Samstag, 3. Juni 2023

Vokabeltest

Dieses kleine Büchlein war eine grosse Überraschung für mich, die hier im Blog geteilt werden muss. Es verstecken sich sicher noch einige Artikel über Dick und sein Werk in deutschen Büchern, Zeitungen und Fanzines, aber eine „neue“ Kurzgeschichte von Dick selbst zu finden, in einem regulären Buch, das war unerwartet.
Es geht aber doch um eine etwas randständige Publikation: Der Hirschgraben-Verlag hat 1982 ein Anthologie mit Science Fiction Kurzgeschichten im englischen Original herausgegeben, ergänzt um Fragen und eine Vokabelhilfe. Es handelt sich offenbar um eine Schullektüre zum Thema Science Fiction, Hirschgraben war ein Schulbuchverlag. Die Anthologie enthält auch die Kurzgeschichte Impostor (auf Deutsch Hochstapler) von Philip K. Dick.
Eine Schullektüre für den Englischunterricht: Science Fiction mit acht Kurzgeschichten
Bei diesem Büchlein handelt es sich im Wesentlichen um die Übernahme einer britischen Anthologie, die beim Londoner Verlag John Murray 1978 erschienen ist. Man kann dieses englische Original im Internet Archive finden. Dieser Band war Teil einer Serie, The Short Story Series, es gab weitere Bände zu verschiedensten Themen: von Humor über Liebe bis Krieg. 1859 erschien bei John Murray schon die Erstausgabe von Darwins Entstehung der Arten.
Hirschgraben hat Umschlaggestaltung und (nur) acht der zehn Geschichten für die deutsche Ausgabe übernommen, Fragen und Vokabelhilfen ergänzt. Das englische Original hat daher 120 Seiten, die deutsche Ausgabe nur 104. Enthalten sind auch Stories von Isaac Asimov, John „Dreibein“ Christopher und Kurt Vonnegut.
Eine andere Science Fiction
Schullektüre der frühen 80er Jahre:
Stanislaw Lems Der Unbesiegbare
Impostor ist zuerst 1953 in der Juni-Ausgabe von Astounding Science Fiction erschienen. Auf Deutsch kam es zuerst unter dem Titel Der Roboter-Agent bei Moewig (1963), dann als Der Doppelgänger bei Pabel (1965) und Der Infiltrant bei Ullstein (1973) und Moewig (1981) heraus. Haffmans (1996) hat das mit Hochstapler übersetzt, dabei ist es bei Zweitausendeins, Heyne und Fischer geblieben. Am bekanntesten ist die Kurzgeschichte aber wohl durch die – allerdings nicht sonderlich erfolgreiche – Verfilmung Impostor von 2001 geworden. Auch Reclam hat Impostor später in einer Schullektüre aufgenommen, dazu hier mehr im Blog.
Auch wenn die Kurzgeschichte nicht auf Deutsch enthalten ist, gehört das Buch in die Sammlung – schliesslich hat es eine deutsche ISBN. Und für den kleinen Teilbereich der Schullektüren ist es ein notwendiger Bestandteil.
Finden lässt sich Science Fiction mit ein bisschen Suche und mit Hilfe der ISBN an den üblichen Orten. Die englische Originalausgabe lässt sich auch finden, ist aber – für ein Büchlein dieser Art – erstaunlich teuer. Dazu sei (wie eigentlich immer) gesagt: Preise schwanken und Geduld zahlt sich aus.
Einen Überblick über alle deutschen Kurzgeschichtenveröffentlichungen gibt es hier im Blog.

Preise

"Science Fiction", Hirschgraben-Verlag, ISBN 3-454-66316-4, meist ab 15 Euro
"Science Fiction", John Murray, ISBN 0-7195-3502-6, ab 30 Euro

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