Soll man sich ärgern oder freuen? Die Verlage machen es einem manchmal nicht einfach: Über die Probleme mit ISBNs habe ich neulich schon berichtet. Dann gibt es noch Umschlagbilder, die von den Verlagen verbreitet werden, die es aber nicht gibt … und schliesslich das unvollständige Impressum. Die deutschen Ausgaben in unserer Philip K. Dick Sammlung leiden weniger an dieser letzten Krankheit, die britischen dafür um so mehr.
Speziell Gollancz hat hier ein Problem mit der SF Masterworks Serie (die in diesem Blog demnächst noch einmal gesondert betrachtet wird): Die Bände der beim Cover deutlich veränderten zweiten Ausgabe haben zwar ein geändertes Impressum, auch der jeweilige Druck ist angepasst, das Datum des ersten Druckes dieser Ausgabe fehlt aber.
Es gibt also im Impressum der zweiten Serie keinen Hinweis auf das Erscheinungsdatum. Das verwirrt auch ISFDB, wo viele Bände dieser Serie, dort SF Masterworks (II) genannt, ohne Datum erscheinen – bei einzelnen Ausgaben scheint es aber ein Datum zu geben. Weitere Varianten des Covers, wie bei Do Androids Dream of Electric Sheep?, scheint es nicht zu geben.
Die Erstausgabe von Time Out of Joint im Jahre 1959 war die erste Ausgabe von Dick, die nicht zuerst bei Ace erschienen ist – sondern bei Lippincott als Dicks erstes Hardcover.
Auch die deutsche Erstausgabe, Zeit ohne Grenzen bei Balowa (1962) war das erste Hardcover von Dick – in Deutschland. Übersetzt hat es Heinz Zwack unter dem Alias Transgalaxis. Es folgt eine Neuübersetzung von Tony Westermayr, 1978 als Zeitlose Zeit bei Goldmann als Taschenbuch. Und schliesslich kommt es 1995 gebunden und noch einmal neu übersetzt von Gerd Burger und Barbara Krohn mit dem Titel Zeit aus den Fugen heraus. Die Übersetzung und der Titel sind dann übernommen von Heyne (2002) und kürzlich auch bei Fischer (2019).
Der letzte Titel ist sicher der passendste, zitiert der Originaltitel Time Out of Joint doch Shakespeares Tragödie Hamlet (1. Aufzug, 5. Szene):
Ganz viel Interessantes nachlesen zum Roman kann man wie immer bei den PhilipKDickFans. Dort findet sich auch das Essay The Non-Science Fiction Novels Of Philip K. Dick (1928–82) von Frank Bertrand, bei dem auch Time Out of Joint betrachtet wird.
Time Out of Joint in der SF Masterworks Serie von Gollancz, rechts die Erstausgabe, links die neue Ausgabe |
Es gibt also im Impressum der zweiten Serie keinen Hinweis auf das Erscheinungsdatum. Das verwirrt auch ISFDB, wo viele Bände dieser Serie, dort SF Masterworks (II) genannt, ohne Datum erscheinen – bei einzelnen Ausgaben scheint es aber ein Datum zu geben. Weitere Varianten des Covers, wie bei Do Androids Dream of Electric Sheep?, scheint es nicht zu geben.
Die Erstausgabe von Time Out of Joint im Jahre 1959 war die erste Ausgabe von Dick, die nicht zuerst bei Ace erschienen ist – sondern bei Lippincott als Dicks erstes Hardcover.
Auch die deutsche Erstausgabe, Zeit ohne Grenzen bei Balowa (1962) war das erste Hardcover von Dick – in Deutschland. Übersetzt hat es Heinz Zwack unter dem Alias Transgalaxis. Es folgt eine Neuübersetzung von Tony Westermayr, 1978 als Zeitlose Zeit bei Goldmann als Taschenbuch. Und schliesslich kommt es 1995 gebunden und noch einmal neu übersetzt von Gerd Burger und Barbara Krohn mit dem Titel Zeit aus den Fugen heraus. Die Übersetzung und der Titel sind dann übernommen von Heyne (2002) und kürzlich auch bei Fischer (2019).
Der letzte Titel ist sicher der passendste, zitiert der Originaltitel Time Out of Joint doch Shakespeares Tragödie Hamlet (1. Aufzug, 5. Szene):
The time is out of joint; O cursed spite!August Wilhelm von Schlegel, dessen Übersetzungen auch von Marcel Reich-Ranicki dringend empfohlen wurden, formuliert das als
That ever I was born to set it right!
Die Zeit ist aus den Fugen; Fluch der Pein,Im Text des Romans kommt die Zeile „The time […] is out of joint“ einmal vor (Seite 45 der Ausgabe von RoC von 1994). In der ersten deutschen Übersetzung von Zwack ist ist dieser Satz weggekürzt und kommt nicht vor. Westermayr übersetzt in Goldmann (1978) nach Schlegel (korrekt) mit „Die Zeit ist aus den Fugen“, der Titel ist aber trotzdem abweichend Zeitlose Zeit. Der Titel eines Werkes ist aber nicht unbedingt der Beitrag des Übersetzers, sondern des Herausgebers, Verlegers und des Marketings. Auch Dick selbst hatte –branchentypisch – nicht immer vollkommene Kontrolle über die Titel, unter denen seine Romane letztlich herausgekommen sind. Erich Fried übersetzt übrigens
Muß ich sie herzustelln geboren sein!
Die Zeit ist aus dem Leim - Fluch ihren Tücken,Wir können also mit der Schlegel'schen Formulierung zufrieden sein. Zeit aus dem Leim ist uns erspart geblieben.
Daß ich zur Welt kam, sie zurechtzurücken!
Ganz viel Interessantes nachlesen zum Roman kann man wie immer bei den PhilipKDickFans. Dort findet sich auch das Essay The Non-Science Fiction Novels Of Philip K. Dick (1928–82) von Frank Bertrand, bei dem auch Time Out of Joint betrachtet wird.
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