Samstag, 12. Dezember 2015

Alle Romane … wirklich alle …

Der wichtigste Teil jeder Sammlung ist der Katalog. Die Liste aller bekannten Objekte, die vollständig bedeutet. Was im Katalog steht wird natürlich hauptsächlich durch das Thema definiert, aber auch dadurch, was tatsächlich einen neuen Eintrag in der Liste konstituiert. Wenn man einen Autoren wie Philip K. Dick sammelt, dann mag man alle Science Fiction Romane von Dick sammeln wollen – also einen Eintrag pro Titel – also 35 (wenn man Nick und der Glimmung ausschliesst, durchaus ein Science Fiction Roman, aber eben ein Kinderbuch). Der nächste Schritt sind dann die verschiedenen Ausgaben, für den Blade Runner/Träumen Roboter von elektrischen Schafen sind das dann bereits acht Ausgaben. Ein letzter Schritt sind dann die verschiedenen Auflagen eines Ausgabe – auch hier liegt der Rekord beim Blade Runner, dessen Buch-zum-Film Heyne-Ausgabe von 1982 auf neun Auflagen – mit teilweise erhöhten Preisen – kommt. Derzeit liege ich mit meiner Sammlung wohl zwischen den Ausgaben und Auflagen – ich brauche nicht alle neun Auflagen des Blade Runner, aber beide Auflagen von Bastei Lübbes Das Orakel vom Berge – weil es unterschiedliche Covers hat. Von solchen Umschlagbild-Varianten gibt es auch bei Dick einige – die Goldmann-Ausgaben sind als zweite Auflage erschienen und auch bei Suhrkamps LSD-Astronauten gibt es ein abweichendes Umschlagbild – und ich halte das für unbedingt separate Ausgaben, von denen man jeweils beide in der Sammlung haben muss.
In den USA sind auch die Date Codes üblich, die von den Verlagen im Buch versteckt werden und wohl so etwas wie Unter-Ausgaben bilden, die man – teuer – sammeln kann. Deutsche Verlage ersparen das ihren Sammlern – zum Glück.
Wie man den Katalog verwaltet ist eine weitere Frage. Ein Katalog kann durchaus recht umfangreich werden, man sollte sich die Struktur und die Art der Verwaltung daher genau überlegen. Obwohl es scheinbar alles online gibt, konnte ich noch kein auch nur annähernd adäquates Werkzeug für die Verwaltung von Sammlungen finden. Auch lokal gibt es keine wirklich guten Lösungen, die flexibel genug sind … im einfachsten Fall – und wenn man nicht zu viel Zeit investieren kann - will man sich also mit Microsoft Excel oder einem ähnlichen Programm behelfen, zumal man seine Daten auch nicht mühsam in ein Programm hineinstecken will, aus dem man sie hinterher – im Falle eines Umzugs zu einem anderen Programm – nicht wieder einfach herausbekommt.
Der Gott des Zorns von
Bastei Lübbe von 1979
Das Labyrinth der Ratten
von Goldmann, ebenfalls
von 1979, aber eher selten
Die vollständige Liste der 36 Science Fiction Romane mit allen relevanten Ausgaben, aber ohne auf ungeänderte Auflagen einzugehen, ist schon seit einiger Zeit auch hier zu finden. Man sieht, dass Blade Runner in neun (acht Einzelausgaben und in einem Sammelband) und Das Orakel vom Berge in acht Ausgaben erschienen sind, aber zahlreiche Bücher in nur einer Ausgabe erschienen sind – und das überwiegend in der Zeitspanne von 1979–1984. So ist Der Gott des Zorns (1979), ein Roman mit einer etwas längere Entstehungsgeschichte, trotzdem einfach und günstig zu finden, auch in guter Erhaltung. Das Labyrinth der Ratten (1979) ist aber schon etwas teurer. Leider findet man über die Höhe der Auflage hier keine Informationen. Ist das eine Buch wirklich seltener gedruckt? Bei beiden Büchern – oder eigentlich bei allen, speziell aus dem vorigen Jahrhundert – muss man prüfen, ob es sich um als Remittende gestempeltes Exemplar handelt, das vernichtet den Wert leider. Leider ist es bei vielen Angeboten oft nicht ersichtlich, ob sich am Schnitt ein mehr oder weniger dezenter, oft grüner Strich befindet. Ich habe zwar auch noch ein paar dieser Remittenden im Bestand, versuche diese aber auszutauschen, bin bei diesem Austausch aber sehr wählerisch, was die Qualität der neuen Bände betrifft.
Im Überblick finden sich auch die Sammelbände, in denen mehrere Romane gemeinsam herausgegeben sind. Ich habe auch Nick und der Glimmung hier eingeordnet, sowie die Kosmischen Puppen, ich halte mich hier an die im amerikanischen üblichen Kategorien, wie man sie z. B. bei PhilipKDickFans und PkDickBooks findet. Natürlich gibt es auch die Mainstream-Romane, dazu habe ich schon etwas geschrieben.
Am Schluss ein Link auf eine für meine Bedürfnisse zwar nicht ausreichende Online-Sammlungsplattform, LastDodo, Schönes zu Dick lässt sich dort aber finden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen