Wie jedes Jahr will dieser Blog auch
ins kommende Jahr schaun: Das grösste Projekt betrifft die Konsolidierung
der deutschen Bibliographie, einige Lücken sind dort zu schliessen. Das
klingt langweilig, wird aber vermutlich doch einigen Niederschlag hier im
Blog haben. Es sind ein paar Expeditionen geplant, da wo die Objekte nicht
in die Sammlung wollen, muss der Sammler wohl zu den Objekten: Wetzlar wird
vielleicht noch einmal angesteuert, auch Frankfurt und Darmstadt liegen an.
Die Reisen des vergangenen Jahres zum Dick-Fest, vor allem aber in die
kalifornische Heimat von Dick, müssen noch ausgewertet werden. Es gibt Fotos
und Fakten und einiges drumherum: das fast tödliche Sommercamp in Cazadero,
Annes Haus in Point Reyes Station, viele Orte in Berkeley und die letzte
Adresse in Santa Ana.
Angesammelt haben sich auch einige neue Stücke, über die zu berichten in
vergangenen Jahr keine Zeit war.
Weiter verfolgt werden soll auch das Thema Zeitungsartikel: es gibt
einiges zu entdecken, vielleicht auch in deutschen Zeitungen. Das ist
überraschend aufwändig, man wird sehen, wieviel davon umgesetzt werden kann.
Und wie immer werden einige besondere Neuerwerbungen vorgestellt.
Umschlagbild von Matthes und Seitz Berlin |
Zu beachten ist, dass es sich nicht um eine Biographie handelt.
Wikipedia schreibt:
Emmanuel Carrère beschreibt das Buch als seine Darstellung „des Lebens von Philip K. Dick von innen heraus, mit anderen Worten, mit derselben Freiheit und Empathie – ja mit derselben Wahrheit –, mit der er seine eigenen Charaktere darstellte“.
Die Wahrheit ist also eine innere, nicht eine äussere bzw. faktische. Man
darf Carrères Worte also nicht wörtlich nehmen. Das hat zu viel Kritik
geführt, man könnte argumentieren, von Menschen, die das Buch nicht
verstanden haben. In jedem Fall lesenswert und von diesem Blog empfohlen –
mehr dazu, wenn das Buch im März erschienen ist. (Wer eine echte Biographie sucht,
soll den ebenfalls sehr empfohlenen Sutin lesen.)
Sonst können wir nur den zweiten Luxusschuber von Centipede erwarten, den
wir
schon vor einem Jahr hier angekündigt
haben, es gibt nichts Neues zu sagen:
Solar Lottery, The World Jones Made, The Man Who Japed und The Eye In the Sky sind offenbar geplant. Wie zuvor eher unterdurchschnittliche Romane – positiv formuliert bisher vernachlässigte Werke. Dem Sammler (auch diesem) wird's egal sein. Der Experte mag Spannendes finden: der erste veröffentlichte Roman Hauptgewinn: die Erde, der zweite Roman, Die seltsame Welt des Mr. Jones, in dem Dick seine Themen sucht (und der genug Ideen für ein anderes Lebenswerk enthält), der dritte Roman Der heimliche Rebell (Dicks Mentor Anthony Boucher nennt ihn „enttäuschend“) und immerhin ein früher Höhepunkt mit Und die Erde steht still. Es wird jedenfalls schwer oder sehr teuer werden, diese Ausgaben zu bekommen.
Nun, wenigstens das Budget wird dieses Jahr nicht durch ein Dick-Fest
angespannt sein.
Ansonsten ist für das kommende Jahr gar nichts angekündigt. Wie immer wird
es Überraschungen geben. Den Sammler wird es nicht stören, in der Sammlung
fehlt noch gut aus den vergangenen Jahrzehnten.
Beobachten werden wir auch, was Film und Fernsehen bzw. Streaming uns
bringen. Blade Runner 2099 von Ridley Scott ist für
später im Jahr angekündig und wir können sicher sein, dass es auch kommt: Die Dreharbeiten sind vor Weihnachten abgeschlossen worden. Schon
länger, seit 2021, schiebt sichVulcan's Hammer auf; wir warten
noch dieses Jahr, bevor wir es (hier im Blog) gänzlich abschreiben. Das
Biopic Jane und die Amazon-Serie
Clans of the Alphane Moon liegen noch im Zeitplan, die Hoffnung
ist noch hoch.
Für 2026 ist T-Minus angekündigt, basierend der Kurzgeschichte
Ein kleines Trostpflaster für Temponauten. Lesen kann man
darüber T-Minus will be an expensive-sounding action thriller;
nun ja.
Neuigkeiten zu diesen Filmen und allem anderen von und über Philip K. Dick
hier im Blog, bei Facebook und bei @dickkoepfigsammeln auf Instagramm.
Preise
Emmanuel Carrère: "Ich lebe und ihr seid tot - Die Parallelwelten des Philip K. Dick", Matthes und Seitz Berlin, gebunden mit Schutzumschlag 368 Seiten, ISBN 978-3-95757-881-5,ab März für ca. 28,00 Euro