Philip K. Dicks Beiträge zum Thema Weihnachten sind durchaus begrenzt. Aber Dicks Protagonist ist oft genug der sprichwörtliche sales man, der den viel gescholtene Kommerz der Weihnachtszeit herbeisehnt. Etwas ausführlicher passiert das so in Mary und der Riese, Edition Phantasia (2010) und ebenso ganz typisch in Kriegsspiel, immerhin sechs mal im Deutschen erschienen. Kriegsspiel ist 1959 im Original als War Game passenderweise in der Dezember-Ausgabe von Galaxy erschienen. Es geht um ganymedisches Spielzeug, das Weihnachten verkauft wird und einen verborgenen gefährlichen didaktischen Ansatz mitbringt.
Einen deutlich kommerz-kritischen Blick finden wir in Der Bunker, eine der im Deutschen am meisten publizierten Kurzgeschichten, im Original Foster, You're Dead (1955). Der Vater sieht sich dort dem existenzbedrohenden Druck seines Sohnes ausgesetzt, der Familie zu Weihnachten den neuesten Bunker zu kaufen. Diese Geschichte schafft es dann sogar in der Mitte des Kalten Krieges in eine sowjetische Zeitschrift, mehr dazu später in diesem Blog.
Alles in allem kein besonders positiver Blick auf das Fest.
es gibt verschiedene andere Referenzen. Und da auch dieses Weihnachten wieder Barbie-Puppen unter dem Baum gelegen haben, sollte man vielleicht noch die bisher nur in den USA erhältliche Hello Barbie erwähnen, die im Kinderzimmer die Kleinen unterhalten soll und dabei alles was sie hört an den Hersteller überträgt. Das hätte sich auch Dick ausdenken können.
Wenn man sehr tief gräbt, wirklich sehr tief, dann findet man aber doch noch eine echte Weihnachtsgeschichte von Dick. Die Berkeley Gazette veröffentlichte im Young Authors' Club Gedichte und Geschichten von (sehr) jungen Autoren und Dick schaffte dort 16 Veröffentlichungen in der Zeit von 1942 bis 1944. Sein Beitrag zum Christmas Contest 1943 wurde am 4. Januar 1944 unter dem Titel Santa's Return mit five credits belohnt, ein Punktesystem mit dem die Redakteurin Aunt Flo ihre jungen Autoren motivierte. Dicks düstere Weihnachtsgeschichte endet damit, dass der Weihnachtsmann die vom Krieg zerstörte Welt, die ihn vergessen hat, für immer verlässt. Abgedruckt ist sie noch einmal im Anhang von Gregg Rickmans Biographie To the High Castle: Philip K. Dick: A Life 1928-1962, Fragments West/The Valentine Press (1989).
Und was bedeutet Weihnachten für den Sammler? Der Sammler muss seine Lieben sorgfältig anleiten, wenn das Fest etwas für die Sammlung bringen soll: Sammler kann man nicht ohne sorgfältige Planung und gute Kenntnis der Sammlung beschenken - und diese Kenntnis hat oft nur der einsame Sammler selbst. Aber dafür gibt es Wunschlisten, Gutscheine … und natürlich darf man sich auch selbst beschenken. Oder man hat eben noch andere Interessen, die die knappen Ressourcen binden.
Und zum Abschluss der Web-Tipp: Einen schönen, natürlich englischsprachigen Blog, der u. a. noch etwas ausführlicher über Perky Pat und Barbie schreibt, habe ich erst kürzlich entdeckt. Leider hat die Anzahl der Einträge in letzter Zeit nachgelassen, und mit dem legendären Total Dick-Head Blog möchte ich ihn nicht vergleichen, also kein unbedingtes must-read für den Fan, aber es gibt auch etwas für den Sammler: The Philip K. Dick Reading Group der University of New South Wales, Sydney. Auch in Australien gibt es Fans, Bruce Gillespie mit seinem SF Commentary und dem Philip K. Dick: Electric Shepherd ist ja ein sehr bekanntes frühes Beispiel, er schreibt seit den 60er Jahren über Dick.
Einen deutlich kommerz-kritischen Blick finden wir in Der Bunker, eine der im Deutschen am meisten publizierten Kurzgeschichten, im Original Foster, You're Dead (1955). Der Vater sieht sich dort dem existenzbedrohenden Druck seines Sohnes ausgesetzt, der Familie zu Weihnachten den neuesten Bunker zu kaufen. Diese Geschichte schafft es dann sogar in der Mitte des Kalten Krieges in eine sowjetische Zeitschrift, mehr dazu später in diesem Blog.
Alles in allem kein besonders positiver Blick auf das Fest.
es gibt verschiedene andere Referenzen. Und da auch dieses Weihnachten wieder Barbie-Puppen unter dem Baum gelegen haben, sollte man vielleicht noch die bisher nur in den USA erhältliche Hello Barbie erwähnen, die im Kinderzimmer die Kleinen unterhalten soll und dabei alles was sie hört an den Hersteller überträgt. Das hätte sich auch Dick ausdenken können.
Wenn man sehr tief gräbt, wirklich sehr tief, dann findet man aber doch noch eine echte Weihnachtsgeschichte von Dick. Die Berkeley Gazette veröffentlichte im Young Authors' Club Gedichte und Geschichten von (sehr) jungen Autoren und Dick schaffte dort 16 Veröffentlichungen in der Zeit von 1942 bis 1944. Sein Beitrag zum Christmas Contest 1943 wurde am 4. Januar 1944 unter dem Titel Santa's Return mit five credits belohnt, ein Punktesystem mit dem die Redakteurin Aunt Flo ihre jungen Autoren motivierte. Dicks düstere Weihnachtsgeschichte endet damit, dass der Weihnachtsmann die vom Krieg zerstörte Welt, die ihn vergessen hat, für immer verlässt. Abgedruckt ist sie noch einmal im Anhang von Gregg Rickmans Biographie To the High Castle: Philip K. Dick: A Life 1928-1962, Fragments West/The Valentine Press (1989).
Und was bedeutet Weihnachten für den Sammler? Der Sammler muss seine Lieben sorgfältig anleiten, wenn das Fest etwas für die Sammlung bringen soll: Sammler kann man nicht ohne sorgfältige Planung und gute Kenntnis der Sammlung beschenken - und diese Kenntnis hat oft nur der einsame Sammler selbst. Aber dafür gibt es Wunschlisten, Gutscheine … und natürlich darf man sich auch selbst beschenken. Oder man hat eben noch andere Interessen, die die knappen Ressourcen binden.
Und zum Abschluss der Web-Tipp: Einen schönen, natürlich englischsprachigen Blog, der u. a. noch etwas ausführlicher über Perky Pat und Barbie schreibt, habe ich erst kürzlich entdeckt. Leider hat die Anzahl der Einträge in letzter Zeit nachgelassen, und mit dem legendären Total Dick-Head Blog möchte ich ihn nicht vergleichen, also kein unbedingtes must-read für den Fan, aber es gibt auch etwas für den Sammler: The Philip K. Dick Reading Group der University of New South Wales, Sydney. Auch in Australien gibt es Fans, Bruce Gillespie mit seinem SF Commentary und dem Philip K. Dick: Electric Shepherd ist ja ein sehr bekanntes frühes Beispiel, er schreibt seit den 60er Jahren über Dick.
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