-Adaptionen von Texten von oder aber auch über Philip K. Dick sind nur einige wenige im Deutschen angekommen. Unvermeidlich und nicht zu übersehen ist da natürlich das Buch-zum-Film
, 2007 nach dem Film von Richard Linklater bei Schirmer/Mosel erschienen. Der Titel der deutschen Übersetzung des Romans ist sonst
. Dieses Buch hat sicher gewisse literarische Ambitionen, sicher mehr als die anderen Film-Adaptionen, die es gar nicht erst ins Deutsche geschafft haben:
von Moore und Razek bei Dynamite (2012) ist übrigens eine Fortsetzung des Films vom 1990, keine Film-Adaption – und ebenfalls nicht auf Deutsch erhältlich.
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Schwermetall Nr. 7, August 1980 mit Moebius' Die Clans des Alpha-Mond und Fantasie Comics Band 2 zusätzlich noch mit The Long Tomorrow 1 + 2 |
Eine sehr frühe, aber kaum bekannte Comic-Adaption eines Stoffes von Dick hat schon 1974 Moebius, das ist Jean Giraud, geschaffen:
Dans 'Les Clans de la Lune Alphane' de Philip K. Dick im Magazin
Pilote #743. Das ist eine einseitige „Zusammenfassung“ des Romans
Clans of the Alphane Moon, der im Deutschen unter verschiedenen Titel herausgekommen ist, u. a.
Die Clans des Alpha-Mondes bei Ullstein. Im Netz findet sich die Comic-Seite zeitweise auch, wenn man ein bisschen sucht. Geplant war eine umfassendere Serie mit Umsetzungen von Science Fiction Literatur, dazu ist es aber dann nie gekommen. Man hätte gerne mehr davon sehen wollen, was Moebius aus der Geschichte gemacht hätte.
Dank Moebius' grossen Namen ist diese „Zusammenfassung“ auch mehrfach im Deutschen erschienen, unter dem Titel
In "Die Clans des Alpha-Mond" passiert folgendes. Zuerst 1980 in
Schwermetall #7, das dann noch mal in
Schwermetall Sammelband #2 (1983) gesammelt wurde. 1981 kam die Geschichte noch einmal in der Sammlung
Fantasie Comics, Band 2: Moebius heraus. Möglicherweise findet sie sich noch in anderen Sammelbänden.
Fantasie Comics, Band 2 enthält übrigens auch
The Long Tomorrow, das oft als wichtiger Einfluss für den Film
Blade Runner genannt wird.
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Robert Crumb: Ein Heldenleben |
Schliesslich hat sich Robert Crumb dann Dicks religiöser Erleuchtung, also den viel diskutierten 2-3-74 Ereignissen angenommen.
The Religious Experience of PKD, erstmalig 1986 im Magazin
Weirdo #17 erschienen, basiert auf Dialogen aus Rickmans
Philip K. Dick, the Last Testament (1985) und ist sicher das Werk mit dem höchsten literarischen Anspruch, so wie Crumbs Werk insgesamt (aber man kann da sicher auch ganz anderer Meinung sein). Die acht Seiten finden sich in der englischen Version bei
PhilipKDickFans. Die deutsche Übersetzung von Harry Rowohlt erschien 1992 bei Zweitausendeins im Crumb-Sammelband
Ein Heldenleben –
Geifersucht und Leidenschaft. Die erste Ausgabe war offenbar kartoniert mit Schutzumschlag, die zweite von 1993 (und folgende) broschiert (diese Ausgabe habe ich schon von Crumb signiert gesehen, sicher ein schönes Exemplar für jede Sammlung). Im Jahr 2000 war dieser Comic auch im
Phantastischen RABEn (59), dort leidet er unter dem (zu) kleinen Format eines Taschenbuches. 2012 kann man ihn dann wieder in voller Grösse in
Nausea von Reprodukt bewundern.
Ein Comic, der nur noch am Rande mit Dick zu tun hat, ist
Hard Boiled vom renommierten Comic-Autoren Frank Miller. Die Inspiration durch Dick – so spielt ein Roboter mit falschen Erinnerungen die Hauptrolle – ist unübersehbar, offen, unversteckt und wird viel zitiert. Ob man
so etwas in seiner Sammlung braucht, ist sicher wieder eine persönliche Entscheidung. Zum Dick-Kanon gehört dieses Werk nicht. Im Original ist der Comic in drei Bänden erschienen, in Deutschland 1991 und 1993 in zwei Teilen bei Alpha Comics, 2008 in einem Band bei Cross Cult.
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Wasteland #10, DC Comics
(1988) mit Life's Illusion |
Der eigentlich Auslöser für diesen Blogeintrag ist aber eine aktuelle Neuerwerbung, wieder mal etwas Englisches:
Wasteland #10 von DC Comics (1988). Enthalten ist die Geschichte
Life's Illusion von den Autoren Del Close und John Ostrander und Zeichnungen von David Lloyd, in der Dick Phillips an einem Dienstagabend auf dem Weg nach Hause von einem mit einem lauten
Kkrak! aufreissendem Himmel erschreckt wird. Noch mal, wie bei Crumb, eine
recursive Geschichte: Dick, bzw. sein Stellvertreter, als Figur in einer seiner eigenen Geschichten – und auch das ist wieder eine sehr dick'sche Idee.
Es gibt in diesem Blog
auch eine Seite mit den (irgendwann einmal) vollständigen Informationen zu Philip K. Dick im Comic.
, einem wichtigen Comic Magazin. Die Seite ist wieder ein schönes Beispiel für die (harte) Arbeit eines Fans mit viel Sinn für Detail. Das deutsche
an, der oben genannte Moebius findet sich im englischen Heft aber nicht.
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