Die erste Veröffentlichung von Philip K. Dick ist in diesem Jahr am 22. Februar die Anthologie Electric Dreams beim Fischer Verlag. Diese Ausgabe verdanken wir natürlich der gleichnamigen britischen Fernsehserie, die seit Anfang des Jahres auch bei Amazon in Deutschland verfügbar ist.
Fischer hat für das Buch praktisch die englische Ausgabe von Gollancz von 2017 übernommen, inklusive dem psychedelischen Umschlagbild. Für die Übersetzungen wurde auf die Sämtlichen Erzählungen zurückgegriffen. Die kurzen Einführungen der Regisseure der jeweiligen Folge, die im englischen Original jeder Geschichte vorangehen, sind verloren gegangen. Ich halte das für einen mässigen Verlust, da diese Einführungen doch aus der Sicht von Filmschaffenden geschrieben sind, die m. E. wenig Neues über Dicks Werks sagen. Ein Cineast - ich benutze dieses Wort hier auch einmal für das moderne Fernsehen - wird das wohl anders sehen und die Leser dieser Anthologie kommen ja wohl meist von der Serie, daher muss man Fischer wohl Punkte abziehen. Allerdings wird der Fernsehzuschauer sowieso Schwierigkeiten haben, die Serie in den Geschichten wiederzufinden, gelegentlich ist doch nur eine Idee von Dick aufgenommen und arg transformiert, am ärgsten vielleicht in der Folge Real Life. Diese Transformation ist gar nicht schlecht und tut der Verfilmung auch eher gut, ist aber vielleicht unerwartet.
Amazon hat offenbar mit der Reihenfolge der Episoden gespielt und die amerikanischen Folgen nach vorne geschoben. Da es fast keinen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den einzelnen Folgen gibt, spielt das keine grosse Rolle. Dafür gibt es ein paar Anspielungen auf Dick, in der Folge Fosters neue Welt gibt es etwa eine Glen Runciter High School.
Was ist nun drin in der Sammlung von Fischer? Es sind diese zehn Kurzgeschichten:
Im Original hat Gollancz dem Titel noch ein Volume 1 beigefügt und die Bände 2 und 3 sind für Ende 2018 und 2019 bereits angekündigt. Ob sie erscheinen, ist natürlich abhängig vom Erfolg der Serie (wenn nicht, werden diese Bände bis zum Ende aller Zeiten in allen mögliche Katalogen und Liste auftauchen und Sammler für immer verwirren). Eine weitere Staffel der Serie ist noch nicht angekündigt, Material genug wäre ja da. Volume 1 ist jetzt auch als Hardcover bei Houghton Mifflin Harcourt erhältlich - natürlich auf Englisch.
Das Motiv des Umschlagbildes hat sich übrigens schon bei der ungarischen Version von Dicks A Maze of Death bewährt, A halál útvesztője, herausgekommen 2014 bei Agave, wo Dicks Romane in Ungarn seit 2003 fast komplett erschienen sind.
Im Web findet man die Electric Dreams auf Wikipedia und es gibt eine Leseprobe bei Fischer.
Zum ersten Erscheinen von Foster, Du bist tot in der Sowjetunion gibt es auch schon einen spannende Beitrag in diesem Blog. Und natürlich findet sich in diesem Blog auch ein bibliographischer Überblick der Ausgaben von Fischer und - ganz neu - ein Überblick über Philip K. Dick in Film und Funk in Deutschland.
Electric Dreams mit zehn Kurzgeschichten von Philip K. Dick beim Fischer Verlag (2018) |
Amazon hat offenbar mit der Reihenfolge der Episoden gespielt und die amerikanischen Folgen nach vorne geschoben. Da es fast keinen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den einzelnen Folgen gibt, spielt das keine grosse Rolle. Dafür gibt es ein paar Anspielungen auf Dick, in der Folge Fosters neue Welt gibt es etwa eine Glen Runciter High School.
Was ist nun drin in der Sammlung von Fischer? Es sind diese zehn Kurzgeschichten:
- Ausstellungsstück [Exhibit Piece], Folge Real Life
- Der Pendler [The Commuter], Folge Der Pendler
- Der unmögliche Planet [The Impossible Planet], Folge Der unmögliche Planet
- Der Gehenkte [The Hanging Stranger], Folge Tötet Alle Anderen!
- Eine todsichere Masche [Sales Pitch], Folge Crazy Diamon
- Das Vater-Ding [The Father Thing], Folge Das Vater-Ding
- Der Haubenmacher [The Hood Maker], Folge Der Haubenmacher
- Foster, du bist tot [Foster, You're Dead], Folge Fosters neue Welt
- Menschlich ist [Human Is], Folge Menschlich ist …
- Autofab [Autofac], Folge Autofac
Die Kurzgeschichte Der Pendler ist damit zum ersten mal ausserhalb der Sämtlichen Erzählungen erschienen, Foster, du bist tot ist zum elften Mal veröffentlicht, die anderen eher öfter als weniger - es handelt sich also überwiegend um die populäreren Geschichten von Dick. Damit bleibt Erinnerungen en gros, auch wenn es hier nicht berücksichtigt ist, mit 16 deutschen Veröffentlichungen unbedrängt die am meisten veröffentlichte Kurzgeschichte.
A halál útvesztője bei Agave (2014) in Ungarn |
Das Motiv des Umschlagbildes hat sich übrigens schon bei der ungarischen Version von Dicks A Maze of Death bewährt, A halál útvesztője, herausgekommen 2014 bei Agave, wo Dicks Romane in Ungarn seit 2003 fast komplett erschienen sind.
Im Web findet man die Electric Dreams auf Wikipedia und es gibt eine Leseprobe bei Fischer.
Zum ersten Erscheinen von Foster, Du bist tot in der Sowjetunion gibt es auch schon einen spannende Beitrag in diesem Blog. Und natürlich findet sich in diesem Blog auch ein bibliographischer Überblick der Ausgaben von Fischer und - ganz neu - ein Überblick über Philip K. Dick in Film und Funk in Deutschland.
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