Kürzlich – oder eigentlich nicht mehr so kürzlich, dieser Beitrag ist ein wenig liegengeblieben – bin ich auf ein neues Science Fiction Magazin aufmerksam geworden: !Time Machine. Die erste Ausgabe sollte einen Beitrag zu Tommi Brems dick'schen Appendix Dick enthalten. Mehr war nicht zu erfahren und so ermittelte ich den Wurdack Verlag, bei dem man das Heft auch direkt bestellen kann.
Der Appendix Dick ist meinem Herzen sehr nah und ich war daher sehr neugierig auf diesen Artikel und umso enttäuschter, als ich den Beitrag in meiner Ausgabe nicht finden konnte. Es gab anderes zu Dick, aber nichts zum Appendix Dick! Tatsächlich hatte ich die falsche Ausgabe erhalten, nämlich die zweite – ein Glücksfall, wäre ich doch sonst auf diese anderen Artikel gar nicht aufmerksam geworden. Das Problem liess sich nach kurzer Rücksprache mit dem Verlag schnell klären und jetzt besitze ich beide Ausgaben: 1. und 2. (Der Verlag nennt die Ausgabe 1 auf seiner Seite Dezember 2017, im Heft steht jedoch – auf jeder Seite – Januar 2018; für Ausgabe 2 nennen beide einmütig Dezember 2018.)
Der Artikel zum Appendix Dick in Ausgabe 1 ist eine SF Perle, eine der kurzen, bis einseitigen Rezensionen neuer, neuerer und auch klassischer Beiträge zur Science Fiction Literatur, die zahlreich in der !Time Machine zu finden sind. Geschrieben von Udo Klotz ist diese halben Seite ein natürlich zu kurzer, aber trotzdem wissender Artikel – der Autor versteht, warum wir 561 Seiten mit allen Namen aus Romanen von Philip K. Dick brauchen. Nicht betrachtet wird aber leider der künstlerische Anspruch von Tommi Brem bzw. seinem Buch, der Appendix ist eben auch ein Kunst-Werk und allein das beantwortet die Frage, wer das braucht. Es ist trotzdem ein guter Artikel und es ist schön, dass Brems Appendix hier gewürdigt wird.
Unbedingt lesenswert ist auch der lange Artikel zu Fanzines, auch !Time Machine zählt sich dazu. Die 18 dicht bebilderten Seiten sind kein vollständiger Überblick, wie Udo Klotz, der auch diesen Artikel geschrieben hat, selbst schreibt. Aber es ist trotzdem schön zu lesen, lehrreich und gut. Es fehlt nur mein Lieblingsthema, das Bewahren der seltener werdenden alten Ausgaben. Passend zum Thema Fanzines ist die Ausgabe dem 2017 verstorbenen Waldemar Kumming gewidmet, der u. a. mit Munich Round Up (MRU) das langlebigste deutschsprachige Fanzine veröffentlichte. MRU hat auch von und über Dick publiziert – die Nummer 90 enthält die deutsche Erstveröffentlichung von seiner Kurzgeschichte Projekt Wasserspinne, ein klaffendes Loch in meiner Sammlung. Irgendwann …
In Ausgabe 2 schreibt Hans Frey über Religion und Science Fiction. Auf 14 Seiten, von französischen Philosophen, über rechtsradikale Esoterik wird das Thema diskutiert – bis zu, natürlich, VALIS, dem bedeutensten SF-Religionsroman dem hier auch ausführlich Raum gegeben wird. Die Frage War Dick glaubwürdig? im Zusammenhang mit dem Pink Beam wird mit der Schlüssel zu allem liegt in der Person Dick beantwortet. So sehe ich das auch – und so sehen das wohl die meisten, die sich wirklich intensiv mit Dick beschäftigt haben, viele oberflächliche Autoren kommen zu anderen, nutzlosen Ergebnissen. Interessant fand ich die Erwähnung von Otto Basils Wenn das der Führer wüsste, den ich in diesem Blog wohl später separat betrachten werde. Die Science Fiction History - Was in der phantastischen Literatur vor 100, 75, 50 und 25 Jahren geschah berichtet natürlich über Do Androids Dream of Electric Sheep? von 1968. Und auch die SF-Perle zu David Cronenbergs Film eXistenZ vergisst nicht die Referenz auf (oder an) Dick.
