Sehr zufällig und der Arbeit eines gewissenhaften Antiquars geschuldet, ist mir diese frühe Veröffentlichung von Philip K. Dick über den Weg gelaufen: Ein Leserbrief an
The Nation, einem amerikanischen Wochenmagazin, in der Ausgabe vom 3. Oktober 1953.
Dick hat Einwände zu der einige Wochen vorher erschienen Kritik des Films The Beggar's Opera [Die Bettleroper, 1953] mit Laurence Olivier in der Besetzung. Für Oper und allgemein klassische Musik hat sich Dick lebenslang, von früher Jugend an, begeistert. Einen weiteren „Philip K. Dick“ als Leser einer links-liberalen Zeitschrift mit Interesse an dieser Art von Musik wird es in Berkeley 1953 nicht gegeben haben, daher meine feste Überzeugung, dass man hier auch von dem Philip K. Dick liest.
Ein Leserbrief von Philip K. Dick: Olivier and the Beggar |
Dick hat Einwände zu der einige Wochen vorher erschienen Kritik des Films The Beggar's Opera [Die Bettleroper, 1953] mit Laurence Olivier in der Besetzung. Für Oper und allgemein klassische Musik hat sich Dick lebenslang, von früher Jugend an, begeistert. Einen weiteren „Philip K. Dick“ als Leser einer links-liberalen Zeitschrift mit Interesse an dieser Art von Musik wird es in Berkeley 1953 nicht gegeben haben, daher meine feste Überzeugung, dass man hier auch von dem Philip K. Dick liest.
The Nation galt in den 50ern als „pro-kommunistisch“ und war aus einigen Bibliotheken verbannt, Dick hat das (natürlich) nicht davon abgehalten, es zu lesen. Dem Kritiker der Zeitschrift ist das Werk zu seicht, Dick findet das er die Oper in ihrer Tiefe nicht verstanden hat. Dem Journalisten einer (pro-)kommunistischen Publikation hätte der gesellschaftspolitische Aspekte der Bettleroper auch nicht entgehen dürfen, er ist also entweder schlecht geschult oder nicht linientreu. Als links-liberal gilt The Nation noch heute (und damit vermutlich einigen Amerikanern auch noch als kommunistisch).
Rätselhaft ist für mich, wie der Antiquar diesen Brief gefunden hat. Die Ausgabe unter dem Autoren Philip K. Dick anzubieten, ist schlüssig, Dick verkauft sich gut, aber woher hat er gewusst, dass diese Ausgabe einen Beitrag von Dick enthält? Ich bin auf jeden Fall dankbar für das Angebot, auch wenn ich die Ausgabe nicht gekauft habe – und die Ausgabe einer Wochenzeitschrift von 1953 wird nur sehr schwer noch einmal zu finden sein, ich war also wirklich sehr versucht, zuzuschlagen, musste aber Prioritäten setzen.
Das ist auf jeden Fall ein interessantes Stück, ich hatte es vorher im Zusammenhang mit Dick noch nirgendwo im Netz gesehen. Finden lässt sich Dicks Leserbrief auch komplett im Internet Archive und ebenso die Kritik, auf die er sich bezieht. Das Internet Archive ist ganz allgemein eine Quelle für vieles von und über Philip K. Dick ist – zu viel, um es auszuwerten.
Das ist auf jeden Fall ein interessantes Stück, ich hatte es vorher im Zusammenhang mit Dick noch nirgendwo im Netz gesehen. Finden lässt sich Dicks Leserbrief auch komplett im Internet Archive und ebenso die Kritik, auf die er sich bezieht. Das Internet Archive ist ganz allgemein eine Quelle für vieles von und über Philip K. Dick ist – zu viel, um es auszuwerten.
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