Samstag, 31. Oktober 2020

Erster!

Es ist schwer zu erklären, wirklich unerklärlich, warum es so lang gedauert hat. Es war mir seinerzeit sehr wichtig die allererste (professionelle) Veröffentlichung von Philip K. Dick in der Sammlung zu haben: Seine Kurzgeschichte Beyond Lies the Wub ist in der Juli-Ausgabe des Pulp-Magazins Planet Stories erschienen – wie in diesem Blogeintrag zu sehen – und war mir seinerzeit sehr teuer. Dicks ersten Roman konnte ich aber erst jetzt der Sammlung zuführen: Solar Lottery, Tête-bêche (oder vielleicht auch dos-à-dos), also im Wendebuch, mit The Big Jump von Leigh Brackett, von Ace Books 1955 unter der Nummer D-103 herausgebracht.
    
Solar Lottery von Philip K. Dick The Big Jump von Leigh Brackett

Samstag, 10. Oktober 2020

Dialoge der Vergangenheit

Ich konnte kürzlich wieder ein paar Szene-Zeitschriften und Fanzines erwerben, die zeitgenössische Kritiken von Dicks Werk enthalten. Ich finde es sehr interessant zu sehen, wie sich das Bild von Philip K. Dick entwickelt hat, speziell in Deutschland. Und am Anfang wurde Dick überwiegend in der Science Fiction Szene wahrgenommen.
Eine Zeitschrift von 1991
Andromeda 91 von 1979
Andromeda Science Fiction Magazin Nr. 91 vom August 1979, enthält eine Kritik von Alfred Vejchar zur deutschen Erstausgabe von Eine andere Welt bei Heyne (1977). Vejchar kritisiert heftig den Roman, aber auch den wehleidigen Neurotiker Dick. Das Wort Neurose fällt in diesem Artikel überhaupt sehr oft in seinen verschiedenen Formen: neurotisch, Neurotiker, Neurose. Vejchar hat da offenbar ein sehr gefestigtes Bild. Und was er da sieht, gefällt ihm gar nicht. Er wünscht sich von Dick statt dessen wieder Romane wie Und die Erde steht still und Hauptgewinn: Die Erde zurück, als er Dick noch mögen konnte. Seine Kritiken zu diesen beiden frühen Romanen finden sich in früheren Ausgaben von Andromeda (80 bzw. 82).
Ich war recht unglücklich mit dieser Kritik. Natürlich ist es leicht auf die Vergangenheit zurückzublicken, mit dem heutigen Wissen, dass Eine andere Welt zu den besseren Romanen von Dick gehört (und Hauptgewinn: Die Erde eher nicht). Und natürlich sollte jeder seine eigene Meinung haben, auch und vielleicht sogar insbesondere ein Kritiker. Allerdings erwartet man von einer guten Kritik eine umfassende Behandlung des Themas, die einem bei der Entscheidung helfen kann, ein Buch selbst lesen zu wollen und keine Autorenbeschimpfung. Diese Frage nun, lesen oder nicht lesen, hat die Zeit wohl eindeutig positiv beantwortet: