Samstag, 11. Oktober 2025

… und noch mehr Doppelgänger!

Die Doppelgänger gehen schon in die dritte Runde. Hier nun alle deutschen Doppelgänger, die nicht bei Moewig oder Bastei Lübbe erschienen sind. Doppelgänger sind solche Bücher, die ein Umschlagbild mit einem anderen teilen. Hier im Blog betrachten wir dabei nur Romane von Philip K. Dick und nur solche Übernahmen, die nicht das gleiche Buch betreffen, also insbesondere Übersetzungen.

Träumen Roboter von elektrischen Schafen?

Der erste Doppelgänger in Deutschland überhaupt ist von 1971 und ist grossartig von Karel Thole. Es handelt sich ganz offensichtlich um eine spezifische Auftragsarbeit, Heyne hat sich Mühe gegeben: Wir sehen das dark-haired girl Rachel mit Eule, den (im Roman nicht so genannten) Blade Runner Deckard und Tyrells Schachbrett. Und so ein schönes Cover schafft es dann auch in die Wahlheimat von Thole.
           
Illustration von Karel Thole.
Heyne (1971) Philip José Farmer:
Fabbricanti di universi
[The World of Tiers],
Editrice Nord (1974)

Vulkan 3

Der zweite Doppelgänger ist ein früher Chris Foss: Mit gestreiftem Raumschiff, natürlich – viele der britischen Dick-Ausgaben der 70er und 80er Jahre haben (wie viele britische Science Fiction Romane überhaupt) einen Foss auf dem Umschlag, in Deutschland gibt es nur diesen einen (bei Dick), den man sich mit zwei anderen Büchern teilen muss. Goldmann hat für seine Science Fiction Reihe(n) sonst mit deutschen Künstlern gearbeitet, vielleicht hatte Jürgen F. Rogner seinerzeit zu viel zu tun.

Illustration von Christopher "Chris" Foss.
Goldmann (1973) John Fairfax (Hrg):
Frontier of Going,
Panther (1973)
John Vermeulen:
Blinde Planeet,
Walter Soethoudt (1977)

Simulacra

Heinleins The Door Into Summer ist durchaus ein Klassiker: Nebenfigur ist die Katze Pete, wie Dick war Heinlein ein Katzenmensch. Heinlein war kein Freund von Dick, aber sehr freundlich zu Dick, der das auch sehr anerkannt hat. Die deutsche Ausgabe von Simulacra hat eine zweite Auflage mit dem gleichen Umschlagbild, aber kleineren Abweichungen – Sammler Achtung!

Illustration von Patrick Woodroffe.
Knaur (1986) Robert A. Heinlein:
The Door Into Summer,
Pan Books (1974)

Die Zeit: Auf Gegenkurs

Diese Illustration erscheint zuerst auf einem deutschen Buch und wird erst anschliessend übernommen! Das gibt's nur einmal … bei Philip K. Dick. Ich vermute, dass der Künstler das Motiv anderweitig verwendet hat, bevor es bei Ullstein gelandet ist, nur eben nicht auf einem Buchumschlag. Trotzdem: ein Unikum!

Illustration von Ned Dameron.
Ullstein (1988) Hugh Walker:
Rückkehr nach Atlantis,
Weltbild (2000)

Das waren jetzt die deutschen Doppelgänger! Und wie vorher: das sind wahrscheinlich nicht alle, ich bin für jeden Tipp dankbar, auch wenn es nicht um Romane geht oder andere Sprachen oder nur entfernt etwas mit Dick zu tun hat.
Falls sich noch weitere Bücher finden, werden diese an passender Stelle ergänzt. Und es geht noch weiter, ganz fertig sind wir noch nicht …

1 Kommentar:

  1. Hallo,
    tatsächlich ganz weit aus der Dick-Peripherie ist das Cover für den Jerry Cotton Roman "Drei Stunden bis zum Super-GAU". Es handelt sich um eine wilde Bildmontage mit Harrison Fords "Decker" prominent in Interaktion mit einem anderen Mann. Im Hintergrund sieht man ein Atomkraftwerk. Scheinbar hat die Jerry Cotton Reihe in der Zeit häufig Film-Stills (oder Teile davon) für ihre Cover verwendet. Keine Ahnung, wie das rechtlich machbar war.
    Aber als ich das Buch neulich auf dem Flohmarkt gesehen habe, hielt ich es zunächst für eine Ausgabe von Blade Runner und hätte es angesichts dieser abstrusen Cover-Gestaltung sogar fast gekauft...

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