Vor längerer Zeit hatte ich hier schon einmal sehr kurz über japanische Ausgaben von Philip K. Dick geschrieben, aber Japan verdient einen eigenen, ausführlichen Eintrag in diesem Blog.
Die erste Publikation von Dick in Japan überhaupt war schon 1957 die Kurzgeschichte Impostor als Teil der (gekürzten) Übersetzung der Anthologie Science Fiction Terror Tales, im Original herausgegeben von Groff Conklin bei Gnome Press (1955).
Die erste Publikation von Dick in Japan überhaupt war schon 1957 die Kurzgeschichte Impostor als Teil der (gekürzten) Übersetzung der Anthologie Science Fiction Terror Tales, im Original herausgegeben von Groff Conklin bei Gnome Press (1955).
Japanische Ausgabe von Philip K. Dicks
Do Androids Dream of Electric Sheep?
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Die erste Übersetzung von Time Out of Joint ist in Japan in acht Teilen im Magazin NW-SF erschienen: von Mai 1973 bis August 1978: Der geduldige japanische Leser musste also nach der ersten Ausgabe mehr als fünf Jahre ausharren, um zu erfahren, warum der armen Raggle Gumm so lange und aufwändig getäuscht wurde. Dicks Romane sind öfter mehrteilig erschienen, aber der Zeitraum von fünf Jahren ist ein Rekord.
Auch einige der Mainstream-Romane sind übersetzt und es gibt fast 40 Anthologien, insgesamt sind mehr als 140 Einträge in meinem Katalog. Meine Probleme beim Recherchieren in einer fremden, (für mich) unlesbaren Sprache lassen aber vermuten, dass es durchaus noch unentdeckte Ausgaben geben kann.
In meiner Sammlung befindet sich nur eine japanische Ausgabe, die ich mir vor längerer Zeit recht unwillig beim hässlichen Hund gekauft habe – der Preis war zu gut, um das vorübergehen zu lassen und die Qualität dann doch überraschend gut. Es ist eine frühe der zehn Ausgaben von Do Androids Dream of Electric Sheep? auf Japanisch: アンドロイドは電気羊の夢を見るか? (Andoroido wa denkihitsuji no yume o miruka?) beim Hayakawa Verlag (1977). Die Ausgabe, obwohl eine kleinformatige Taschenbuchausgabe, hat einen Schutzumschlag mit buntem Motiv, passenderweise einem Schaf, und wird, aus deutscher Sicht, „von hinten nach vorne gelesen“. Auf dem Umschlag kann man wohl auch Wilbur Mercer auf seinem steinigen Weg sehen, das gibt es sonst nicht.
Japanische Bücher kann man wohl in den USA und teilweise in Grossbritannien einfach bekommen, man muss sie aber meist – auch durch das Porto – teuer bezahlen. Gelegentlich verirrt sich auch mal etwas auf eine deutsche Plattform, in letzter Zeit auch zu Amazon.
Es gibt einige schöne japanische Fanseiten, z. B. die site KIPPLE mit ihrer überaus umfangreichen (japanischen) Bibliographie und die nicht Dick-spezifische, aber ausführliche Ameqlist, die japanische Übersetzungsliste.
Eine gute Informationsquelle für internationale Ausgaben ist der hier schon früher erwähnte WorldCat, in dem viele Bibliotheken ihre Kataloge zur Verfügung stellen. Für internationale Ausgaben ist diese Quelle unschlagbar.
In diesem Blog gibt es eine Liste aller Sprachen, in die es Übersetzungen gibt.
[Anmerkung: Ein Teil dieses Textes war ursprünglich als Abschnitt des Blogeintrages Mitbringsel veröffentlicht und ist jetzt nach hier verschoben, ergänzt und überarbeitet.]
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