Dr. Futurity |
Es war einmal im Jahr
2021– das Super-Sammler-Jahr, das Jahr der Luxusausgabenexplosion: Zuerst A Scanner Darkly von Suntup Editions, in drei Varianten: die lettered edition ist beim Ausgabepreis die teuerste
Ausgabe eines Buches von Philip K. Dick überhaupt. Die „billige“ artist's gift edition konnte zeitnah (mit Hilfe) für die Sammlung geangelt werden (Danke, Zack!), trotzdem mit deftigem Aufschlag gegenüber dem Ausgabepreis.
Es folgten die klotzigen
Collected Stories von der Folio Society, ausverkauft nach vier Tagen, am letzten Tage noch glücklich geklickt.
Auch zum Originalpreis ein hoher Preis, antiquarisch eigentlich kaum vernünftig bezahlbar.
Das Trio der Sammlerausgaben wird komplett durch ein Trio von Centipede Press: Drei Romane im Sammelschuber.
Centipede Press ist ein amerikanischer Kleinstverlag aus Lakewood in
Colorado, vergleichbar mit Suntup, der (sehr) teure Luxusausgaben in
kleiner Auflage aus dem Umfeld
Fantasy – Horror – Gothic – Science-Fiction
herausbringt. Dieser Blog hat Centipede schon im
Blogeintrag zu Helmut Wenske
erwähnt, der bei Centipede – wohl in seiner teuersten Ausgabe –
erscheint.
Vulcan's Hammer |
Diese Ausgaben sind aber sowieso nicht zum Lesen geschaffen, sondern für
Sammler. Schon das Schrumpffolienverpackungsentfernen wird in Teilen
dieser Gemeinschaft für eine Entweihung gehalten – ein tatsächlicher
Gebrauch des Buches ("Lesen") ist gänzlich undenkbar. Ich halte es mit den
gemässigten Sammlern: Auspacken, vorsichtig Anschauen, die Einführungen
lesen, dann gut geschützt Lagern. Meine Lesegewohnheiten würden solch teuren
Stücken nicht guttun. Wer diese Bücher lesen will, kaufe sich ein
Leseexemplar.