!Time Machine erscheint mit einer Ausgabe pro Jahr – bisher im Dezember, bis zur nächsten Ausgabe, die ich neugierig erwarte, dauert es also noch etwas. Erwerben lassen sich Ausgaben des Magazins für wenig Geld direkt beim Wurdack-Verlag.
Der Appendix Dick ist meinem Herzen sehr nah und ich war daher sehr neugierig auf diesen Artikel und umso enttäuschter, als ich den Beitrag in meiner Ausgabe nicht finden konnte. Es gab anderes zu Dick, aber nichts zum Appendix Dick! Tatsächlich hatte ich die falsche Ausgabe erhalten, nämlich die zweite – ein Glücksfall, wäre ich doch sonst auf diese anderen Artikel gar nicht aufmerksam geworden. Das Problem liess sich nach kurzer Rücksprache mit dem Verlag schnell klären und jetzt besitze ich beide Ausgaben: 1. und 2. (Der Verlag nennt die Ausgabe 1 auf seiner Seite Dezember 2017, im Heft steht jedoch – auf jeder Seite – Januar 2018; für Ausgabe 2 nennen beide einmütig Dezember 2018.)
Die Ausgaben 1 und 2 des Fanzines !Time Machine |
Unbedingt lesenswert ist auch der lange Artikel zu Fanzines, auch !Time Machine zählt sich dazu. Die 18 dicht bebilderten Seiten sind kein vollständiger Überblick, wie Udo Klotz, der auch diesen Artikel geschrieben hat, selbst schreibt. Aber es ist trotzdem schön zu lesen, lehrreich und gut. Es fehlt nur mein Lieblingsthema, das Bewahren der seltener werdenden alten Ausgaben. Passend zum Thema Fanzines ist die Ausgabe dem 2017 verstorbenen Waldemar Kumming gewidmet, der u. a. mit Munich Round Up (MRU) das langlebigste deutschsprachige Fanzine veröffentlichte. MRU hat auch von und über Dick publiziert – die Nummer 90 enthält die deutsche Erstveröffentlichung von seiner Kurzgeschichte Projekt Wasserspinne, ein klaffendes Loch in meiner Sammlung. Irgendwann …
In Ausgabe 2 schreibt Hans Frey über Religion und Science Fiction. Auf 14 Seiten, von französischen Philosophen, über rechtsradikale Esoterik wird das Thema diskutiert – bis zu, natürlich, VALIS, dem bedeutensten SF-Religionsroman dem hier auch ausführlich Raum gegeben wird. Die Frage War Dick glaubwürdig? im Zusammenhang mit dem Pink Beam wird mit der Schlüssel zu allem liegt in der Person Dick beantwortet. So sehe ich das auch – und so sehen das wohl die meisten, die sich wirklich intensiv mit Dick beschäftigt haben, viele oberflächliche Autoren kommen zu anderen, nutzlosen Ergebnissen. Interessant fand ich die Erwähnung von Otto Basils Wenn das der Führer wüsste, den ich in diesem Blog wohl später separat betrachten werde. Die Science Fiction History - Was in der phantastischen Literatur vor 100, 75, 50 und 25 Jahren geschah berichtet natürlich über Do Androids Dream of Electric Sheep? von 1968. Und auch die SF-Perle zu David Cronenbergs Film eXistenZ vergisst nicht die Referenz auf (oder an) Dick.
!Time Machine erscheint mit einer Ausgabe pro Jahr – bisher im Dezember, bis zur nächsten Ausgabe, die ich neugierig erwarte, dauert es also noch etwas. Erwerben lassen sich Ausgaben des Magazins für wenig Geld direkt beim Wurdack-Verlag.
Herzlichen Dank! Die Rezension einer Rezension. Das ist schön.
AntwortenLöschenTB
Gern geschehen. Aber es musste gesagt werden ... und es gibt wenig genug deutsche Veröffentlichungen und als Komplettist ist man gezwungen, nichts auszulassen!
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