersten Tag, folgten in Block 2: Fleisch und Maschine elf Filme. Der argentinische Kurzfilm Tatu beeindruckt mit animierten Robotern, aber das einsame Mädchen in der Großstadt in I Don't Want to be Alone ist nicht nur enorm bildstark sondern auch emotionaler - und zitiert Blade Runner ganz direkt in der ersten Szene.
Und auch in diesem zweiten Block gab es einen deutschen Beitrag, Zoe von Leif Brunnie über dessen Entstehung man auch direkt beim Filmemmacher nachlesen kann. Ein Zero-Budget-Film mit einem PKD-Thema. Und ein Film, den ich gerne weitersehen wollte … Der Abend geht dann spät zu Ende, nach Arbeit und Anfahrt vielleicht ein bisschen zu spät.
Nach einem kulturvollen Tag in Köln gänzlich ohne Philip K. Dick, einem Feiertag, an dem die Antiquarite leider geschlossen hatten, hiess dann am Freitag Abend der erste Block Jenseits von Verstand und Glauben.
Der erste Film des Abends war The Nine Billion Names of God, der auf einer Kurzgeschichte (auch wenn es im Abspann based on the book steht, ist es doch eine Kurzgeschichte) vom grossen Arthur C. Clarke von 1954 beruht (zum Trailer). Der deutsche Titel ist Die neun Milliarden Namen Gottes, erstmalig bei Ullstein (1959) in der Anthologie Nur ein Marsweib und andere Science Fiction-Stories erschienen. Für mich war dieser Film mit seinen grossartigen Bildern – der Himalaya, ein buddhistisches Kloster, Mönche in orangenen Roben und dem Stil der 50er Jahre – unbedingt eines der Highlights des Festivals. Auch wenn die diese typische Kurzgeschichte der 50er Jahre eine (etwas vorhersehbare) Pointe hatte.
Gedreht in Köln ist Eva  A CRISPR Story von Regisseur Puneet Bharill, der auch (wie in der No- und Low-Budget-Szene üblich) das Drehbuch geschrieben hat (und vermutlich sonst allerlei besorgt hat, was nötig war). Die Story greift das Thema Genmanipulation auf, die namensgebende CRISPR/Cas-Methode ist ein relativ neues, sehr mächtiges Werkzeug in diesem Umfeld und es wird (ohne Übertreibung: vermutlich die Welt verändern. Der wissenschaftliche Sachverstand der Macher beflügelt den Film und die schwierige Thematik braucht sicher mehr Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft.
Das Programm des Philip K. Dick Science Fiction Film
Festivals in Köln für 2019  das Motiv ist dem Kurzfilm
Mise En Abyme entnommen und zeigt einen Sammler,
allerdings nicht von Büchern sondern anderndings; das
Programm ist natürlich in die Sammlung gekommen
Dem hoch professionellen und optisch perfekten Mise En Abyme über einen Sammler (von Schmetterlingen) ist auch das Motiv der Film Festivals entnommen, das ist kein Zufall. Auf Vimeo kann man nicht nur den Trailer finden, sondern, neben Storyboard, making of und Interview mit dem Hauptdarsteller, auch einen Beitrag des italienischen Regisseurs Edoardo Smerilli. Smerilli hat das Drehbuch selbst geschrieben und er nennt Dick und sein Werk als Inspiration – und zeigt es auch. Eigentlich ist dieser Kurzfilm ein Beitrag für den zweiten Block des Tages, den Dick-Block. Den Sammler lässt der Film ein wenig unruhig zurück.
Ausser einigen grossen Namen bei den Autoren – King, Clarke, Dick – finden sich auch einige sehr bekannte Schauspieler. In Who is Martin Danzig? von Michael Baker spielen Walter Koenig und Kevin Page. Koenig ist bekannt oder eigentlich berühmt für seine Rolle als Pavel Chekov in der Fernsehserie Raumschiff Enterprise und den zugehörigen Kinofilmen. Page ist bekannt für Auftritte in diversen Serien, in Deutschland sind davon wohl die Sitcom Seinfeld und die SF-Serie Babylon 5 am bekanntesten. Ein besinnliches Ende dieses Blocks.

Samstag, 9. November 2019

The Sixth Annual European Philip K. Dick Film Festival

Im Kino
The Sixth Annual European Science Fiction Philip K. Dick Film Festival in Köln
Ich habe es tatsächlich geschafft auch in diesem Jahr wieder beim European Philip K. Dick Film Festival in Köln dabei zu sein. Und wie im letzten Jahr war es einmaliges Erlebnis … ja, das passt nicht wirklich, aber so fühlt es sich an. Sagen wir also, es war wieder sehr schön.
Das European Festival findet am anderen europäischen Spielort Lille in der Woche vor Köln statt, am 25. und 26. November, das Programm ist dort ein etwas anderes. In Lille war es seit 2013 die sechste Auflage dieses Festivals, in Köln seit 2016 die vierte. Dabei sind knapp die Hälfte der Filme aus Lille auch in Köln zu sehen. Das gilt so auch für das Mutterfestival in den USA, das dort seit 2012 in New York und verschiedenen andere Orten spielt – jedes Festival hat also durchaus sein eigenes Programm. Dabei geht es nicht (nur) um Verfilmungen der Stoffe von Philip K. Dick, sondern der Auftrag ist breiter:

Samstag, 26. Oktober 2019

Farsi? Ernsthaft?

Sammeln macht schlau. Oder dumm. Ich bin mir nicht mehr sicher und das ist vermutlich ein Indiz für letzteres.
Der regelmässige Leser mag in diesem Blogs schon den einen oder anderen Eintrag zu Übersetzungen der Werke von Philip K. Dick gesehen haben. Der neueste Zugang ist eine Übersetzung in Farsi, gemeinhin auch Persisch genannt. Farsi ist eine indogermanische Sprache, also linguistisch näher mit Deutschen als dem Arabischen verwandt und alleinige Amtssprache im Iran, ist aber auch eine von mehreren Amtssprachen in Afghanistan und Tadschikistan.
Eine Büchersendung aus Teheran, der Hauptstadt des Iran
Der Neuzugang ist aus dem Iran. Es handelt sich um ساكن برج بلند, zu Deutsch Das Orakel vom Berge [The Man in the High Castle] des Verlages Intishārāt-i Rawzanah von 2018. Das Umschlagbild ist bekannt, denn es ist vom Künstler Shan Jiang für die Folio Ausgabe (2015) gestaltet. Die iranische Ausgabe ist nun das dritte Buch mit diesem Cover, siehe dazu auch den Eintrag in diesem Blog.
Insgesamt sind im Iran vier Ausgaben von drei SF-Romanen und vier Anthologien erschienen.

