Ich gebe gerne zu, dass ich
nicht gedacht hätte, dass in meinem
Katalog noch deutsche Beiträge von Philip K. Dick fehlen – zumindest
nicht solche in regulären Buchausgaben (bei Fanzines ist die Lage naturgemäss
etwas unübersichtlich). Und die
Bekenntnisse eines Reifennachrillers bei Haffmans stehen zwar
schon lange in meinem Katalog, ich konnte aber niemals herausfinden, in
welchem Buch dieser Text stehen sollte oder um was es sich dabei überhaupt
handeln könnte. Später war ich fest davon ausgegangen, dass es sich um eine
der zahlreichen
nicht-Veröffentlichungen
bei Haffmans handelte. Aber es passieren manchmal komische Sachen und so
konnte ich tatsächlich das Buch
finden, in dem sich der
Reifennachriller findet: Der Reifennachriller ist natürlich Jack
Isidore, der Chronist in Philip K. Dicks Roman
Eine Bande von Verrückten. Am Anfang des Romans ist das Nachrillen von
Reifenprofilen Jacks ungewöhnlicher, merkwürdiger, oder eben komischer
Beruf:
Tatsächlich ist diese Art von Komik gelegentlich in
Dicks Werk versteckt, es muss einem sofort Joe Chips Diskussion – und
letztlich Zusammenstoss – mit seiner Tür einfallen:
Ich bin noch nie von einer Tür verklagt worden.
Später ist ein weiterer Auszug aus Dicks Werk erschienen, nämlich aus dem Roman Die kaputte Kugel (1993), ebenfalls bei Haffmans in Die allerneueste klassische Sau (1999). Auch dieser Band ist später, 2001, noch einmal im Umfeld von Heyne erschienen, im Diana Verlag. Und kürzlich ist auch ein Auszug aus der Exegese erschienen.
Und zum Thema Dick und Komik: Einige der frühen Kurzgeschichten haben eine durchaus komische Pointe, allen voran natürlich Dicks erste (veröffentlichte) Kurzgeschichte Und jenseits – das Wobb. Aber auch in den Romanen findet sich, bei genauerem Lesen, mehr Humor als auf den ersten Blick sichtbar.
Das Handbuch und sein Teilnachdruck sind leicht und günstig zu finden, offenbar auch in vernünftiger Erhaltung. Das schwierigste wird wohl sein, die gewünschte Auflage des Nachdrucks zu kriegen, da man sich hier bei gleichen ISBNs auf die Angaben der Verkäufer bezüglich des Erscheinungsjahren kaum verlassen kann – und da die beiden Auflagen wohl gleich aussehen, werden selbst Fotos also nicht helfen (es hilft wohl nur der Blick ins Impressum).
Mehr zu Haffmans findet man in einem älteren Blogeintrag. Eine Bibliographie von Philip K. Dick im Haffmans Verlag findet sich auf der entsprechenden Seite in diesem Blog.
Und ein Hinweis an Autobesitzer: Das Nachrillen von Reifen sollte nur von qualifiziertem Fachpersonal vorgenommen werden. Fragen Sie bei Ihrer Werkstatt nach!
»Ich bin ein Reifennachriller. Das heißt, wir nehmen die Glatzen, also Reifen, die so abgefahren sind, daß sie nur noch wenig oder gar kein Profil mehr haben, und dann nehmen die anderen Nachriller und ich eine heiße Ahle und rillen bis auf den Mantel runter, immer nach dem Muster des alten Profils, so daß es aussieht, als wäre noch Gummi an dem Reifen...Und dann malen wir den nachgerillten Reifen mit schwarzer Gummifarbe an, so daß er wie ein echt verdammt guter Reifen aussieht. [...]«
Humoore. Hochkomik I vom Haffmans Verlag (1991) mit Auszügen aus Eine Bande von Verrückten und Der dunkle Schirm von Philip K. Dick |
Veröffentlicht ist der Auszug daher auch in Das Hausbuch der literarischen Hochkomik (1987), dem offenbar ersten Band einer kleinen Reihe: Haffmans' handliche Hausbücher. Die Bücher selbst sind allerdings alles andere als klein, 1578 Seiten hat
dieser Band – und den seinerzeit stattlichen Preis von 50 DM. Das
Buch, aus dem der Text kommt, Eine Bande von Verrückten ist in
deutscher Erstausgabe im selben Jahr erschienen, 1987, allerdings nicht bei
Haffmans sondern beim Kleinverlag Reidar in Hamburg. Die Übersetzung des
Romans ist von Gero Reimann, der Auszug ist jedoch von Michel Bodmer
übersetzt, da der komplette Roman deutsch erst danach erschien.
Erst etwas später habe ich entdeckt, dass der Band noch einen weiteren Auszug von Dick enthält, nämlich zwei Seiten des Romans Der dunkle Schirm in der Übersetzung von Karl-Ulrich Burgdorf.
1991 sind die beiden Texte noch einmal in Humoore. Hochkomik 1,
einem Teilnachdruck des Hausbuchs erschienen. Von
diesem Teilnachdruck gibt es wohl eine zweite Auflage aus dem Jahr 1993, dann
allerdings nicht mehr bei Haffmans, sondern bei Heyne – aber mit unveränderter
ISBN. Mir ist nicht klar, wie sich diese Auflage von der ersten unterscheidet,
möglicherweise im Impressum, die Heyne-Auflage findet sich (noch?) nicht in
meiner Sammlung.Erst etwas später habe ich entdeckt, dass der Band noch einen weiteren Auszug von Dick enthält, nämlich zwei Seiten des Romans Der dunkle Schirm in der Übersetzung von Karl-Ulrich Burgdorf.
Später ist ein weiterer Auszug aus Dicks Werk erschienen, nämlich aus dem Roman Die kaputte Kugel (1993), ebenfalls bei Haffmans in Die allerneueste klassische Sau (1999). Auch dieser Band ist später, 2001, noch einmal im Umfeld von Heyne erschienen, im Diana Verlag. Und kürzlich ist auch ein Auszug aus der Exegese erschienen.
Und zum Thema Dick und Komik: Einige der frühen Kurzgeschichten haben eine durchaus komische Pointe, allen voran natürlich Dicks erste (veröffentlichte) Kurzgeschichte Und jenseits – das Wobb. Aber auch in den Romanen findet sich, bei genauerem Lesen, mehr Humor als auf den ersten Blick sichtbar.
Das Handbuch und sein Teilnachdruck sind leicht und günstig zu finden, offenbar auch in vernünftiger Erhaltung. Das schwierigste wird wohl sein, die gewünschte Auflage des Nachdrucks zu kriegen, da man sich hier bei gleichen ISBNs auf die Angaben der Verkäufer bezüglich des Erscheinungsjahren kaum verlassen kann – und da die beiden Auflagen wohl gleich aussehen, werden selbst Fotos also nicht helfen (es hilft wohl nur der Blick ins Impressum).
Mehr zu Haffmans findet man in einem älteren Blogeintrag. Eine Bibliographie von Philip K. Dick im Haffmans Verlag findet sich auf der entsprechenden Seite in diesem Blog.
Und ein Hinweis an Autobesitzer: Das Nachrillen von Reifen sollte nur von qualifiziertem Fachpersonal vorgenommen werden. Fragen Sie bei Ihrer Werkstatt nach!
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