Samstag, 20. Juli 2019

Philip K. Dick Edition

Der Heyne Verlag hat sich in diesem Blog als wichtigster deutscher Verlag für Philip K. Dick einen zweiten Beitrag nach dem vorigen verdient. Auch wenn die Anzahl der Beiträge von Heyne zum Thema Dick in der letzten Zeit deutlich nachgelassen hat.
Einen herausragenden Platz hat die Philip K. Dick Edition von Heyne, gelegentlich auch als Werkedition bezeichnet. 2002 begonnen, wurde diese wohl als umfassende Gesamtausgabe geplante Serie 2008 nach 16 Bänden abgebrochen; zwei weitere Bände waren schon angekündigt, sind aber nie erschienen, dazu mehr hier in diesem Blog.
Inhaltlich hat man sich ein paar Neuübersetzungen geleistet, z. B. für Eine andere Welt, und gelegentlich ein Vor- oder Nachwort. Bei der äusseren Gestaltung hat man sich von den typischen Science Fiction Umschlagbildern absetzen wollen und ein schlichtes einfarbiges Design gewählt – einfarbig pro Band natürlich, gemeinsam sind die Bände recht bunt (das war auch im Regal der Buchhandlung gut zu sehen). Ein Regenbogen, wie bei Mariner, war wohl nicht geplant – dazu passt auch nicht das Schwarz von Nach der Bombe.
Weiterhin haben die Bände eingefalzte Klappen mit Autorenfoto und einem kurzen Portrait (hinten) und Werbung für die Reihe (vorne). Der Titel ist auf dem Umschlag in Silber leicht erhaben gedruckt, das führt leider gelegentlich zu Problemen, da das Silber leicht abgerieben wird. (Bände ohne silbernen Titel sind daher durch Abrieb beschädigte Exemplare, keine seltenen Fehldrucke.)
Eine erste Auflage mit der
"Wimpel" oben links
Keine erste Auflage (hier eine 3.)
mit dem Schriftzug oben links
Bemerkenswert sind einige der Auflagen. Mir selbst ist es sehr lange entgangen, dass es Varianten bei den Umschlägen gibt: Einige Exemplare zeigen auf Vorderseite oben links und auf dem Rücken das alte Verlagslogo, der ausgefüllte "Wimpel" mit dem Verlagsnamen, andere haben das neue Logo, den Schriftzug HEYNE gefolgt von einem "Zacken" (der das alte Logo "aufnehmen" soll).
Tatsächlich ist es so, dass der Heyne Verlag 2003 das Logo geändert hat – der "Heyne Wimpel" ist das alte Logo, der Schriftzug mit dem Zacken (der den Wimpel thematisch aufnimmt) das neue Logo.
Rücken von Das Orakel vom Berge
mit dem neuen Verlagslogo
Rücken von Die drei Stigmata des
Palmer Eldritch mit dem "Wimpel"
Die Ausgaben von 2002, das sind (wohl) die jeweils erste Auflagen der sechs Bände der Reihe, die 2002 erschienen sind, haben also das alte Logo, alle anderen – auch spätere Auflagen dieser ersten sechs Bände – tragen den Schriftzug in Silber. Von den ersten sechs Bänden gibt es also jeweils zwei Varianten. Parallel dazu scheint auch der Hinweis auf die Allgemeine Reihe entfallen zu sein, sowohl auf der Rückseite als auch im Impressum.
Betroffen davon ist ausserhalb der Edition auch die frühere Ausgabe von Das Orakel vom Berge, das in der ersten Auflage 2000 mit alten Logo und später in der 3. oder 4. Auflage (2004) mit neuem Logo erschienen ist. 
Der Heyne Verlag hat zeitweise neben dem Barcode auf der Rückseite auch
die Auflage angegeben, hier bei Die drei Stigmata des Palmer Eldritch von
2002, rechts bezeichnet die 01 die erste Auflage; ein Hinweis auf die
 Zugehörigkeit zur Allgemeine Reihe ist auch explizit gegeben 
Dritte Auflage (03, rechts) von Das Orakel vom Berge von 2008,
mit Angabe des Preises in Österreich (A) und dem Forest
Stewardship Council (FSC) Zertifikat-Siegel für Holz und Papier
Heyne hat seine Bücher immer sehr klar und deutlich ausgezeichnet, das gilt insbesondere für die Angabe der Auflage. Im Impressum findet sich immer eine klare Angabe der Auflage, das ist bei anderen Verlagen nicht immer so. Eine Besonderheit beim Heyne Verlag – und das gilt natürlich nicht nur für die Ausgaben von Dick – ist die sehr öffentliche Angabe der Auflage mit dem Barcode auf der Rückseite. Ab etwa dem Jahr 2001, möglicherweise mit Einführung des Euro in Deutschland und die damit einhergehende Notwendigkeit, neue Preisangaben zu gestalten, hat Heyne neben dem Barcode auf der Rückseite des Buches auch die Auflage angegeben. Das erstreckt sich über alle folgenden Ausgaben von Dick bis mindestens zum Jahr 2012. Aktuellere Ausgaben (2018) tragen diese Angabe nicht mehr an dieser Stelle.
Braucht man die verschiedenen Auflagen in der Sammlung? Auflagen sicher nicht, finde ich, aber erste Auflagen will man vielleicht anstreben – und für die ersten sechs Ausgaben auch die Varianten, also zumindest eine spätere Auflage.
Die Erstauflagen sind nicht unbedingt schwer zu finden, aber es bedarf doch einiger Geduld, bis man ein Angebot findet, bei dem man sicher sicher sein kann, dass es sich um eine Erstauflage handelt. Denn viele Angebote werden von einem generischen Bild begleitet, das von der ISBN abgeleitet wird – die Ausgabe lässt sich hier nicht erkennen. Und angegeben wird die Auflage nur von den wenigsten Anbietern – höchstens ein Jahr, aber das ist dann meist das Jahr der ersten Auflage – obwohl auch das Jahr der Auflage als Printed in Germany 2011 etc. angegeben ist, aber meist übersehen wird. Deshalb will man auf Angebote warten, die von einem Originalbild begleitet sind, das zeigt dann auch den Zustand des Buches, sehr gut heisst halt für manchen Anbieter so viel wie man kann es noch lesen.
Der silberne Titel führt, wie oben angeführt, gelegentlich zu Problemen, da er durch den erhabenen Druck leicht abschabt: Auch darauf sollte man beim Kauf achten, auf Bildern ist das oft schwer zu erkennen.
Alle Ausgaben von Dick bei Heyne gibt es auf dieser Seite im Blog.

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