Samstag, 13. Juni 2015

Moewig in Blau

Philip K. Dick war im Arthur Moewig Verlag bereits ab 1963 in der Terra-Heftromanreihe mit verschiedenen Romanen und Kurzgeschichtensammlungen vertreten. Zwischen 1981 und 1987 sind dann dort 16 weitere Bücher von Dick in verschiedenen Reihen erschienen.
Drei mal Philip K. Dick bei Moewig: Der heimliche Rebell,
die Sammlung Der goldene Mann und Radio freies Albemuth
Im Bereich der Science Fiction gab es bei Moewig im Laufe der Jahre einige Reihen, die umfangreichste war sicher Moewig Science Fiction mit den bekannten blauen Einbänden und bunten Titelbildern. Als erste erscheinen hier 1981 zwei Romane und eine Kurzgeschichtensammlung. Die beiden Romane Warte auf das letzte Jahr und Der heimliche Rebell sind jeweils deutsche Erstausgaben, wie fast alle Romane, die von Dick bei Moewig herausgebracht werden. Der heimliche Rebell ist nicht nur eine Erstausgabe, sondern bleibt auch die einzige deutsche Ausgabe, er ist später nicht noch einmal erschienen – ein Schicksal, das es mit einigen anderen Werken von Dick teilt, nicht nur bei Moewig. Weiterhin ist 1981 noch die umfassende Sammlung Eine Handvoll Dunkelheit erschienen. In der Folge erscheinen:
  • Das Jahr der Krisen (1982)
  • Schachfigur im Zeitspiel (1983)
  • Joe von der Milchstrasse (1983). In Lizenz vom Fischer Verlag, wo es bereits 1974 unter gleichem Titel erschienen ist
  • Kinder des Holocaust (1984)
Ausserdem erscheint 1984 die Valis-Trilogie in drei Bänden: Valis, Die göttliche Invasion und Die Wiedergeburt des Timothy Archer, die später auch im Sammelband Highlights 1 (1986) herauskommt. Abgeschlossen wird die Trilogie dann in gewisser Weise mit Radio freies Albemuth (1987), bereits nicht mehr im klassischen blauen Design der SF-Reihe. Albemuth ist als Vorentwurf der Trilogie zu verstehen, dessen Veröffentlichung Dick wohl auch nicht mehr geplant hatte, die aber für den Leser etwas zugänglicher ist. Diese deutsche Ausgabe ist für den Sammler etwas seltener zu finden. Zum Abschluss erscheint bei Moewig 1987 noch eine weitere Neuausgabe der Playboy Ausgabe von Der goldene Mann (siehe unten), nun nicht mehr in blau, sondern in weiss gehalten. Sehr ähnlich ist auch die Reihe Playboy Science Fiction, die bei Moewig erschienen ist, ebenfalls in einem allerdings etwas hellerem Blau gehalten. Von Dick gibt es dort zwei Sammlungen, 1981 bereits Die besten Stories von Philip K. Dick und 1985 Der goldene Mann.
Wenn man nach Büchern dieser Reihen sucht, sollte man davon ausgehen, dass es sich bei Angeboten um Remittenden handelt, es sei denn, dies ist extra ausgeschlossen, so häufig sind diese. Nach einem guten Exemplar muss man hier schon etwas suchen – oder solche später auswechseln.
Die deutsche Erstausgabe von Der goldene Mann (1981) als
Silberband bei Moewig, mit beigelegter Inhaltsangabe
Auch schon 1981 ist die erste und ausführlichste Ausgabe von Der goldene Mann in der Reihe MV Bibliothek erschienen, übersetzt von Joachim Körber. Diese Reihe zeichnet sich durch einen silbernen Einband mit einem aufgeklebten farbigen Bild, die Bücher werden oft als Silberband oder Silber-Edition bezeichnet. Solche Silberbände sind wohl bekannt durch die unvermeidlichen Perry Rhodan Ausgaben. Während die gleichnamigen (späteren) Ausgaben in den Reihen Moewig SF und Playboy Science Fiction die recht lange Einführung von Dick, nur sechs Kurzgeschichten und einige kurze Notizen zu diesen enthalten, enthält dieser Band auf 360 Seiten acht zusätzliche Kurzgeschichten, insgesamt 14. Wichtig aus Sicht des Sammlers ist, dass dieses Buch mit einer Einlegeseite Zum Inhalt dieses Buches ausgeliefert wurde (siehe Bild), mit einigen Worten über Dick und die Geschichten. In Antiquariatsangeboten dieses Buches findet sich nie eine Erwähnung dieses Einlegers, wohl weil er nicht auffällt; man kann aber durchaus Glück haben und in einem gut gepflegten Exemplar einen solchen finden. In jedem Fall ist diese Einlegeseite aus Sicht des Sammlers wohl das einzige etwas aufregende Detail bei Moewig, wo ansonsten auf jegliche Variationen, Angaben von Auflagen usw. verzichtet wird. Leider ist der Silbereinband etwas kratz- und stossempfindlich, viele Exemplare haben gerade auf dem Rücken stark gelitten.
Zum Schluss möchte ich noch Hans Joachim Alpers erwähnen, der viele der Bände bei Moewig herausgegeben und einige Nachworte geschrieben hat und auch über einen langen Zeitraum an anderer Stelle Beiträge geleistet hat (und zum weiten Feld der Sekundärliteratur später, viel später, mehr in diesem Blog). Die bibliographischen Details von Dick bei Moewig finden sich auf der Moewig Verlagsseite in diesem Blog.

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