Ubik in der Ausgabe von Phoenix (2012) |
Es geht um eine Ausgabe von Phoenix von 2012, ISBN 978-1-78022-037-6.
Phoenix ist ein Imprint, also eine Marke, die wie ein eigenständiger
Verlag behandelt wird, tatsächlich aber (wie auch Gollancz) zur Orion
Verlagsgruppe gehört.
Erwähnenswert, aber noch nicht besonders auffällig an dieser Ausgabe ist,
dass sie – für ein relativ neues Taschenbuch – meist nur relativ
teuer angeboten wird. Gelegentlich findet sich aber auch ein günstiges
Angebot, vermutlich weil der Anbieter dem Buch seinen (vermeintlichen?) Wert
nicht ansieht. Vielleicht ist diese Ausgabe ein Beispiel für ein "heimlich"
wertvolles Exemplar.
Orion hat sich dann 2017 entschlossen, beim Imprint
Weidenfeld & Nicolson eine fast? identische
Ausgabe mit neuer ISBN (978-1-4746-0743-8) herauszugeben, die derzeit auch
überall verlagsneu erhältlich ist.
Ausschnitt aus dem Cover von
Ubik, Phoenix (2012) mit
Terry Gilliam in rot, der helle Streifen am unteren Rand ist ein Artefakt des (schlechten) Scans |
Cover von Ubik mit
Terry Gilliam in schwarz, diese
Bild sieht man oft, sowohl für die Ausgabe von Phoenix (2012) als auch für Orion (2017) |
Ich vermute, dass beide Ausgaben das gleiche Cover haben, so wie es der Scan
meiner Ausgabe hier zeigt, also mit einem roten
Terry Gilliam. Das vielgezeigte Cover ist vermutlich eine frühe Version, die fürs
Marketing benutzt wurde – und wird! – die es aber nicht wirklich gibt.
Do Androids Dream of Electric Sheep? in der Ausgabe von Gollancz (2010) in der Variante mit which im kurzen Untertitel für GBP 7,99, das Umschlagbild ist übrigens vom schaffensfreudigen Chris Moore |
Das Problem der abweichenden Cover begegnet dem interessierten Sammler noch an weiteren Stellen. Weitere Beispiele begegnen uns bei Gollancz, ebenfalls ein Imprint von Orion. So bei der Ausgabe von Do Androids Dream of Electric Sheep? von 2010. Eine grosse Zahl der Abbildungen im Internet zeigt das Cover mit drei Zeilen unter dem Titel.
Meine Ausgabe – und alle Fotos von Ausgaben, die ich daraufhin
untersucht habe – zeigt aber nur einen einzeiligen Untertitel.
Allerdings gibt es auch bei diesem Untertitel drei Varianten: Zunächst
steht da The novel which became BLADE RUNNER.
Dabei ist dieser Untertitel entweder länger als das darüber stehende
Electric Sheep? (Variante 1) oder kürzer (Variante 2). Und es
gibt den Untertitel The Novel that became BLADE RUNNER
(Variante 3). Der Preis für diese Ausgaben ist GBP 7,99, Variante 2 ist
auch für GBP 8,99 nachgewiesen, man könnte also annehmen, dass dies die
aktuellste ist.
Ich denke, dass mit den drei Zeilen mal wieder eine Version des Covers verbreitet wird, die es gar nicht gibt, Verlagsmaterial eben; Fotos davon waren nicht zu finden.
Schön übrigens, das der Roman bei Gollancz unter seinem Originaltitel veröffentlicht ist, in Deutschland gibt es nur noch den Blade Runner. Nun ja.
Ein deutsches Beispiel für dieses Problem ist Nick und der Glimmung von Edition Phantasia (2000). Das Bild auf der Verlagsseite weicht z. B. bei der Positionierung des Titels deutlich von zumindest meiner Ausgabe ab, die man hier sehen kann; und ich gehe fest davon aus, dass es keine abweichende Ausgabe gibt. Der Verlag zeigt also vermutlich einen früheren Entwurf des Umschlagbildes.
Ob man solche Varianten in seiner Sammlung braucht – wenn sie denn
wirklich existieren – oder nicht, ist natürlich jedem selbst
überlassen. Die Beschaffung ist aber schwierig, die kommerziellen
Anbieter mit den genannten Beispielbildern lassen die
Unterscheidungen kaum zu – hier fischt man besser in der Bucht oder bei
Privatanbietern, die häufig mit Fotos anbieten.
Ich denke, dass mit den drei Zeilen mal wieder eine Version des Covers verbreitet wird, die es gar nicht gibt, Verlagsmaterial eben; Fotos davon waren nicht zu finden.
Schön übrigens, das der Roman bei Gollancz unter seinem Originaltitel veröffentlicht ist, in Deutschland gibt es nur noch den Blade Runner. Nun ja.
Ein deutsches Beispiel für dieses Problem ist Nick und der Glimmung von Edition Phantasia (2000). Das Bild auf der Verlagsseite weicht z. B. bei der Positionierung des Titels deutlich von zumindest meiner Ausgabe ab, die man hier sehen kann; und ich gehe fest davon aus, dass es keine abweichende Ausgabe gibt. Der Verlag zeigt also vermutlich einen früheren Entwurf des Umschlagbildes.
Letztlich ist auf das Internet eben kein Verlass, wir sehen, dass selbst
die Informationen der Webseiten der Verlage fehlerhaft sind. Wirklich
glauben kann man nur den Exemplaren, die man selbst in der Hand hatte
(darum sammeln wir ja) – und vielleicht auch noch Fotos. Die üblichen
Beispielbilder sind zumindest unzuverlässig, genauso wie
Fotos des Anbieters, wenn es sich offensichtlich nicht um
Fotos handelt, sondern um Verlagsmaterial.
Langer Untertitel:
The novel which became BLADE RUNNER – ich besitze diese Ausgabe nicht, es handelt sich aber zweifelsfrei um ein Foto, diese Ausgabe gibt es also (fast) ganz sicher, für GBP 7,99 |
Untertitel: The novel that became BLADE RUNNER für GBP 8,99 |
Bei der Recherche zum erstgenannten
Ubik ist mir im
Den of Geek! ein
netter Artikel zur Mode in diesem Roman über den Weg gelaufen, auf den
ich
hier
hinweisen möchte: Es geht um ein bizarres Detail und war mir
bei der Lektüre gänzlich entgangen. Es gibt aber sogar einen Comic, von
Ned Sonntag, der das Thema
Men's Fashion of the Future!
aufnimmt: Er ist im Heavy Metal Magazin von September 1983 zu finden, aber (Update:
war) auch zu sehen im Internet Archive (links unten) …
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