Samstag, 19. Oktober 2019

Eine lange Reise aus Köln …

… haben diese beiden Magazine hinter sich. Ich habe sie aus den USA erhalten, als Zugabe zu einer etwas grösseren Bestellung, aber dazu später hier im Blog mehr.
Diese Magazine habe ich tatsächlich in der amerikanischen Bucht entdeckt – ausgerechnet! Der amerikanische Anbieter hat in den letzten Jahren eine ungeheure Sammlung von allem von und über Dick angeboten, auch viele internationale Ausgaben (inklusive dem Mädchen mit den dunklen Haaren von der Edition Phantasia). Bei einem Amerikaner, der also (fast) alles anbietet, findet man auch deutsche Hefte, die man selbst nie gesehen hat. Die Hefte waren ursprünglich auch nicht teuer angeboten, allerdings hielt mich die Portomauer von einem Kauf ab. Beim Kauf eines etwas grösseren Postens (der dann die Portomauer überwinden konnte) habe ich die Hefte (auf Nachfrage) dazu erhalten, mehr als eine freundliche Geste. Der Anbieter hatte die Magazine wohl seinerzeit selbst gefischt, aber eben in Deutschland. Mir sind sie damals offenbar entgangen.
Magazin - für Köln und den Rest der Welt, April und Mai 2004
Es handelt sich um zwei Ausgaben eines Kölner Stadtmagazins mit dem schönen Namen Magazin des Kölner Verlages Die Muschel. In den überraschend kleinformatigen Heften findet sich dann der deutschsprachige Artikel The Story of Philip K. Dick von Sophia Ahrens. Die insgesamt 14 Seiten sind auf zwei Teile verteilt, die April und die Mai Ausgabe des Jahres 2004. Von dieser Zeitschrift und dem Verlag finde ich keine Spuren mehr – ausser diesen zwei Ausgaben.
Der Artikel selbst ist erfreulich ausführlich und zeigt eine tiefere Kenntnis zumindest einer Biographie (vermutlich Sutin). Ahrens konzentriert sich auf den Menschen, weniger auf das Werk und referiert die Fakten wenig überraschend, kann ihnen aber noch eine eigene Deutung abgewinnen. Für den Experten also nichts Neues, aber eine gut Auffrischung und für praktisch jeden anderen sehr viel Interessantes. Und für den Sammler zwei praktisch einmalige Stücke – wie viele Exemplare der angegebenen Auflage von 3.000 Stück heute noch existieren, ist natürlich schwer zu sagen. Angeboten werden sie aber nicht.

Samstag, 12. Oktober 2019

Anhang - Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Ich hoffe, dass ich dem deutschen Philip K. Dick Universum mit diesem Blogeintrag einen winzigen Baustein hinzufügen kann. Das ist für mich bemerkenswert, weil es die eigentliche Rechtfertigung für die Sammlung ist: eine solide Basis als Quelle für weitere Erkenntnisse zu sein. Und das ist hiermit (vielleicht) erstmalig dokumentiert.
Umschlagbild von Klaus Dill
Das Umschlagbild von Klaus Dill zu Die drei Stigmata des Palmer Eldritch, Haffmans (1997)

Samstag, 5. Oktober 2019

Theatralisches - Noch mehr Zeit aus den Fugen

Noch mehr Zeit aus den Fugen – wer will das wissen? Aber es gibt noch ein paar Dinge nachzutragen … und wer will überhaupt wissen, was hier geschrieben wird?
Der vorigen Blogeintrag zum Stück erwähnt (und zeigt) das Programm, es gibt aber ein paar Details hinzuzufügen.
Lückentext: Zum Autor
Die kurze Einführung Zum Autor (Seite 10 bis 11) ist ein Lückentext: alle Werktitel sind weggelassen - man kann spekulieren, dass die Titel ursprünglich irgendwie abgesetzt sind, durch einen speziellen Zeichensatz, den der Drucker dann aber nicht installiert hatte ... oder irgendein ähnliches technisches Problem. Nun ja, nur eine Fussnote im Kapitel Pleiten, Pech und Pannen, denn der erfahrene Leser kann die fehlenden Titel leicht einsetzen.
Im Programm folgt Wachen Sie auf, Mr. Gumm!, ein sehr schöner Text der Dramaturgin Johanna Vater, die gemeinsam mit der Regisseurin Laura Linnenbaum den Text des Stückes geschrieben hat, der, wie erwähnt, sehr nah am Original ist (und bei der Kritik daher nicht so gut ankommt, insgesamt waren die Kritiken eher verhalten). Es gibt natürlich Kürzungen und Umstellungen gegenüber dem Originaltext und das Ende, die Flucht, ist komplett durch einen – sehr kurzen – Abschluss ersetzt, der auf die aktuelle politische Situation – der Gestaltungsraum des einzelnen, Fake News – Bezug nimmt. Abgeschlossen wird das Programm von einer Doppelseite zum Regieteam.

Samstag, 14. September 2019

Zeit aus den Fugen - ein Schaupiel

Das Plakat zu Zeit aus den Fugen
Ein Stück von Philip K. Dick im Theater zu sehen, ist natürlich ein ganz neues Erlebnis. Auch wenn es andere Bearbeitungen von Dicks Stoffen für die Bühne gibt, sind sie doch selten. Und die Qualität der Aufführung von Zeit aus den Fugen ist ausserordentlich, so wie man es von einem deutschen Staatstheater auch erwarten kann.
Vor ausverkauftem Haus hatte Zeit aus den Fugen unter der Regie von Laura Linnenbaum am 13. September Uraufführung im Schauspielhaus Hannover, einer der Spielstätten des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover.
Der Text des Stückes von Laura Linnenbaum und der Dramaturgin Johanna Vater hält sich sehr eng an das Original, natürlich gekürzt, aber selbst im Detail so genau am Text, dass sich manchem Zuschauer nun vorher unzugängliche Dinge im Roman erklären. Das Zusammentreffen mit den Kesselmans im einsamen Haus auf dem Hügel bleibt aber auch im Stück rätselhaft (für mich). Erst das Ende weicht deutlich vom Roman ab, es gibt keine Fahrt im LKW und keine merkwürdigsprachigen Zukunftsteenager, Linnenbaum und Vater schneiden Dicks Ende ab und ersetzen es durch ein recht plakatives Ende als Kommentar zur aktuellen politischen Situation.

