Ein NEUER STERN für Philip K. Dick - ein Rundbrief an die Freunde des ASFC Halle |
Und auch inhaltlich finden wir einige Perlen. Dieser Mann ist leider tot ist – in ihrer Kürze – eine gute Einführung zu Dick und seinem Werk – und wie praktisch jeder Text über Dick lässt sich Person und Werk nicht trennen, seine Lebensumstände – fünf Frauen, wenig Geld – müssen genannt werden, um sein Werk in den richtigen Rahmen zu stellen. Die Suche nach Philip K. Dick und andere Annäherungen ist eine der wenigen Betrachtungen der (hier überwiegend englischsprachigen) Sekundärliteratur und die üblichen, weil wichtigen, Verdächtigen werden genannt: D. Scott Apel und Andrew M. Butler. Aber auch Filmen wird hier ein grosser Raum eingeräumt, Jason Vest und Paul M. Sammon sind genannt und schliesslich auch die (seltener genannte) Biographie von Anne R. Dick, die hier im Blog auch schon aufgetaucht ist. Hier hat jemand wirklich umfassend gelesen. Und der bibliographische Hinweis erfreut den Sammler. Der spezielle Stil dieses Essays (wenn es denn das ist) macht Spass.
Den Anspruch steigern tut Die Tragödie der elektrischen Ameisen – Künstliche Menschen bei Mary Shelley und Philip K. Dick. Shelleys Frankenstein wird häufig als der bahnbrechende erste Science Fiction Roman genannt und ihr Werk wird daher oft in der Sekundärliteratur diskutiert, Frankenstein und Dicks Androiden nebeneinanderzustellen mir aber neu und sehr gelungen.
Aus der Nebelwelt betrachtet die fragmentarische Fortsetzung des Orakels vom Berge, ein Roman der derzeit viel diskutiert wird, zu dem es aber noch viel mehr zu sagen gebe – auch zur Fortsetzung. Auf Philip K. Dick: Zeit ohne Grenzen, eine Betrachtung des Romans folgt schliesslich eine Betrachtung von Comic über Dicks und sein Werk, Bilder zu Dick.
Es ist schon viel zu Dick gesagt, das macht es schwierig einen neuen Aspekt zu finden, dem NEUEN STERN gelingt das gut. Es gibt noch viel Neues über Dick zu schreiben (oder Vergessenes zurückzuholen), Fanzines waren in der Vergangenheit immer mit dabei.
Für den Sammler ist es schön, dass dieses Fanzine gedruckt erscheint. Für die Sammlung sind die Beiträge eine grosse Bereicherung. Für den Empfänger dieses Rundbriefes ist die Freude gross darüber eine neue Ausgabe im Briefkasten zu haben und das haptische Erlebnis. Der Fan sorgt sich ein wenig darum, dass diese Papierausgaben erhalten bleiben oder letztlich doch auch elektronisch verfügbar gemacht werden – die Chance auf ein ewiges Leben würde sich so vergrössern. Das Problem des Erhalts von Fanzines, gerade der frühen Jahre, ist aber natürlich viel grösser. Aber das wäre wohl ein eigener Blog.
Zum Schluss ein Web-Tipp in eigener Sache: Dieser Blog ist nun, mit dem Dahinscheiden von Google+, auch mit einer eigenen Seite bei Facebook vertreten.
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