Samstag, 8. Juni 2019

Hey Joe

Galactic Pot-Healer, Berkley Medaillon X1705
Die Erstausgabe von Galactic Pot-Healer, erschienen
als Paperback im Juni 1969 bei Berkley Medaillon
Nach dem Jubiläum von Ubik im Mai folgt nur einen Monat später Joe von der Milchstrasse.
Die Erstausgabe des Galactic Pot-Healer ist im Juni 1969 beim Verlag bzw. Imprint Berkley Medaillon erschienen. Zuletzt ist 2013 die Mariner Ausgabe als zehnte englische Ausgabe herausgekommen und kürzlich auch bei mir eingetroffen.
Auf Deutsch gibt es derzeit drei Ausgaben: Die Erstausgabe kommt im März 1974 von Fischer in der Reihe Fischer Orbit heraus. Diese Reihe hat ihre Geschichte, in der wir die üblichen Verdächtigen treffen: Hans Joachim Alpers, Ronald M. Hahn und Brian W. Aldiss.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Übersetzung von Joachim Pente die erste ausländische Ausgabe dieses Romans von Dick – es folgt Spanien 1975 und Frankreich erst 1977. Bis heute gibt es zusätzlich zur deutschen insgesamt 13 Übersetzungen mit 30 Ausgaben, die letzte aus dem Februar 2019 ins Türkische. Viele davon kann man sich beim Philip K. Dick Bookshelf ansehen.
Moewig bringt 1983 das Buch noch einmal mit einem für diese blaue Reihe typischen Umschlag und einem kurzen, eher generischen Nachwort von Alpers heraus. Dann wird der Roman zum vorerst letzten Mal von Heyne 2004 in der Philip K. Dick Edition herausgegeben. Alexander Martin hat dafür die Übersetzung überarbeitet, der neue Titel ist Der galaktische Topfheiler. Und die Widmung Für Cynthia Goldstone an Dicks langjährige Freundin sowie das Motto, ein Vers aus einem Gedicht von D. H. Lawerence, gibt es hier nun auch endlich.
Fischer hat für November eine Ausgabe in der Klassik Reihe angekündigt – wie üblich in der Übersetzung und mit dem Titel von Heyne.
Die drei deutschen Ausgaben von Galactic Pot-Healer:
Fischer (1974), Moewig (1983) und Heyne (2004)
Dick selbst war von seinem Roman nicht beeindruckt und so endet der Roman ja auch: Der Topf was scheusslich. Die eher kleine Zahl von Übersetzungen und Ausgaben ist ein Hinweis darauf, dass Verleger und Leser diese Meinung eher teilen. Trotzdem hat Heyne ihn aber in die sonst eher qualitativ hochwertige Edition aufgenommen.
Die niederländische Ausgabe
Die Namen Glimmung und Plowman's Planet hat Dick in seinem Kinderbuch Nick und der Glimmung recycelt – so wie Dick oft Namen und Ideen recycelt hat, er musste davon leben und wurde die meisten Zeit nicht meisterlich dafür bezahlt, so war er auf Wiederverwendung angewiesen. Ansonsten haben aber der Topfheiler und Nick nichts miteinander zu tun.
Die teuerste englische Ausgabe ist sicher die britische Erstausgabe von Gollancz (1971) in gelb, alles andere ist sehr gut zu finden und sehr bezahlbar. Zu beachten ist, dass die zweite Ausgabe eine fest gebundene Ausgabe von einem Buchclub ist und ein leicht mit der Erstausgabe verwechselbares Umschlagbild hat. Bei den deutschen Ausgaben ist die Erhaltung zu beachten – die Blauen von Moewig sind oft Remittenden, die Erstausgabe von Fischer meiner Erfahrung nach oft schlecht erhalten, insbesondere schmutzig.
Auch zum Galactic Pot-Healer lohnt es sich in der Encyclopedia Dickiana bei den PhilipKDickFans nachzulesen.
Fischer Orbit ist vollständig bei ISFDB dokumentiert. Bibliographische Details finden sich in der Liste aller deutschen Ausgaben in diesem Blog.

Preise

"Joe von der Milchstrasse" von Fischer (1974) bei 7 Euro
"Galatic Pot-Healer" von Gollancz ab 100 Euro
Über Preisangaben

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