Samstag, 7. September 2019

Die lustigsten Pinguin-Pannen

Die Philip K. Dick Ausgaben von Penguin gehören zu den von mir besonders gesuchten Exemplaren. Zusätzlich zu einem Konvolut, dass ich, wie berichtet, kürzlich erwerben konnte, habe ich beim gleichen Anbieter noch die erste Ausgabe von Dick bei Penguin gekauft – hauptsächlich, um Porto zu sparen.
Die Ausgaben von Penguin sind in der Regel schlecht erhalten – es handelt sich um die billigen Paperbacks, nicht die etwas besseren Trade Paperbacks, das Papier ist billig, der Einband einfach – und die Ausgaben von Dick sind alt. Um so schöner also, dass diese Ausgabe – insbesondere für üblicherweise notorisch zerfledderte Penguin Bücher – doch sehr schön erhalten ist (eigentlich perfekt, bis auf den hässlichen Knick im Einband). Und immerhin ist das Buch von 1965 … oder nicht?
The Man in the High Castle von Penguin
mit Max Ernsts Die versteinerte Stadt
Die Rückseite mit dem Bild von Ted White
und dem falschen Namen des Umschlagbildes

Samstag, 3. August 2019

Nicht nur Sex ...

Etwas irreführendes Titelbild von Chris Foss für die britischen Ausgabe von We Can Build You von Grafton von 1986, auf Deutsch zuletzt übersetzt als Die Lincoln-Maschine beim Heyne Verlag (2007)
Am Schluss müssen Bücher verkauft werden. Ohne Verkauf kein Geld für den Verlag und wenn der Verleger nichts verdient, kriegt auch der Autor nichts. Und welche Rolle Geld für einen Autoren spielt, kann man in vielen Briefen von Philip K. Dick nacherleben – es geht oft um Tantiemen: Tantiemen, um die sich Dick betrogen fühlt, von seinen Verlegern oder auch von der Sowjetunion, Tantiemen, die zu spät ausgezahlt werden, Tantiemen, die nicht reichen. Letztlich ist man als Autor selbstständig, ein (oft) sich selbst ausbeutender Unternehmer. Und so sehr man von der Umwelt als freier und unabhängiger Künstler wahrgenommen wird, Frauen und Kinder müssen Essen.

Samstag, 27. Juli 2019

Bulgarisch

Ich musste nun nach Sofia fliegen, um endlich auch eine bulgarische Ausgabe von Philip K. Dick zu kaufen. Obwohl Bulgarien als EU-Mitgliedsstaat eigentlich „nicht so weit weg ist“ – und natürlich bin ich auch nicht deswegen geflogen. Aber es ist wirklich schwierig von Deutschland ein entsprechendes Buch zu kaufen, weil Bulgarien eben keinen Euro hat und durch die kyrillische Schrift auch online schwer zugänglich ist – und es liegt wohl auch daran, dass es nicht so viele Ausgaben von Dick in Bulgarien gibt.
Омнибус, Sofia: Bard (2017)
Der erste Roman von Dick ist in Bulgarien 1993 erschienen, also erst nach dem Fall des eisernen Vorhangs: Das Orakel vom Berge, immerhin kein schlechter Start. Später erscheinen mit Ubik, Blade Runner, Der dunkle Schirm und Die drei Stigmata des Palmer Eldritch (2006) weitere absolute Meisterwerke des Autoren. Allerdings kommen auch Die kosmischen PuppenDas Globus-Spiel und Der Gott des Zorns heraus – drei Romane, die im Deutschen mit einer gewissen Berechtigung nur auf eine einzige Ausgabe gekommen sind. Wir können also in Bulgarien fünf der besten und drei der eher am wenigsten guten Romane sehen. Warum bringt ein (bulgarischer) Verlag Die kosmischen Puppen heraus, wenn etwa Marsianischer Zeitsturz verfügbar gewesen wäre? Vermutlich gibt es hier kostentechnische und lizenzrechtliche Überlegungen, die sich dem unbedarften Beobachter entziehen. Der Markt hat – da kann man sich wohl sicher sein – als dritten übersetzen Roman von Dick kein eher lauwarmes Frühwerk von Dick wie Die kosmischen Puppen verlangt.
Nach 2006 ist in Bulgarien als insgesamt neunte Ausgabe von Dick erst 2017 wieder etwas erschienen: Омнибус, also Omnibus. Dieser Philip K. Dick Omnibus enthält auf 703 Seiten die zwei Romane und sechs Kurzgeschichten von Dick, die fürs Kino verfilmt worden sind:

