Die Spuren der ersten Veröffentlichung
von Philip K. Dick in Ungarn führen – wie dort wohl vieles in der Zeit
– zurück in die Sowjetunion. Dort erscheint im April 1958 in der
populären Wochenzeitschrift Ogonek die Kurzgeschichte
Der Bunker [Foster, You're Dead] als erste russische Übersetzung von Dick,
mehr dazu gab es schon hier im Blog.
Im gleichen Jahr wurde diese Geschichte von Dick, zusammen mit Robert A.
Heinleins The Long Watch, in der Nummer 82 der rumänischen Reihe Colecția de Povestiri Stiințifico-Fantastice (CPSF) veröffentlicht. Diese Reihe wurde seit 1956 unter dem Titel Tudományos-Fantasztikus Elbeszélések (TFE bzw. „Science-Fiction Geschichten“) auch in Ungarn verlegt. So
erschien Der Bunker dort 1959, wohl im Juli, in der Ausgabe 73 mit
dem Titel Két amerikai elbeszélés („zwei amerikanische
Erzählungen“). In Ungarn wurde die Reihe offenbar nach der Nummer 80 im selben
Jahr verboten. Die rumänische CPSF lief bis 1974 und wurde 1990 neu
gegründet.
Die Übernahme aus der sowjetischen Zeitschrift Ogonek vermied natürlich Probleme, die in einem Ostblockstaat sonst durch den Abdruck eines amerikanischen Schriftstellers in einer Hochphase des kalten Krieges entstehen konnten.
Schon bei der Übernahme ins Rumänische, die offensichtlich aus der russischen Ausgabe erfolgte, haben sich zwei Fehler eingeschlichen. Als Autoren der beiden Kurzgeschichten sind Philip C. Dick (die Transliteration vom kyrillischen К ist aber definitiv nicht das lateinische C) und Robert Heinlyne genannt. Nun ja, andernorts hat man schon die ganz falschen Autoren angegeben.
Galaktika gibt es heute noch, mittlerweile sehr professionell und mit einer laufenden Nummer von über 300. Auf der Seite des Verlags findet man auch – mit etwas Suchen – eine Bibliographie der Kurzgeschichten.
Der erste Roman auf Ungarisch erschien 1986 beim Verlag Kozmosz. Es ist der Irrgarten des Todes, unter dem ungarischen Titel A halál útvesztője. In Deutschland ist dieser Roman zuerst 1974 bei Heyne erschienen und zuletzt 2016 bei Fischer. Das Original A Maze of Death erschien 1970 als heute teuer zu bezahlendes Doubleday Hardcover (man erzählt sich, dass Doubleday die Auflage hat zu früh einstampfen lassen und daher nicht sehr viele Ausgaben in den freien Handel gekommen sind).
Ungarische Ausgaben tauchen in Deutschland nicht auf, polnische und russische Büchern dagegen lassen sich gelegentlich auf den üblichen Portalen finden. Es gibt aber ungarische Versender, die problemlos und erfahrungsgemäss sehr schnell versenden, dieser hat sogar antiquarische Angebote, man findet auch die Galaktika-Ausgabe problemlos, aber leider nicht die erste Übersetzung aus der TFE-Reihe.
Eine sehr schöne und recht vollständige Seite mit allen Publikationen von und über Philip K. Dick gibt es auch im Netz.
Abschliessend noch der Hinweis, dass sich eine Liste aller Sprachen, in die Philip K. Dick übersetzt ist, und der jeweils ersten Veröffentlichungen, sich hier im Blog findet.
Übersetzung von Der Bunker in der Nummer 82 der rumänischen Zeitschrift Colecția de Povestiri Stiințifico-Fantastice (1958), mit dem Hinweis aus der Zeitschrift Ogonek; Autor: „Philip C. Dick“ [sic!] |
Die Übernahme aus der sowjetischen Zeitschrift Ogonek vermied natürlich Probleme, die in einem Ostblockstaat sonst durch den Abdruck eines amerikanischen Schriftstellers in einer Hochphase des kalten Krieges entstehen konnten.
Schon bei der Übernahme ins Rumänische, die offensichtlich aus der russischen Ausgabe erfolgte, haben sich zwei Fehler eingeschlichen. Als Autoren der beiden Kurzgeschichten sind Philip C. Dick (die Transliteration vom kyrillischen К ist aber definitiv nicht das lateinische C) und Robert Heinlyne genannt. Nun ja, andernorts hat man schon die ganz falschen Autoren angegeben.
Galaktika gibt es heute noch, mittlerweile sehr professionell und mit einer laufenden Nummer von über 300. Auf der Seite des Verlags findet man auch – mit etwas Suchen – eine Bibliographie der Kurzgeschichten.
Der erste Roman auf Ungarisch erschien 1986 beim Verlag Kozmosz. Es ist der Irrgarten des Todes, unter dem ungarischen Titel A halál útvesztője. In Deutschland ist dieser Roman zuerst 1974 bei Heyne erschienen und zuletzt 2016 bei Fischer. Das Original A Maze of Death erschien 1970 als heute teuer zu bezahlendes Doubleday Hardcover (man erzählt sich, dass Doubleday die Auflage hat zu früh einstampfen lassen und daher nicht sehr viele Ausgaben in den freien Handel gekommen sind).
Ungarische Ausgaben tauchen in Deutschland nicht auf, polnische und russische Büchern dagegen lassen sich gelegentlich auf den üblichen Portalen finden. Es gibt aber ungarische Versender, die problemlos und erfahrungsgemäss sehr schnell versenden, dieser hat sogar antiquarische Angebote, man findet auch die Galaktika-Ausgabe problemlos, aber leider nicht die erste Übersetzung aus der TFE-Reihe.
Eine sehr schöne und recht vollständige Seite mit allen Publikationen von und über Philip K. Dick gibt es auch im Netz.
Abschliessend noch der Hinweis, dass sich eine Liste aller Sprachen, in die Philip K. Dick übersetzt ist, und der jeweils ersten Veröffentlichungen, sich hier im Blog findet.
Nachtrag
2023 kommen bei Dicks Hausverlag Agave Könyvek die letzten zwei fehlenden
der 35 Science Fiction Romane von Dick heraus. Von Dicks Romanwerk fehlen nur
noch die (meisten) nicht-SF-Romane und das randständige Kinderbuch
Nick and the Glimmung. Besonders erwähnenswert ist der ungarische
Übersetzer Pék Zoltán, der 31 der 35 Romane übersetzt hat – das ist ziemlich
sicher ein Rekord.
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