Samstag, 24. Dezember 2022

Rückspiegel 2022

Frankreich. Nur Frankreich hat es geschafft, das vierzigste Todesjahr von Philip K. Dick umfassend zu würdigen: Mit einer fast kompletten Neuausgabe seiner Werke, 39 Bücher in einem Jahr, teilweise sogar als Neuübersetzungen. Dafür sei noch einmal auf den Eintrag zu den französischen Ausgaben in diesem Blog verwiesen. 
So war das Jubiläumsjahr … denn sonst gab es wenig Neues. Immerhin zehn spanische Ausgaben, die Fortführung einer neuen Gesamtausgabe, drei in Italien, eine weitere arabische Ausgabe, noch eine katalanische, mal wieder etwas aus Finnland. Die drei angekündigten Bücher aus der Ukraine verspäten sich, man hat dort andere Probleme – die Kultur ist eben (besonders) betroffen, wenn es eng wird, sei es wegen Krieg oder Corona.
Zugänge zur Sammlung - eine Auswahl
Einige Zugänge des Jahres 2022
Und in Deutschland: Ein paar Artikel, aber kein Buch, Fischer hat seine Reihe pünktlich vor dem Jubiläum eingestellt. Und in Dicks Heimat? Gar nichts, absolut gar nichts … auf der Insel hat immerhin die Folio Society einen (teuren) Auswahlband mit Selected Short Stories herausgebracht, hier im Blog – man kann vermuten, dass man da eher die Gelegenheit gesehen hat, den grosse Erfolg der Complete Short Stories aus dem Vorjahr zu nutzen und weniger Dicks Jubiläum im Auge hatte. Und Gollancz hat eine neue Ausgabe von Do Androids Dream of Electric Sheep? herausgebracht, das geht immer, dazu im kommenden Jahr mehr.

In der Sammlung angekommen

Die Sammlung hat sich im vergangenen Jahr schön entwickelt. Der grösste Schritt war wohl der (vorläufige) Abschluss der Sprachen mit Norwegisch, Arabisch und schliesslich Finnisch. Alle bekannten Sprachen finden sich jetzt in der Sammlung.
Besonders freuen konnte man sich über die drei britischen Grossdruckausgaben von Ulverscroft, die ich sehr lange gejagt habe: Schon mit der Anküdigung vor dem Erscheinungsdatum der ersten Ausgabe im Dezember 2018 habe ich danach gesucht und durchaus aufwändig die Netze ausgeworfen, auch ausserhalb der üblichen Fanggebiete. Aber selbst Fachhänder, die Bibliotheken versorgen, konnten nicht helfen und dann hat der Brexit einen Versand aus Grossbritannien verhindert. Aber nun sind sie da!
Und ganz am Ende des Jahres ist noch ein sehr seltenes deutsches Stück, das tatsächlich noch gefehlt hat, in der Sammlung angekommen, nicht von Dick, sondern über ihn: Entropie und Hoffnung von Uwe Anton in der gebundenen Version. Auch dazu im nächsten Jahr mehr.
Insgesamt gut drei Dutzend Stücke sind in der Sammlung angekommen, darunter ein paar sehr gute und gesuchte Exemplare, es war ein gutes Jahr für die Sammlung.

Und der Blog

Quantitativ hat der Blog einen Tiefpunkt erreicht, nur 21 Einträge, so wenig waren es noch nie in einem Jahr. Dafür waren ein paar ambitioniertere Einträge zum Thema Deutschland bzw. den deutschen Übersetzungen von Ubik und dem Orakel vom Berge dabei. Aber es gab auch ein paar Einträge zu Details und Winkeln, die nicht jeden begeistern können, aber es geht eben (auch) ums Sammeln, da gehört das dazu.

Und sonst so?

Es gab einige sehr schöne Interaktionen im Netz - man besuche auch die FB-Seite dieses Blogs
Und es wurden einige Filmprojekte angekündigt: Die Serie Blade Runner 2099 von Ridley Scott bei Amazon, das kann unterhaltsam werden, aber ist auch nur so Dick inspired wie anderes, das man finden kann. Spannender ist das Filmprojekt Jane von und mit Charlize Theron und Alfonso Cuarón, hoffen wir, dass wir im nächsten Jahr mehr darüber hören. Über Jon Shestacks Apparently Real, für das schon im vergangenen Herbst der Drehbeginn angekündigt war, haben wir nichts mehr gehört – und eine Finanzierung über die Blockchain macht es nicht wahrscheinlicher. Dieser Blog glaubt nicht, dass wir noch viel davon hören werden.

Schöne Tage!



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