Samstag, 20. Juli 2019

Philip K. Dick Edition

Der Heyne Verlag hat sich in diesem Blog als wichtigster deutscher Verlag für Philip K. Dick einen zweiten Beitrag nach dem vorigen verdient. Auch wenn die Anzahl der Beiträge von Heyne zum Thema Dick in der letzten Zeit deutlich nachgelassen hat.
Einen herausragenden Platz hat die Philip K. Dick Edition von Heyne, gelegentlich auch als Werkedition bezeichnet. 2002 begonnen, wurde diese wohl als umfassende Gesamtausgabe geplante Serie 2008 nach 16 Bänden abgebrochen; zwei weitere Bände waren schon angekündigt, sind aber nie erschienen, dazu mehr hier in diesem Blog.
Inhaltlich hat man sich ein paar Neuübersetzungen geleistet, z. B. für Eine andere Welt, und gelegentlich ein Vor- oder Nachwort. Bei der äusseren Gestaltung hat man sich von den typischen Science Fiction Umschlagbildern absetzen wollen und ein schlichtes einfarbiges Design gewählt – einfarbig pro Band natürlich, gemeinsam sind die Bände recht bunt (das war auch im Regal der Buchhandlung gut zu sehen). Ein Regenbogen, wie bei Mariner, war wohl nicht geplant – dazu passt auch nicht das Schwarz von Nach der Bombe.
Weiterhin haben die Bände eingefalzte Klappen mit Autorenfoto und einem kurzen Portrait (hinten) und Werbung für die Reihe (vorne). Der Titel ist auf dem Umschlag in Silber leicht erhaben gedruckt, das führt leider gelegentlich zu Problemen, da das Silber leicht abgerieben wird. (Bände ohne silbernen Titel sind daher durch Abrieb beschädigte Exemplare, keine seltenen Fehldrucke.)
Eine erste Auflage mit der
"Wimpel" oben links
Keine erste Auflage (hier eine 3.)
mit dem Schriftzug oben links
Bemerkenswert sind einige der Auflagen. Mir selbst ist es sehr lange entgangen, dass es Varianten bei den Umschlägen gibt: Einige Exemplare zeigen auf Vorderseite oben links und auf dem Rücken das alte Verlagslogo, der ausgefüllte "Wimpel" mit dem Verlagsnamen, andere haben das neue Logo, den Schriftzug HEYNE gefolgt von einem "Zacken" (der das alte Logo "aufnehmen" soll).

Samstag, 13. Juli 2019

Meisterhaft

Der für Philip K. Dick wichtigsten britischen Verlag ist Gollancz, ein Imprint der Orion Publishing Group. Sammelt man englischsprachige Ausgaben von Dick in Europa, so begegnet man zwangsläufig Ausgaben der SF Masterworks Reihe von Gollancz. Der Sammler begegnet hier allerdings zahlreiche Tücken.
Einige Bände der ersten SF Masterworks Reihe
Dafür sollte man die Struktur dieser Reihe verstehen. Unter SF Masterworks firmieren bei Gollancz nämlich zwei unterschiedliche Reihen von Büchern: Es gibt eine alte Reihe mit 14 Romanen von Dick, die zwischen 1999 und 2009 erschienen sind. Die Lage ist hier recht klar. Von den 73 Büchern der Reihe sind 14 Romane von Philip K. Dick mit eigenen ISBNs und jeweils einem Cover und das Ersterscheinungsdatum steht im Impressum.

Samstag, 29. Juni 2019

Goldener Blade Runner

Blade Runner bei Fischer Klassik (2019)
Pünktlich am 26. Juni ist die Neuübersetzung des Blade Runner bei Fischer in einer neuen Ausgabe erschienen. Natürlich hat Fischer dafür die eigene Neuübersetzung gewählt. Über die Erstausgabe der Neuübersetzung, die 2017 bei Fischer erschienen ist, habe ich in diesem Blog ja schon geschrieben – und über die diversen Übersetzungsvarianten auch schon. Am meisten freue ich mich in der Neuübersetzung über den Kipple, der es endlich ins Deutsche geschafft hat.
Bemerkenswert aber ist das Umschlagbild: Ein Motiv, das zumindest farblich eher dem Film Blade Runner von 1982 entlehnt zu sein scheint, weniger dem zweiten Teil, Blade Runner 2049, das vor allem aber von den abstrakten Covern der anderen Bände der Klassik Reihe abweicht. Als Sammler mit einem gewissen Ordnungssinn widerstreben einem solche Unregelmässigkeiten zwar. Aber abgesehen davon, dass Fischer hier aus kommerziellen Gründen verständlicherweise den Bezug auf die Verfilmung auch auf dem Cover herstellen will, sind die Cover der Klassik-Reihe nicht die … nun, sie sind nicht wirklich lebendig. Und mit diesem Cover bin ich sehr zufrieden; für den galaktischen Topfheiler, den nächsten Band von Dick in der Klassik Reihe, der im November erscheint, fallen wir aber wieder ins alte Design zurück. Für Sammler muss man noch anmerken, dass der Verlag ein Coverdesign mit einem weissen Rand zeigt, dieses hat sich in freier Wildbahn aber (noch?) nicht gezeigt; man muss annehmen, dass Fischer hier wie Gollancz Änderungen in letzter Minute vorgenommen hat. Im Netz finden sich nur diese weissrandigen Ausgaben, die es vermutlich nicht gibt. Spätere Sammlergenerationen werden hier verwirrt.

Samstag, 22. Juni 2019

Liquid Sky

Liquid Sky 45 (September 1991)

Schon vor geraumer Zeit konnte ich in der Bucht die Nummer 45 von Liquid Sky aufspüren, nicht teuer, aber in sehr mässiger Erhaltung. Die weniger als optimale Erhaltung liess sich zwar auf den unscharfen Bildern nicht erkennen, es hätte aber keinen Unterschied gemacht. Bei Objekten wie diesem darf man nicht zögern, wenn man sie in der Sammlung haben will. Ich habe dieses Heft nie vorher im Umlauf gesehen – und tatsächlich gibt es auch nur einige spärliche Erwähnungen der Ausgabe überhaupt.
Dieses Exemplar gehört natürlich auch zur Sammlung. Es enthält eine ausführliche Kritik zu Haffmans Erinnerungen en gros (1991) von Jürgen Thomann. Dieses Taschenbuch war ein Anreisser für die damals schon länger angekündigten Sämtlichen Erzählungen in zehn Bänden. Thomann als bekennender und (dazu später mehr) ausgewiesener Dick-Fan zeigt seine Freude über diesen Band – aber auch seine Ungeduld auf folgende Ausgaben. Leider ist es dann zum erhofften umfassenden, gut editierten Programm bei Haffmans nicht mehr gekommen, das war aber 1991 noch nicht abzusehen.

