Samstag, 22. April 2017

Sieben auf einen Streich

Die erste professionelle Veröffentlichung von Philip K. Dick war Beyond Lies the Wub (Und jenseits  das Wobb) in der Juli-Ausgabe von Planet Stories im Jahre 1952. Allein in den nächsten fünf Jahren folgten mehr als 70 weitere Kurzgeschichten in Planet Stories und ähnlichen Groschenheften wie Galaxy, Imagination, The Magazine of Fantasy and Science Fiction und The Worlds of Tomorrow. Insgesamt sind dann, mit abnehmender Frequenz, über 100 Kurzgeschichten in Heften dieser Art erschienen. Dick schrieb dann zunehmend Romane, sicher auch aus finanziellen Gründen. (Es gibt einige frühere Veröffentlichungen im Young Authors' Club der Lokalzeitung von Berkeley über die in diesem Blog auch schon berichtet wurde.)
Sieben Hefte aus einer Sammelbestellung: Amazing, Galaxy, Imagination und Worlds of Tomorrow, in denen Dick zahlreiche Kurzgeschichten veröffenlicht hat und das kurzlebige Science Fiction Adventures mit nur einer Geschichte; über die Jahre sind in diesen Magazinen auch Reviews von Werken Dicks erschienen; Imagination vom Februar 1953, hier ganz links, enthält zusätzlich Introducing the Author – Philip K. Dick, eine kurzes biographisches Statement von Dick selbst
Für den interessierten Leser sind diese Kurzgeschichten in dieser grossen Zahl von Heften kaum zu finden, daher ist es ein grosses Glück, dass 1987 bei Underwood-Miller The Collected Stories of Philip K. Dick erschienen sind. Diese sind als Sammlerstück leicht zu finden, aber teuer zu bezahlen, werden aber auch regelmässig von verschiedenen Verlagen nachgedruckt und sind daher leicht und günstig erhältlich.
Planet Stories vom Juli 1952 enthält Beyond Lies 
the Wub
, die erste Veröffentlichung von Dick,
eine in der Regel etwas teurere Ausgabe
Dem Sammler bieten diese über mehr als 100 Hefte verstreuten Kurzgeschichten natürlich ein attraktives Sammelgebiet. Da diese sogenannten Pulps intensiv gesammelt werden – wohl nicht zuletzt auch wegen der bunten Umschlagbilder – ist das Angebot durchaus vorhanden. Tatsächlich sind diese Hefte auch durchaus zu finden und absolut erschwinglich. Die Angebotspreise schwanken aber erheblich, so dass man durchaus auf lohnende Angebote warten sollte – oder sich zumindest einen Überblick über den Markt verschaffen sollte. Genauso wichtig und genauso schwanken ist auch ie Qualität der Angebote –- häufig wurden diese von ihren meist jugendlichen Besitzern zwar sorgsam verwahrt, aber nicht immer auch sorgsam behandelt. Das namensgebende billige Papier, Pulp eben, hat auch nicht geholfen. Ein leicht beschädigter Rücken, Stempel und kleinere Flecken oder dezente Wasserschäden gehören also auch bei den besseren Exemplaren durchaus dazu.
Da diese US-amerikanischen Hefte in Deutschland nur sehr selten angeboten werden, kommt für den deutschen Sammler noch die Portomauer hinzu. Die üblichen Strategien diese zu überwinden funktionieren auch hier: Sammelbestellungen und Grossbritannien. Mir ist jetzt eine Sammelbestellung in Grossbritannien gelungen, so etwas wird aber zunehmend schwerer mit jedem neuen Heft in der Sammlung: Die meisten Anbieter haben nur wenige interessante Hefte zu akzeptablen Preisen. Bei Heften aus Grossbritannien muss man zudem aufpassen, ob man nicht eine britische Ausgabe erwischt – einige der Hefte sind dort auch in abweichenden Ausgaben erschienen (was aber deren Sammelbarkeit keinen Abbruch tut).
Einzelne Hefte stellen sich mit der Zeit als selten und/oder teuer heraus. Gerade die oben genannte Juli-Ausgabe von Planet Stories von 1952 ist praktisch nur für einen deutlich höheren Preis zu bekommen als andere Ausgaben der Reihe – ich vermute genau weil es die erste Veröffentlichung von Dick enthält. Daher habe auch ich für dieses eine Heft mehr bezahlen müssen als für die sieben oben gezeigten Exemplare zusammen, aber diese Ausgabe ist in jeder Dick-Sammlung unverzichtbar.

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