Samstag, 26. Oktober 2019

Farsi? Ernsthaft?

Sammeln macht schlau. Oder dumm. Ich bin mir nicht mehr sicher und das ist vermutlich ein Indiz für letzteres.
Der regelmässige Leser mag in diesem Blogs schon den einen oder anderen Eintrag zu Übersetzungen der Werke von Philip K. Dick gesehen haben. Der neueste Zugang ist eine Übersetzung in Farsi, gemeinhin auch Persisch genannt. Farsi ist eine indogermanische Sprache, also linguistisch näher mit Deutschen als dem Arabischen verwandt und alleinige Amtssprache im Iran, ist aber auch eine von mehreren Amtssprachen in Afghanistan und Tadschikistan.
Eine Büchersendung aus Teheran, der Hauptstadt des Iran
Der Neuzugang ist aus dem Iran. Es handelt sich um ساكن برج بلند, zu Deutsch Das Orakel vom Berge [The Man in the High Castle] des Verlages Intishārāt-i Rawzanah von 2018. Das Umschlagbild ist bekannt, denn es ist vom Künstler Shan Jiang für die Folio Ausgabe (2015) gestaltet. Die iranische Ausgabe ist nun das dritte Buch mit diesem Cover, siehe dazu auch den Eintrag in diesem Blog.
Insgesamt sind im Iran vier Ausgaben von drei SF-Romanen und vier Anthologien erschienen.

Samstag, 19. Oktober 2019

Eine lange Reise aus Köln …

… haben diese beiden Magazine hinter sich. Ich habe sie aus den USA erhalten, als Zugabe zu einer etwas grösseren Bestellung, aber dazu später hier im Blog mehr.
Diese Magazine habe ich tatsächlich in der amerikanischen Bucht entdeckt – ausgerechnet! Der amerikanische Anbieter hat in den letzten Jahren eine ungeheure Sammlung von allem von und über Dick angeboten, auch viele internationale Ausgaben (inklusive dem Mädchen mit den dunklen Haaren von der Edition Phantasia). Bei einem Amerikaner, der also (fast) alles anbietet, findet man auch deutsche Hefte, die man selbst nie gesehen hat. Die Hefte waren ursprünglich auch nicht teuer angeboten, allerdings hielt mich die Portomauer von einem Kauf ab. Beim Kauf eines etwas grösseren Postens (der dann die Portomauer überwinden konnte) habe ich die Hefte (auf Nachfrage) dazu erhalten, mehr als eine freundliche Geste. Der Anbieter hatte die Magazine wohl seinerzeit selbst gefischt, aber eben in Deutschland. Mir sind sie damals offenbar entgangen.
Magazin - für Köln und den Rest der Welt, April und Mai 2004
Es handelt sich um zwei Ausgaben eines Kölner Stadtmagazins mit dem schönen Namen Magazin des Kölner Verlages Die Muschel. In den überraschend kleinformatigen Heften findet sich dann der deutschsprachige Artikel The Story of Philip K. Dick von Sophia Ahrens. Die insgesamt 14 Seiten sind auf zwei Teile verteilt, die April und die Mai Ausgabe des Jahres 2004. Von dieser Zeitschrift und dem Verlag finde ich keine Spuren mehr – ausser diesen zwei Ausgaben.
Der Artikel selbst ist erfreulich ausführlich und zeigt eine tiefere Kenntnis zumindest einer Biographie (vermutlich Sutin). Ahrens konzentriert sich auf den Menschen, weniger auf das Werk und referiert die Fakten wenig überraschend, kann ihnen aber noch eine eigene Deutung abgewinnen. Für den Experten also nichts Neues, aber eine gut Auffrischung und für praktisch jeden anderen sehr viel Interessantes. Und für den Sammler zwei praktisch einmalige Stücke – wie viele Exemplare der angegebenen Auflage von 3.000 Stück heute noch existieren, ist natürlich schwer zu sagen. Angeboten werden sie aber nicht.

Samstag, 12. Oktober 2019

Anhang - Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Ich hoffe, dass ich dem deutschen Philip K. Dick Universum mit diesem Blogeintrag einen winzigen Baustein hinzufügen kann. Das ist für mich bemerkenswert, weil es die eigentliche Rechtfertigung für die Sammlung ist: eine solide Basis als Quelle für weitere Erkenntnisse zu sein. Und das ist hiermit (vielleicht) erstmalig dokumentiert.
Umschlagbild von Klaus Dill
Das Umschlagbild von Klaus Dill zu Die drei Stigmata des Palmer Eldritch, Haffmans (1997)

Samstag, 5. Oktober 2019

Theatralisches - Noch mehr Zeit aus den Fugen

Noch mehr Zeit aus den Fugen – wer will das wissen? Aber es gibt noch ein paar Dinge nachzutragen … und wer will überhaupt wissen, was hier geschrieben wird?
Der vorigen Blogeintrag zum Stück erwähnt (und zeigt) das Programm, es gibt aber ein paar Details hinzuzufügen.
Lückentext: Zum Autor
Die kurze Einführung Zum Autor (Seite 10 bis 11) ist ein Lückentext: alle Werktitel sind weggelassen - man kann spekulieren, dass die Titel ursprünglich irgendwie abgesetzt sind, durch einen speziellen Zeichensatz, den der Drucker dann aber nicht installiert hatte ... oder irgendein ähnliches technisches Problem. Nun ja, nur eine Fussnote im Kapitel Pleiten, Pech und Pannen, denn der erfahrene Leser kann die fehlenden Titel leicht einsetzen.
Im Programm folgt Wachen Sie auf, Mr. Gumm!, ein sehr schöner Text der Dramaturgin Johanna Vater, die gemeinsam mit der Regisseurin Laura Linnenbaum den Text des Stückes geschrieben hat, der, wie erwähnt, sehr nah am Original ist (und bei der Kritik daher nicht so gut ankommt, insgesamt waren die Kritiken eher verhalten). Es gibt natürlich Kürzungen und Umstellungen gegenüber dem Originaltext und das Ende, die Flucht, ist komplett durch einen – sehr kurzen – Abschluss ersetzt, der auf die aktuelle politische Situation – der Gestaltungsraum des einzelnen, Fake News – Bezug nimmt. Abgeschlossen wird das Programm von einer Doppelseite zum Regieteam.