Samstag, 15. Juni 2019

Aus dem Leim

Soll man sich ärgern oder freuen? Die Verlage machen es einem manchmal nicht einfach: Über die Probleme mit ISBNs habe ich neulich schon berichtet. Dann gibt es noch Umschlagbilder, die von den Verlagen verbreitet werden, die es aber nicht gibt … und schliesslich das unvollständige Impressum. Die deutschen Ausgaben in unserer Philip K. Dick Sammlung leiden weniger an dieser letzten Krankheit, die britischen dafür um so mehr.
Time Out of Joint in der SF Masterworks Serie von Gollancz, rechts die Erstausgabe, links die neue Ausgabe

Samstag, 8. Juni 2019

Hey Joe

Galactic Pot-Healer, Berkley Medaillon X1705
Die Erstausgabe von Galactic Pot-Healer, erschienen
als Paperback im Juni 1969 bei Berkley Medaillon
Nach dem Jubiläum von Ubik im Mai folgt nur einen Monat später Joe von der Milchstrasse.
Die Erstausgabe des Galactic Pot-Healer ist im Juni 1969 beim Verlag bzw. Imprint Berkley Medaillon erschienen. Zuletzt ist 2013 die Mariner Ausgabe als zehnte englische Ausgabe herausgekommen und kürzlich auch bei mir eingetroffen.
Auf Deutsch gibt es derzeit drei Ausgaben: Die Erstausgabe kommt im März 1974 von Fischer in der Reihe Fischer Orbit heraus. Diese Reihe hat ihre Geschichte, in der wir die üblichen Verdächtigen treffen: Hans Joachim Alpers, Ronald M. Hahn und Brian W. Aldiss.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Übersetzung von Joachim Pente die erste ausländische Ausgabe dieses Romans von Dick – es folgt Spanien 1975 und Frankreich erst 1977. Bis heute gibt es zusätzlich zur deutschen insgesamt 13 Übersetzungen mit 30 Ausgaben, die letzte aus dem Februar 2019 ins Türkische. Viele davon kann man sich beim Philip K. Dick Bookshelf ansehen.

Samstag, 1. Juni 2019

Brüder oder Schwestern

Schon in der letzten Woche war von der Folio Society die Rede und nun bin ich bei einer kurzen Reise nach Prag über die tschechische Ausgabe der ersten Folio Ausgabe, The Man in the High Castle, von Philip K. Dick gestolpert. Offenbar hat Argo, Dicks tschechischer „Hausverlag“, schon 2016 eine kleine Ausgabe der aufwändigen Sammlerausgabe von Folio von 2015 herausgebracht.
Das Orakel vom Berge von Philip K. Dick  links in der Folio
Sammlerausgabe und rechts in der tschechischen Ausgabe
Diese Ausgabe hat das Vorwort von Ursula K. Le Guin – bzw. Ursula K. Le Guinová – sowie Cover und drei Illustrationen des Originals von Shan Jiang, es fehlen vier weitere seiner Illustrationen und das Frontispiz, sowie der Schuber; der Einband ist nur ein einfacher Pappband. Auch das Format ist leicht reduziert, ausserdem erscheint das Papier billig, d. h. holzig. Die Vorsatzblätter sind aber schön bedruckt. Es handelt sich auch nicht um eine teure Sammlerausgabe, sondern um ein günstiges gebundenes Buch – und dafür macht es einen sehr guten Eindruck. Und meine Lieblingsillustration, die Heuschrecke, ist auch dabei.

Samstag, 25. Mai 2019

Danke, Roxana!

Was soll ich sagen? Zu meiner Entschuldigung möge man sich einfach die Bilder angucken. Und obwohl sie dem Buch nur bedingt gerecht werden, ist die Qualität dieser schönen Ausgabe erkennen.
Es ist also mal wieder soweit, es gibt – seit ganz kurzem – eine weitere schöne Sammlerausgabe von Philip K. Dick bei der Folio Society: Ubik.

Freitag, 17. Mai 2019

Konvolutisch - Magnum Methuen

Es ist mal wieder ein Konvolut ins Netz gegangen, dieses mal in der britischen Bucht. Ich konnte es nicht ganz so billig, wie ursprünglich erhofft, an Bord ziehen, habe aber immerhin gut beim Porto gespart. Konvolute oder auf Englisch Lots können für einen Sammler attraktiv sein, weil sich das Porto verringert und weil meist wenig Interesse an einer zusammengewürfelten Menge von Büchern besteht. Wer an einem Autoren – wie Philip K. Dick – interessiert ist, hat meist schon einiges im Schrank und niemand möchte etwas kaufen (und bezahlen!), was man schon hat. Ausserdem erscheinen Konvolute häufig nicht in spezifischen Suchen und sind daher weniger beachtet.
Sechs auf einen Streich (von links): The Simulacra und The Man Who Japed von Methuen, A Maze of Death von Panther und mit Chris Moore Cover von Grafton, The Variable Man von Sphere und A Handful of Darkness bei Panther 

Samstag, 11. Mai 2019

Wild Cards

Wild Cards mit Howard Waldrops Dreissig Minuten über
dem Broadway
, der Untertitel ist Jetboys letztes Abenteuer!
Wirklich ganz am Rande der Sammlung erscheint Wild Cards 1: Vier Asse, herausgegeben von George R. R. Martin vor dem gewaltigen Erfolg seiner als Game of Thrones verfilmten Fantasy-Sage Das Lied von Eis und Feuer.
Wild Cards ist eine shared universe Reihe, auf Deutsch Mosaikromane genannt, an der ausser Martin mehr als vierzig weitere Autoren schreiben. Laut dem Gründungsmythos entstand die Reihe aus einem gemeinsamen Fantasy Rollenspiel. Martin und einige Mitspieler beschlossen die im Spiel erlebten Abenteuer literarisch aufgearbeitet aufzuschreiben und zu veröffentlichen.
Gleich die erste Geschichte erklärt die Entstehung der Superkräfte, die einige Menschen, die sogenannten Asse, fortan haben. In Howard Waldrops Dreissig Minuten über dem Broadway [Thirty Minutes Over Broadway!] tauchen zwei Nebenfiguren mit den Namen Silverberg und A. E. auf und damit wird natürlich auf die bekannten amerikanischen Science Fiction Autoren Robert Silverberg und A. E. van Vogt angespielt, beide übrigens aus dem engeren Bekanntenkreis von Dick – van Vogt war ein explizites Vorbild. Das Verwenden von Namen echter Personen, meist Freunden oder Bekannten, in literarischen Werken – häufiger ist dies in der Science Fiction üblich – nennt sich im Englischen tuckerization. Dieser Tuckerismus gehört im weiteren Sinne zur Meta-SF und recursive Science Fiction. Dick selbst wird in Waldrops Kurzgeschichte – indirekt – auch noch mit einem solchem Tuckerismus geehrt, auf Seite 59 findet sich, als der Protagonist verschiedene Bücher im Schaufenster eines Buchladens sieht:

