Jede Sammlung hat ihre eigenen
Grenzen. Erstausgaben, alle Ausgaben, alle Auflagen, Romane, Kurzgeschichten,
Briefe und Essays … und natürlich die Sekundärliteratur können dazugehören.
Ich finde die "historischen" Rezensionen von Philip K. Dicks Romanen aus
vielen Gründen höchst spannend, nicht zuletzt das Umfeld, in dem sie meist
veröffentlicht sind. Die überwiegende Anzahl von Rezensionen sind in Science
Fiction Zeitschriften und Fanzines erschienen – und die Lektüre dieser
Magazine bringt oft persönliche Erinnerungen zurück.
Vampir 21 (03/1980) und das Beiheft Necronomicon 7 |
Solche Beihefte machen es dem Sammler schwer; wenn sie erhalten sind, werden
sie im Angebot oft nicht genannt – und erhalten sind sie selten genug.
Allerdings handelt es sich hier um eine professionelle Produktion, bei den
Mitarbeitern tauchen bekannte Namen wie Alfred Vejchar auf, von dem einige
Kritiken zu Dick in Andromeda erschienen sind.
Helmut Magnana taucht gleichfalls andernorts im Science Fiction Milieu auf.
Seine in dieser Necronomicon erschienene Kritik erstreckt
sich über eine dreiviertel Seite – und lässt kein gutes Haar am Buch.
Der Autor zehrt vom Ruf seiner glänzenden Vergangenheit und
die nicht enden wollende Langeweile macht das Buch
nur bedingt lesbar. Interessant ist auch die Herleitung von Dick
als Autor der unter dem gängigen Markenbegriff „Science Fiction“ seine persönlichen Probleme reflektiert – und der
nicht, wie die offenbar richtige Gruppe von Autoren
normale Science Fiction schreibt – und sich dazu bekennt.
Tatsächlich berührt das natürlich genau Dicks Situation, der ja – zumindest
am Anfang seiner Karriere – durchaus Mainstream schreiben
wollte, aber nicht durfte (bzw. verkaufen konnte). Später hat er sich dann –
fast trotzig – zur Science Fiction bekannt und diesen Roman geschrieben.
Festzustellen bleibt, dass A Scanner Darkly, so der Originaltitel des
erstmalig 1977 bei Doubleday erschienenen Buches, zu einem der besten Romane
von Dick gezählt wird; die Zuschreibung zur Science Fiction aber wird in der
Tat immer wieder angezweifelt. Dick hätte das wohl nichts ausgemacht.
Zu finden ist die Filmzeitschrift Vampir problemlos, auf die richtige
Ausgabe muss man ggf. etwas warten. Man sollte vor dem Kauf jedoch
sicherstellen, dass das Necronomicon Beiheft noch beiliegt.
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