Samstag, 4. Mai 2019

Kross

The Three Stigmata of Palmer Eldritch von Voyager
Neue Zugänge in der Sammlung bringen mich meist dazu, den Katalog im Umfeld des Neuzugangs aufzuräumen, dabei findet sich auch immer Unerwartetes.
So war es jetzt auch bei The Three Stigmata of Palmer Eldritch von Philip K. Dick. Diese Ausgabe ist 1996 bei Voyager erschienen, dem Science Fiction Imprint des US-amerikanischen Verlags HarperCollins. Die Verlage Panther und Granada, die in den 70er und 80er Jahren in Grossbritannien sehr viel von Dick veröffentlicht haben, sind in den 90ern im Voyager Imprint aufgegangen: ISFDB weisst die ersten Bücher von Voyager 1995 nach. Dieser Tage firmiert Voyager übrigens als HarperVoyager, Dick ist nicht mehr im Programm.

Samstag, 27. April 2019

Lange Träume

Der Milliarden Jahre Traum, Bastei Lübbe (1990)
Sieht man sich die deutschsprachige Sekundärliteratur zu Philip K. Dick an, landet man bei den wenigen Monographien und einer nur wenig grösseren Anzahl von Artikeln in verschiedenen Magazinen und Zeitungen. Übersehen kann man dabei einige umfassendere Werke, in denen über Dick umfassender geschrieben wird, als in vielen Artikeln. Ein Beispiel dafür ist Der Milliarden Jahre Traum. Die Geschichte der Science Fiction von Brian W. Aldiss und David Wingrove. Man kann Aldiss durchaus einen Fan von Dick nennen, er sagt selbst, dass er alle seine Bücher mit Begeisterung verschlungen habe. Es kann also nicht verwundern, wenn Dick nicht nur häufig, sondern auch sehr erwähnt wird. Aldiss hat sein Buch ursprünglich schon 1973 als Billion Year Spree – The History of Science Fiction veröffentlicht. Das wurde zu einem Klassiker, wenn auch einige der aufgezeichneten Thesen umstritten sind.
1980 erschien das Buch als Der Millionen-Jahre-Traum bei Bastei Lübbe auf Deutsch. Die problematische Übersetzung vom englischen Billion ins Deutsche Millionen führte dann bei der nächsten Ausgabe zur völligen Verwirrung.1986 kommt eine mit David Wingrove erweiterte Ausgabe unter dem Titel Trillion Year Spree heraus, zu Deutsch dann Der Milliarden Jahre Traum, wieder bei Bastei Lübbe (1987). Damit ist es nun hoch verwirrend, dass Der Milliarden Jahre Traum eben nicht die Übersetzung des Billion Year Spree ist. Darüber hinaus hat der Moewig Verlag in der ersten Ausgabe von 1987 Aldiss' Koautoren Wingrove vergessen – daher gibt es auf der Neuausgabe von 1990, mit leicht verändertem Umschlagbild, die Nennung von Wingrove als Koautoren.

Samstag, 20. April 2019

Big Box

Wenn man ein Angebot für über 30 Bücher findet, also nicht einmal die genaue Zahl genannt ist, nämlich 34 (so viele sind es tatsächlich gewesen), dann geht es mal wieder um ein Konvolut, ein wahres Konvolut. Und für das Kaufen en gros habe ich mich begeistert, also musste ich es versuchen …
Neu in der Sammlung: 32 Bände Philip K. Dick bei Mariner, fast in der
Regenbogen-Reihenfolge, hier fehlen nur drei Bände bis zur Vollständigkeit
32 Bände Mariner (30 SF-Romane und zwei der Mainstream-Ausgaben) und zwei uninteressante  (weil bereits in der Sammlung) andere, nicht aus der Serie – das ist fast die komplette 35-bändige Gesamtausgabe von Mariner. Von der Reihe fehlen hier nur Time Out of Joint und The Man in the High Castle – und Ubik: The Screenplay, das ist genau der eine Band von Mariner, der schon in meinem Regal steht.

Samstag, 13. April 2019

Sekundär seltsame Welten

Edition Futurum, Nummer 7 über Philip K. Dick
Die seltsamen Welten des Philip K. Dick bei Corian (1984)
Ich habe versprochen – oder zumindest angekündigt – in diesem Blog verstärkt auch deutsche Sekundärliteratur zu Philip K. Dick zu betrachten. Das ist nicht ganz so einfach, gibt es doch im Vergleich zum angelsächsischen Sprachraum kaum eigenständige Beiträge zum Thema.
Eine Beteiligung in diesem Bereich stammt (natürlich) von Uwe Anton. Schon 1984 hat der Corian-Verlag Die seltsamen Welten des Philip K. Dick herausgegeben, als Band 7 der Reihe Edition Futurum. Diese Reihe beschäftigt sich in wohl zehn Bänden mit Themen und Schriftstellern der Science Fiction und Phantastik. Auf Dick folgt in der Edition Futurum mit Band 8 übrigens Stanislaw Lem, auch hier begegnen sich die beiden.
In der Science Fiction Times 7 (Juli) von 1985 findet sich eine Rezension der seltsamen Welten von Klaus W. Pietrek, die alleine schon diesen Blogeintrag wert ist (in der Rechtschreibung von 1985):

Samstag, 6. April 2019

Was kostet ein Elefant?

In diesem Blog habe ich bisher den Elefanten, der im Zimmer direkt neben unserer Sammlung steht, weitestgehend vermieden: Die Preise und das Geld. In den Zeiten des Internets ist das Sammeln viel mehr als vorher eine Sache des Geldes, da man fast alles sofort kaufen kann.
Früher musste man über alles froh sein, dass man bei der mühsamen Suche in Antiquariaten und gedruckten Katalogen finden konnte. Man hat die Werbung in Zeitschriften und Büchern auswerten müssen und Postkarten verschickt, teilweise quasi blanko bestellt und dann mal geguckt, was man bekommen hat. Heute findet man bei den gängigen Plattformen eben fast alles. Einerseits ist das gut, weil bequem. Andererseits wird das Sammeln dadurch auch viel weniger spannend. Für den grössten Teil der Sammlung heisst es also nicht mehr, ob man etwas bekommt, sondern nur noch günstige Preise zu bekommen.
Das Mädchen mit den dunklen Haaren von 1994, eine der wenigen seltenen und teuren deutschen
Ausgaben von Philip K. Dick, die man nicht sofort kaufen kann  hier im Bild, weil es so schön ist

Samstag, 30. März 2019

A Comics Biography

Nicht so ganz neu in meiner Sammlung ist  Philip K. Dick –A Comics Biography. Dieser Comic ist schon Anfang Januar auf Englisch erschienen, die französische Originalausgabe Phil: Une vie de Philip K. Dick hat schon ein Jahr vorher meine Neugier geweckt. Aber meine beschränkten Französischkenntnisse haben mich gezwungen, auf die englische Übersetzung zu warten – auf eine deutsche Ausgabe muss man wohl nicht hoffen – und meine Erwartungen waren deshalb wohl ein bisschen zu hoch.
Philip K. Dick - A Comics Biography von Laurent Queyssi und Mauro Manchesi bei nbm (2019)

Samstag, 9. März 2019

Aus der Asche

Ubik in der Ausgabe von Phoenix (2012)
Erst kürzlich ist mir an einer britischen Ausgabe von Philip K. Dicks Ubik ein Detail aufgefallen, das nur einen Sammler interessieren kann. Der Leser, den das interessiert, muss befürchten, dass in ihm – mehr oder weniger tief – ein Sammler steckt.
Es geht um eine Ausgabe von Phoenix von 2012, ISBN 978-1-78022-037-6. Phoenix ist ein Imprint, also eine Marke, die wie ein eigenständiger Verlag behandelt wird, tatsächlich aber (wie auch Gollancz) zur Orion Verlagsgruppe gehört.
Erwähnenswert, aber noch nicht besonders auffällig an dieser Ausgabe ist, dass sie – für ein relativ neues Taschenbuch – meist nur relativ teuer angeboten wird. Gelegentlich findet sich aber auch ein günstiges Angebot, vermutlich weil der Anbieter dem Buch seinen (vermeintlichen?) Wert nicht ansieht. Vielleicht ist diese Ausgabe ein Beispiel für ein "heimlich" wertvolles Exemplar.

Samstag, 2. März 2019

!Time Machine

Kürzlich – oder eigentlich nicht mehr so kürzlich, dieser Beitrag ist ein wenig liegengeblieben – bin ich auf ein neues Science Fiction Magazin aufmerksam geworden: !Time Machine. Die erste Ausgabe sollte einen Beitrag zu Tommi Brems dick'schen Appendix Dick enthalten. Mehr war nicht zu erfahren und so ermittelte ich den Wurdack Verlag, bei dem man das Heft auch direkt bestellen kann.
Der Appendix Dick ist meinem Herzen sehr nah und ich war daher sehr neugierig auf diesen Artikel und umso enttäuschter, als ich den Beitrag in meiner Ausgabe nicht finden konnte. Es gab anderes zu Dick, aber nichts zum Appendix Dick! Tatsächlich hatte ich die falsche Ausgabe erhalten, nämlich die zweite – ein Glücksfall, wäre ich doch sonst auf diese anderen Artikel gar nicht aufmerksam geworden. Das Problem liess sich nach kurzer Rücksprache mit dem Verlag schnell klären und jetzt besitze ich beide Ausgaben: 1. und 2. (Der Verlag nennt die Ausgabe 1 auf seiner Seite Dezember 2017, im Heft steht jedoch – auf jeder Seite – Januar 2018; für Ausgabe 2 nennen beide einmütig Dezember 2018.)
Die Ausgaben 1 und 2 des Fanzines !Time Machine

Samstag, 23. Februar 2019

Was für ein Theater

Es gibt zahlreiche Bearbeitungen der Literatur von Philip K. Dick in der darstellenden Kunst, hauptsächlich sind das Verfilmungen seiner Werke. Dazu kommen noch mehr Filme, die offensichtlich nachhaltig von Dick beeinflusst sind (auch wenn sie das nicht immer zugeben wollen). Im Bereich des Theaters aber gibt es nur wenige Bearbeitungen. Im Deutschen findet sich nur ein Tanztheater, das auf Uwe Antons Willkommen in der Wirklichkeit basiert, in der Dick als Figur auftritt. Im Englischen gibt es Brian Aldiss' Kindred Blood in Kensington Gore von 1991, über das in diesem Blog noch zu berichten sein wird, ebenfalls ein Stoff in dem Dick als Person auftritt.
Flow My Tears, the Policeman Said in der Bearbeitung für das Theater von Linda Hartinian

Samstag, 16. Februar 2019

Willkommen im Club

Buchclub Ausgaben sind für Sammler etwas Besonderes, aber nicht unbedingt etwas besonders Gutes. Allgemein sind sie eher ungeliebt. Es gibt nur zwei deutsche Buchclub-Ausgaben von Philip K. Dick, beide natürlich vom populären Blade Runner, erschienen 1991 und 2003 bei Bertelsmann – und natürlich sind sie, egal wie ungeliebt und langweilig, Teil der Sammlung.
Oben R und M Medien (2003) und unten Bertelsmann Buchclub (1991): Blade Runner
Blade Runner von Philip K. Dick,
von R und M Medien (2003) und
beim Bertelsmann Club et al. (1991)
Beiden Bücher sind als Lizenzausgaben des Heyne Verlags erschienen, d. h. auch mit der zur jeweiligen Zeit von Heyne genutzten Übersetzung. Bei der neueren Ausgabe von 2003 handelt es sich um die von Jacqueline Dougoud überarbeitete Übersetzung von 2002. Wie bei Buchclub-Ausgaben üblich handelt es sich um – wie ich finde: lieblose und langweilige – Hardcover-Ausgaben ohne jede Extras. Die fehlende Widmung der ersten Ausgabe geht aber auf das Konto von Heyne, die die Widmung auch erst 2002 wieder hinzugefügt haben.
Erwähnenswert ist lediglich das Cover der Utopia-Ausgabe von 2003, das tatsächlich auf den sonst unverzichtbaren Bezug auf den Film verzichtet. Verzichten tut Bertelsmann auch auf ISBNs, die für den Handel nicht benötigt werden, da die Bücher ja über den allgemeinen Buchhandel nicht zu beziehen waren, sondern nur über den Club. Ebenso fehlt das Erscheinungsdatum. Für den Sammler wird das Leben so nicht leichter. Opulent ist das Impressum der 1991er Ausgabe trotzdem, dort findet man
Lizenzausgabe mit Genehmigung des Wilhelm Heyne Verlages, München für die Bertelsmann-Club GmbH, Gütersloh, die EBG Verlags GmbH, Kornwestheim, die Deutsche Buch-Gemeinschaft C. A. Koch's Verlag Nachf. GmbH, Gütersloh, die Buchgemeinschaft Donauland Kremayr & Scheriau, Wien, die Deutsche Buch-Gemeinschaft C. A. Koch Verlag Nachf., Wien und die Buch- und Schallplattenfreunde GmbH, Zug/Schweiz
Die Ausgabe von 2003 nennt dann ganz kompakt RM-Buch-und-Medien-Vertrieb im Impressum, Bertelsmann taucht nicht auf, der genannte Erscheinungsort Gütersloh weisst aber sofort die Richtung.
Es gab in den 80er Jahren bei Bertelsmann 25 Bände im nach dem Umschlag weisse Reihe genannten Science Fiction & Fantasy Club. Ausserhalb dieser Reihe erschienen weitere Bände Science Fiction und Fantasy, auch viel Perry Rhodan. Im Netz findet sich speziell zu Bertelsmann allerdings nichts – Buchclub-Ausgaben sind beim Sammlern eben ungeliebt.

Samstag, 9. Februar 2019

Spass mit ISBNs

Eines der wahrhaft spannendsten Themen in der Literatur sind bestimmt die International Standard Book Numbers, die ISBNs – zumindest für Buchhalter ... und Sammler. Als Sammler muss man diese schönen Zahlenreihen lieben, sie versprechen Ordnung und Übersichtlichkeit in der sonst doch unübersichtlichen Welt der Literatur. Dieses Versprechen halten die ISBNs dann aber nur teilweise.
So wichtig und hilfreich sie für den Sammler sind (und sonst, das gebe ich hier zu, wohl eher langweilig), so gibt es doch ein paar Probleme mit Ihnen – und ein paar Geschichten und Ungereimtheiten dazu.

Samstag, 2. Februar 2019

Ein Neuer Stern für PKD

Ein NEUER STERN für Philip K. Dick
Ein NEUER STERN für Philip K. Dick - ein Rundbrief
an die Freunde des ASFC Halle
Kurz vor Weihnachten, fast noch pünktlich zum 90. Geburtstag von Philip K. Dick, erreichte mich von einem Leser dieses Blogs der Hinweis auf ein Fanzine, dessen aktuelle Ausgabe Dick zu seinem Ehrentag würdigt. Der NEUE STERN scheint schon in der 45. Nummer, der Titel ist also nicht ursächlich passend zur Weihnachtszeit gewählt, sondern ein etwa monatlicher, informeller Rundbrief des ANDROMEDA Science Fiction Clubs Halle (ASFC), komponiert von Thomas Hofmann. Er hat auch das mehr als semi-professionelle Cover beigesteuert (und vermutlich die graphischen Innengestaltung). Formal erinnert auch bei diesem Heft nichts mehr an die hektographierten Fanzines früherer Tage. Hofmann hat auch in anderen Magazinen der Szene seine Zeichnungen beigesteuert, die in der Sammlung zu finden sind, Alien Contact, Exodus und anderen.
Und auch inhaltlich finden wir einige Perlen. Dieser Mann ist leider tot ist – in ihrer Kürze – eine gute Einführung zu Dick und seinem Werk – und wie praktisch jeder Text über Dick lässt sich Person und Werk nicht trennen, seine Lebensumstände – fünf Frauen, wenig Geld – müssen genannt werden, um sein Werk in den richtigen Rahmen zu stellen.

Samstag, 26. Januar 2019

Wie die Zeit vergeht

Auch 2019 gibt es neue Ausgaben von Philip K. Dick in der Klassik-Reihe bei Fischer. Vom Verlag für den 23. Januar angekündigt ist Zeit aus den Fugen [Time Out of Joint]. Wir finden es in der Übersetzung von Barbara Krohn und Gerd Burger, in der es ursprünglich bei Haffmans im Jahr 1995 erschienen ist. Gefunden habe ich es allerdings schon am 19. Januar in der Filiale einer Kette und gekauft bei meinem freundlichen Buchhändler am Ort am 21. Januar. Und schliesslich steht im Impressum Februar 2019. Das macht den Eintrag im Katalog nicht einfacher.
Zeit aus den Fugen mit dem üblichen, langweiligen Cover von Fischer (2019) – der aktuelle Band von Philip K. Dick in der Reihe Klassik

Samstag, 19. Januar 2019

บุรุษปราสาทฟ้า

Einen weiten Weg hat der letzte Zugang zur Sammlung hinter sich, gerade noch zu Weihnachten hat sie es geschafft. Die thailändische Ausgabe von Philip K. Dicks Das Orakel vom Berge, im Original und auf Amazon The Man in the High Castle, habe ich tatsächlich in Thailand bestellt, anders ging es nicht.
บุรุษปราสาทฟ้า
Die thailändische Ausgabe von Das Orakel vom Berge von Philip K. Dick
Gefunden habe ich das Buch bei WorldCat, ich suche dort regelmässig nach neuen internationalen Ausgaben. Offenbar hat die Serie bei Amazon auch in Thailand dazu geführt, dass eine Übersetzung des Romans in der Landessprache erscheint.
Das Orakel vom Berge ist der vierte Roman von Dick, der auf Thailändisch erscheint. 1982 ist – natürlich – zuerst Blade Runner erschienen, dann der Irrgarten des Todes [A Maze of Death] (1984) und Die Zeit: Auf Gegenkurs [Counter-Clock World] (1985). Später, 1996 und 1997, sind die beiden zuerst erschienenen Romane noch einmal in neuen Ausgaben erschienen. Die aktuelle Ausgabe ist also die sechste auf Thailändisch, zumindest soweit meine Recherchen das ergeben haben – und Recherchen sind nicht einfach, da Thailändisch in einer eigenen Schrift geschrieben wird, für die es nicht einmal eine eindeutige Transliteration gibt. Im Original sehen die Titel dann so aus: