Das Jahr ist wieder fast vorbei und es ist Zeit für den traditionellen Jahresrückblick in diesem Blog. Das ist wohl eher eine Übung für den Autoren als für die Leser … aber so soll es sein. Was war also los in Philip-K.-Dick-Land bzw. in diesem Blog?
Ein Blog über das Sammeln von Büchern, Zeitschriften, Fanzines und anderem Papier von und über Leben und Werk des amerikanischen Science Fiction Schriftstellers Philip K. Dick (1928-1982).
Samstag, 30. Dezember 2017
Samstag, 23. Dezember 2017
Schwedisch
Marsianischer Zeitsturz auf Schwedisch, erschienen als Marsiansk mardröm bei Laissez faire (1984) |
Die erste schwedische Ausgabe ist Datorkriget von 1972, eine Übersetzung von – ausgerechnet! – Vulcan's Hammer, das im Original 1960 bei Ace erschienen ist (und vorher in einer kürzeren Version in einem Magazin).
In der Folge sind in Schweden 13 weitere Romane in insgesamt 21 Ausgaben herausgekommen. Und natürlich sind die meisten Ausgaben dabei von Do Androids Dream of Electric Sheep? und The Man In the High Castle, nämlich jeweils drei. Ansonsten fällt bei eine Blick über die doch kurze Liste der Romane auf, dass alle grossen dabei sind: Ubik, Stigmata, Marsianischer Zeitsturz, Der Dunkle Schirm, Eine andere Welt und einige aus der Mittelklasse wie Die Zeit: Auf Gegenkurs, aber – vielleicht bis auf Vulkans Hammer – eher keine vom unteren Ende der Liste.
Samstag, 16. Dezember 2017
Der unteleportierte Wal
The Prince of Whales, 2. Jahrgang, 1. Lieferung (1988). Ein Philip-K.-Dick-Themenheft, geschrieben und herausgegeben von Karl-Ulrich Burgdorf |
Samstag, 2. Dezember 2017
Auf andere Seiten ... von Witwen und Waisen
Bereits 2016 sind die Memoiren von Maer Wilson mit dem Titel The Other Side of Philip K. Dick und dem Untertitel A Tale of Two Friends als Selbstveröffentlichung bei CreateSpace erschienen.
Als Sammler lehne ich, normalerweise, Print-on-Demand (Selbst-)veröffentlichungen in meiner Sammlung strikt ab, da sie aus bibliophiler Sicht gar nichts bieten können. Ausserdem stellen diese inflationär gewordenen Selbstveröffentlichungen den Zusammenhang mit Philip K. Dick ausschliesslich zur Verkaufsförderung her, inhaltlich ist das in der Regel nicht begründet.
Als Sammler lehne ich, normalerweise, Print-on-Demand (Selbst-)veröffentlichungen in meiner Sammlung strikt ab, da sie aus bibliophiler Sicht gar nichts bieten können. Ausserdem stellen diese inflationär gewordenen Selbstveröffentlichungen den Zusammenhang mit Philip K. Dick ausschliesslich zur Verkaufsförderung her, inhaltlich ist das in der Regel nicht begründet.
Samstag, 4. November 2017
Ullstein
Ein Verlag, der in diesem Blog noch
nicht gewürdigt wurde, ist der Ullstein Verlag. Der Hauptgrund dafür ist, dass
Ullstein nicht viel von Philip K. Dick veröffentlicht hat, allerdings doch
mehr als nur eine Einzelausgabe, daher folgt hier jetzt doch noch ein Beitrag.
Insgesamt sind zwei Romane und fünf Kurzgeschichten erschienen.
Ullsteins Science Fiction Stories 27, 28, 64 und 88 mit Kurzgeschichten von Philip K. Dick, hier in der typischen schlechten Erhaltung, die man in der Sammlung so eigentlich nicht haben will |
Montag, 30. Oktober 2017
Italienisch
Folia per sette clan, die italienische Ausgabe von Die Clans des Alpha-Mondes [Clans of the Alphane Moon], in einer Ausgabe des italienischen „Dick-Verlages“ Fanucci von 1998 |
Kurz zum Anfang: 1958 erschien als erste Dick-Ausgabe eine Übersetzung von Dicks erstem Roman Solar Lottery: Il disco di fiamma bei Mondadori. Unter dem Titel Griff nach der Sonne war das übrigens im gleichen Jahr auch in Deutschland der erste Roman von Dick – und wohl die ersten Übersetzungen von Dick überhaupt. Mondadori blieb auch bis 2002 der grösste Dick-Verlag. Ab 2003 hat dann der Fanucci Verlag Dick exklusiv übernommen. Ganz allgemein gibt es in Italien offenbar die Tendenz Romane in Serien bzw. Reihen herauszugeben. Fanucci hat nun sehr viele dieser Reihen herausgegeben und jede umfasst die gängigsten rund 25 Romane … so kommt man schnell auf über 170 Ausgaben allein seit 2003 – zusätzlich zu knapp 50 weiteren in den Jahren vorher: Fanucci hat mehr als 220 Ausgaben herausgebracht und ist damit in meinem – allerdings unvollständigen – Katalog mit Abstand der fleissigste Verlag, so weit es Ausgaben von Philip K. Dick betrifft. Und jede Ausgabe hat hier ihre eigene ISBN, das macht die Orientierung etwas leichter.
Samstag, 14. Oktober 2017
Es passiert jetzt
Eine sehr aktuelle Kurzgeschichte von Philip K. Dick ist Psi-Mensch, heil mein Kind. Es geht um eine postapokalyptische Welt, ein Motiv, das wir bei Dick häufiger finden. Es gibt einige Kurzgeschichten, die dieses Motiv verwenden, aber natürlich auch den hervorragenden Roman Nach der Bombe [Dr. Bloodmoney, or How We Got Along After the Bomb]. Ein weiteres Motiv dieser Erzählung sind die Mutanten mit Psi-Fähigkeiten, das oft mit dem Motiv der Postapokalypse verbunden ist. Bei Dick sind die Mutanten aber oft keine Folge eines apokalyptischen Krieges, sondern eine davon unabhängige, meist positive Fortentwicklung des Menschen. Die Mutanten werden dabei aber meist angefeindet und mit Misstrauen betrachtet. Aktuell ist Psi-Mensch aber nicht wegen dieser eher düsteren Motive, sondern weil sie wohl als einzige Geschichte von Dick in diesem Jahr spielt, also 2017.
Samstag, 7. Oktober 2017
Blade Runner 2049
Ein Kino in Deutschland: Früher wurden die aktuellen Filme draussen
noch annonciert, heute muss man wohl froh sein, dass es noch Kinos gibt |
Samstag, 30. September 2017
Blade Runner übersetzt, übersetzt, übersetzt
Nachdem Fischer die kürzlich erschienene Neuübersetzung des Blade Runner mit dem Adjektiv kongenial bewirbt, lohnt sich vielleicht ein eingehender Blick auf die verschiedenen deutschen Übersetzungen dieses Werkes, davon gibt es nämlich auf den zweiten Blick einige Varianten mehr, als man vermutet.
Schon 1969, das ist nur ein Jahr nach dem Erscheinen in den USA, gibt es die Erstübersetzung von Norbert Wölfl für den Marion von Schröder Verlag. Die folgende Ausgabe des Romans erscheint 1971 bei Heyne, mit einer gekürzten Version der Übersetzung; es fehlen nicht nur die diversen dem Haupttext vorgestellten Zitate und die Widmung, auch der Haupttext selbst ist erheblich gekürzt. Heyne hat diese Kürzungen auch bei allen folgenden Ausgaben der Wölfl-Übersetzung beibehalten.
Für Haffmans erfolgt 1993 die Überarbeitung der ungekürzten Übersetzung durch Jacqueline Dougoud, die für alle folgenden deutschen Ausgaben des Blade Runner verwendet wurde, bis auf die von Heyne 1998, die noch einmal auf die gekürzte Wölfl-Version zurückgreift. Die "zweite Auflage" erschien bei Haffmans 1997 mit neuem Cover und Titel - für die Sammlung sind das also ganz sicher zwei separate Einträge. Erwähnenswert ist auch, dass diese zweite Auflage neu durchgesehen ist, Unterschiede konnte ich aber – ausser natürlich dem Titel – nicht finden.
Eigentümlich ist weiterhin, dass zwei Ausgaben der Dougoud-Übersetzung, nämlich Heyne von 2009 und Fischer von 2014, zumindest eine Änderung gegenüber den vorigen Übersetzungen haben – Buster Freundlich heisst hier Buster Friendly. Andere Änderungen kann ich an diesen Ausgaben bei einem oberflächlichen Vergleich nicht finden. Es erscheint aber eigentümlich, dass Heyne 2009 für den Sammelband Blade Runner, Ubik, Marsianischer Zeitsturz die Übersetzung minimal – oder gar nur bei einem Ausdruck – überarbeitet (die Übernahme von Fischer ist dann natürlich konsequent).
Schon 1969, das ist nur ein Jahr nach dem Erscheinen in den USA, gibt es die Erstübersetzung von Norbert Wölfl für den Marion von Schröder Verlag. Die folgende Ausgabe des Romans erscheint 1971 bei Heyne, mit einer gekürzten Version der Übersetzung; es fehlen nicht nur die diversen dem Haupttext vorgestellten Zitate und die Widmung, auch der Haupttext selbst ist erheblich gekürzt. Heyne hat diese Kürzungen auch bei allen folgenden Ausgaben der Wölfl-Übersetzung beibehalten.
Für Haffmans erfolgt 1993 die Überarbeitung der ungekürzten Übersetzung durch Jacqueline Dougoud, die für alle folgenden deutschen Ausgaben des Blade Runner verwendet wurde, bis auf die von Heyne 1998, die noch einmal auf die gekürzte Wölfl-Version zurückgreift. Die "zweite Auflage" erschien bei Haffmans 1997 mit neuem Cover und Titel - für die Sammlung sind das also ganz sicher zwei separate Einträge. Erwähnenswert ist auch, dass diese zweite Auflage neu durchgesehen ist, Unterschiede konnte ich aber – ausser natürlich dem Titel – nicht finden.
Links Blade Runner von Philip K. Dick, erschienen 1993 bei Haffmans und rechts die zweite Auflage von 1997 unter dem neuen fast alten Titel Träumen Androiden von elektrischen Schafen? |
Samstag, 23. September 2017
Phantastische Bibliothek Wetzlar
Nach vielen Anläufen habe ich es nun endlich geschafft, die Phantastische Bibliothek in Wetzlar zu besuchen. Die Phantastische Bibliothek kann in diesem Jahr bereits ihren 30. Gründungsgeburtstag feiern: Der Sammlungsaufbau wurde 1987 begonnen und im September 1989 eröffnete die Bibliothek, die sich mittlerweile auf vier Stockwerken eines grosszügigen Gebäude am Rande der Innenstadt von Wetzlar befindet - und die selbst auch immer einen Besuch wert ist. Erwähnt werden soll hier noch der gewaltige Bestand von 270.000 Titeln, alles weitere lässt sich auf der ausführlichen Webseite nachlesen. Und das alles ist frei zugänglich, ich habe mich sehr willkommen gefühlt und konnte einen langen Nachmittag intensiv im Bestand recherchieren.
Natürlich hat der Besuch in Wetzlar auch mit Philip K. Dick zu tun. Viele Einträge im Katalog meiner Sammlung resultieren aus Verweisen in Artikeln, Büchern oder aus den verschiedensten Quellen im Internet. Die Qualität dieser Quellen ist recht unterschiedlich und eben teilweise unzuverlässig. Wirklich verlassen kann man sich meist nur auf das, was man selbst in der Hand hat - am besten in der Sammlung: Und das ist ja auch der Grund für die Sammlung, nämlich eine umfassende Grundlage für die weitere Beschäftigung mit Philip K. Dick zu schaffen. Wenn es nicht möglich ist, der Sammlung ein entsprechendes Exemplar zuzuführen, ist es die zweitbeste Lösung ein fehlendes Stück wenigstens in die Hand zu bekommen (auch wenn man es später wieder loslassen muss).
Die Phantastische Bibliothek in Wetzlar |
Samstag, 16. September 2017
Niederländisch
De Pottengenezer van de Melkweg, im Original The Galactic Pot-Healer von Philip K. Dick, in sehr mässiger Erhaltung beim Verlag Scala (1977) |
Der erste Roman von Dick erscheint in den Niederlanden im gleichen Jahr, 1968. Larzen in de nacht, im Original The Man in the High Castle bei Born, allerdings in gekürzter Fassung; gekürzt wurden die frühen Ausgaben von Dick auch in Deutschland.
Insgesamt gibt es
Samstag, 2. September 2017
Wirklich ganz Neues von Fischer
Und wieder überrascht mich der Fischer Verlag. Die Tatsache, dass Fischer es schafft, pünktlich zum Film Blade Runner 2049 eine Neuauflage von Philip K. Dicks Roman Do Androids Dream of Electric Sheep? herauszubringen, ist schon bemerkenswert. Beim Roman Das Orakel vom Berge hat Fischer eine Weile gebraucht, um das Buch verkaufsfördernd unter dem Titel der Amazon-Serie The Man in the High Castle herauszubringen. DADoES kommt nun bei Fischer unter dem Titel Blade Runner – und etwas verschämt innen ergänzt um Träumen Androiden von elektrischen Schafen? – heraus. Wirklich bemerkenswert ist es, dass sich Fischer eine veritable Neuübersetzung geleistet hat, obwohl der Verlag erst neulich, 2014, eine Ausgabe des Romans herausgegeben hat. Bei dieser Ausgabe gab es schon ein bisschen Verwirrung um die Übersetzung, mehr dazu findet sich im Blogeintrag zur vorigen Blade Runner Ausgabe von 2014.
Blade Runner von Philip K. Dick in der Neuübersetzung von Fischer TOR (2017). Das Lesezeichen war wohl vom Verlag beigelegt und bleibt bei diesem Buch. |
Samstag, 19. August 2017
Einhörner und weisse Wale
Ein Einhorn, dass nichts mit Philip K. Dick zu tun hat; dieses Exemplar ist weder selten noch teuer |
Bei den englischen Originalausgaben findet man viele dieser seltenen und/oder teuren Exemplare – tatsächlich sind übrigens die meisten der wirklich teuren Exemplare eben nicht selten, sondern leicht zu finden, so bei Philip K. Dick die meisten Hardcover Erstausgaben oder die zahlreichen Sammlerausgaben.
Samstag, 5. August 2017
Slowakisch
Der dunkle Schirm von Philip K. Dick in der slowakischen Ausgabe als Temný obraz von 1986 |
Bemerkenswert ist, dass diese slowakische Ausgabe die erste von Dick ist, die in der Tschechoslowakei erschienen ist – vor jeder tschechisch-sprachigen Ausgabe. Obwohl Tschechisch und Slowakisch klar getrennte Sprachen sind, war es zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches wohl so, dass sich die beiden Sprachgruppen der CSSR verstanden haben. Bis zur Trennung wurden die Einwohner regelmässig mit beiden Sprachen konfrontiert und waren daher in der Lage sich zu verstehen. Heute ist das weniger selbstverständlich, gerade die jungen Tschechen haben Probleme mit dem Slowakischen.
Samstag, 22. Juli 2017
Wie war er?
Jede Sammlung hat ihre eigenen
Grenzen. Erstausgaben, alle Ausgaben, alle Auflagen, Romane, Kurzgeschichten,
Briefe und Essays … und natürlich die Sekundärliteratur können dazugehören.
Ich finde die "historischen" Rezensionen von Philip K. Dicks Romanen aus
vielen Gründen höchst spannend, nicht zuletzt das Umfeld, in dem sie meist
veröffentlicht sind. Die überwiegende Anzahl von Rezensionen sind in Science
Fiction Zeitschriften und Fanzines erschienen – und die Lektüre dieser
Magazine bringt oft persönliche Erinnerungen zurück.
Vampir 21 (03/1980) und das Beiheft Necronomicon 7 |
Samstag, 1. Juli 2017
Meta, oder: Über das Sammeln
Book and Magazine Collector, May 1990 mit einem Artikel über das Sammeln von Erstausgaben von Philip K. Dick |
Ein Beispiel dafür ist die Mai-Ausgabe 1990 von Book and Magazine Collector. Der kundige Artikel Cult Sci-Fi Novelist Philip K. Dick von Mike Ashley erzählt auch einige Geschichten aus Dicks Leben bzw. über seinen Tod, die auch dem Kenner nicht unbedingt geläufig sind, etwas dass es nach Dicks Tod keine formale Identifikation gab (David Gill berichtet über die Geschehnisse auch in seinem Blog). Ashley erwähnt in seinem Artikel auch die erste gebundene Ausgabe von Martian Time-Slip, es handelt sich um die deutsche Insel-Ausgabe Mozart für Marsianer. Viele Details zu Ausgaben und speziellen Varianten, die der Autor nennt, sind aber selbst in Zeiten des Internets schwer zu finden. Für den interessierten Sammler lohnt sich allein dafür die Lektüre dieses bald 30 Jahr alten Artikels.
Richtig spannend ist aber der zweite ergänzende Artikel, die Complete US & UK Bibliography [... of first editions]- mit Preisen (Complete ist sie natürlich nur, wenn man die im Artikel angegebene Definition von first editions akzeptiert).
Samstag, 17. Juni 2017
Noch mal Hebräisch
הצלם, die hebräische Ausgabe von Philip K. Dicks Roman The Simulacra, erschienen bei Massada (1980) |
Obwohl schon das Sammeln von einer Übersetzung eines Buchs von Philip K. Dick in jeder verfügbaren Sprache bereits eine nicht ganz leichte Aufgabe ist, so hat die erste erschienene Übersetzung einen besonderen Reiz entwickelt. Ein Exemplar aus Israel findet sich ja schon in der Sammlung. Aber dem besonderen Reiz der Erstübersetzung konnte ich nicht widerstehen. Und so ist nun die hebräische Übersetzung von The Simulacra Teil der Sammlung. Die amerikanische Erstausgabe ist 1964 bei Ace herausgekommen. Die hebräische Ausgabe, הצלם, ist beim Verlag Massada in Ramat Gan als erste hebräische Übersetzung im Jahr 1980 erschienen.
Es gibt zwei deutsche Ausgaben des Romans, eine von 1978 bei Droemer-Knaur und eine in der Philip K. Dick Edition bei Heyne von 2005.
Samstag, 3. Juni 2017
Dick, Lem und Rottensteiner: Ubik
Wer sich im deutschen Sprachraum mit Philip K. Dick beschäftigt – oder überhaupt irgendwie mit Science Fiction – dem wird auch Franz Rottensteiner begegnen. Für mich verbindet sich der Name Rottensteiner mit dem Suhrkamp Verlag, wo er von 1980 bis 1998 die bekannte lila Taschenbuchreihe Die Phantastischen Romane betreute, in der 1977 auch erstmals Dicks Meisterstück Ubik auf Deutsch erschienen ist. LSD-Astronauten (1971) und Mozart für Marsianer (1973) waren vorher von Rottensteiner bereits in der Reihe Science Fiction der Welt bei Insel publiziert worden.
Der Widerstand der Materie. Ausgewählte Briefe, erschienen bei Parthas (2008), enthält neben anderen auch einige Briefe von Stanislaw Lem an Philip K. Dick |
Samstag, 6. Mai 2017
Tschechisch
tschechischen Dick vor einigen Jahren in Prag erwerben. Es gab eine recht grosse Auswahl und so griff ich zu meinem Standardwerk bei Übersetzungen, dem Blade Runner bzw. natürlich Träumen Roboter von elektrischen Schafen?. Dieses Buch gibt es in fast allen Sprachen, es gehört fast immer zu den übersetzen Werken von Philip K. Dick – natürlich wegen der Verfilmung, aber es ist auch ein sehr guter Roman.
Das erste Buch von Philip K. Dick in tschechischer Sprache von 1989 ist offenbar Povídky, eine Sammlung von sechs Kurzgeschichten und Sekundärliteratur: „in seiner Zeit war es eine einzigartige Informationsquelle für die tschechischen Leser“ (hiess es auf einer untergegangenen Fan-Seite). Dieses Buch (oder Heft?) ist eigentümlich, weil es als Fanbuch bezeichnet wird, es hat wohl keine ISBN und reguläre Bibliotheken weisen es heute nicht nach. Es wird auch als Samisdat bezeichnet, also im Selbstverlag (aber vielleicht passt Raubdruck hier besser?). Als Verlag wird SFK Laser genannt, ebenso wie beim zweiten Buch, Muž z Vysokého zámku, auf Deutsch Das Orakel vom Berge. Man kann vermuten, dass bei derartigen Bücher, die in den Wirren der Samtenen Revolution herausgekommen sind, über die Rechtesituation nicht viel nachgedacht wurde. Oder war vielleicht Paul Williams, der damals wohl die Rechte (mit-)verwaltet hat, in dieser Situation grosszügig?
Das erste Buch von Philip K. Dick in tschechischer Sprache von 1989 ist offenbar Povídky, eine Sammlung von sechs Kurzgeschichten und Sekundärliteratur: „in seiner Zeit war es eine einzigartige Informationsquelle für die tschechischen Leser“ (hiess es auf einer untergegangenen Fan-Seite). Dieses Buch (oder Heft?) ist eigentümlich, weil es als Fanbuch bezeichnet wird, es hat wohl keine ISBN und reguläre Bibliotheken weisen es heute nicht nach. Es wird auch als Samisdat bezeichnet, also im Selbstverlag (aber vielleicht passt Raubdruck hier besser?). Als Verlag wird SFK Laser genannt, ebenso wie beim zweiten Buch, Muž z Vysokého zámku, auf Deutsch Das Orakel vom Berge. Man kann vermuten, dass bei derartigen Bücher, die in den Wirren der Samtenen Revolution herausgekommen sind, über die Rechtesituation nicht viel nachgedacht wurde. Oder war vielleicht Paul Williams, der damals wohl die Rechte (mit-)verwaltet hat, in dieser Situation grosszügig?
Samstag, 29. April 2017
Transformationen
Philip K. Dick hat bei seiner Arbeit als Autor in grossem Masse eigene Ideen immer wieder aufgegriffen und in verschiedener Form neu verwendet. Das ist natürlich auf der Ebene der grundsätzlichen Themen, der Frage nach Realität, dem dunkelhaarigen Mädchen und einigen weiteren Themen passiert, aber auch konkreter bei Kurzgeschichten, die er häufiger aufgegriffen und zu Romanen erweitert hat. So ist die Kurzgeschichte Zur Zeit der Perky Pat eine Grundlage für den Roman Die drei Stigmata des Palmer Eldritch.
Samstag, 22. April 2017
Sieben auf einen Streich
Die erste professionelle Veröffentlichung von Philip K. Dick war Beyond Lies the Wub (Und jenseits – das Wobb) in der Juli-Ausgabe von Planet Stories im Jahre 1952. Allein in den nächsten fünf Jahren folgten mehr als 70 weitere Kurzgeschichten in Planet Stories und ähnlichen Groschenheften wie Galaxy, Imagination, The Magazine of Fantasy and Science Fiction und The Worlds of Tomorrow. Insgesamt sind dann, mit abnehmender Frequenz, über 100 Kurzgeschichten in Heften dieser Art erschienen. Dick schrieb dann zunehmend Romane, sicher auch aus finanziellen Gründen. (Es gibt einige frühere Veröffentlichungen im Young Authors' Club der Lokalzeitung von Berkeley über die in diesem Blog auch schon berichtet wurde.)
The Collected Stories of Philip K. Dick erschienen sind. Diese sind als Sammlerstück leicht zu finden, aber teuer zu bezahlen, werden aber auch regelmässig von verschiedenen Verlagen nachgedruckt und sind daher leicht und günstig erhältlich.
Dem Sammler bieten diese über mehr als 100 Hefte verstreuten Kurzgeschichten natürlich ein attraktives Sammelgebiet. Da diese sogenannten Pulps intensiv gesammelt werden – wohl nicht zuletzt auch wegen der bunten Umschlagbilder – ist das Angebot durchaus vorhanden. Tatsächlich sind diese Hefte auch durchaus zu finden und absolut erschwinglich. Die Angebotspreise schwanken aber erheblich, so dass man durchaus auf lohnende Angebote warten sollte – oder sich zumindest einen Überblick über den Markt verschaffen sollte. Genauso wichtig und genauso schwanken ist auch ie Qualität der Angebote –- häufig wurden diese von ihren meist jugendlichen Besitzern zwar sorgsam verwahrt, aber nicht immer auch sorgsam behandelt. Das namensgebende billige Papier, Pulp eben, hat auch nicht geholfen. Ein leicht beschädigter Rücken, Stempel und kleinere Flecken oder dezente Wasserschäden gehören also auch bei den besseren Exemplaren durchaus dazu.
The Collected Stories of Philip K. Dick erschienen sind. Diese sind als Sammlerstück leicht zu finden, aber teuer zu bezahlen, werden aber auch regelmässig von verschiedenen Verlagen nachgedruckt und sind daher leicht und günstig erhältlich.
Planet Stories vom Juli 1952 enthält Beyond Lies the Wub, die erste Veröffentlichung von Dick, eine in der Regel etwas teurere Ausgabe |
Da diese US-amerikanischen Hefte in Deutschland nur sehr selten angeboten werden, kommt für den deutschen Sammler noch die Portomauer hinzu. Die üblichen Strategien diese zu überwinden funktionieren auch hier: Sammelbestellungen und Grossbritannien. Mir ist jetzt eine Sammelbestellung in Grossbritannien gelungen, so etwas wird aber zunehmend schwerer mit jedem neuen Heft in der Sammlung: Die meisten Anbieter haben nur wenige interessante Hefte zu akzeptablen Preisen. Bei Heften aus Grossbritannien muss man zudem aufpassen, ob man nicht eine britische Ausgabe erwischt – einige der Hefte sind dort auch in abweichenden Ausgaben erschienen (was aber deren Sammelbarkeit keinen Abbruch tut).
Einzelne Hefte stellen sich mit der Zeit als selten und/oder teuer heraus. Gerade die oben genannte Juli-Ausgabe von Planet Stories von 1952 ist praktisch nur für einen deutlich höheren Preis zu bekommen als andere Ausgaben der Reihe – ich vermute genau weil es die erste Veröffentlichung von Dick enthält. Daher habe auch ich für dieses eine Heft mehr bezahlen müssen als für die sieben oben gezeigten Exemplare zusammen, aber diese Ausgabe ist in jeder Dick-Sammlung unverzichtbar.
Samstag, 15. April 2017
Spielen
Sammeln. Bücher. Bücher von Philip K. Dick. Vielleicht noch Hefte, Zeitschriften, Magazine. Gedruckt, in Farbe oder schwarz-weiss oder hektographiert. Sammeln ist eine Obsession. Aber, soweit es Bücher betrifft, doch wohl eine anerkannte … wir sammeln ja keine Ü-Ei Figuren oder Kaugummibildchen. Bücher implizieren immerhin ein intellektuelles Niveau … Stephen Fry lässt in seinem Roman Der Lügner (Erstauflage bei Haffmans, 1994) seinen Protagonisten dieses über Bücher sagen:
Ob wir Fry das glauben wollen … oder nicht? Nun, als Sammler von allem von, zu und über Philip K. Dick können wir einen kleinen Bereich nicht ignorieren, der deutlich jenseits des Papiers ist. In meinem Katalog finden sich schon länger auch einige Videospiele, die nicht nur durch einen Film inspiriert sind, sondern sich direkt auf Dicks Werk beziehen.
Wenn die Leute sie anhäufen und hohe Preise für dieses oder jenes zahlen wollen, schön und gut. Aber sie sollen sich nicht vormachen, das wäre eine höhere oder intelligentere Beschäftigung als das Sammeln von Schnupftabakdosen oder Kaugummibildchen.
Ubik vom französischen Computerspiele Hersteller Cryo Entertainment Interactive von 1998 |
Ein kürzlich erschienener Artikel hat nun diesen Blogeintrag ins Rollen gebracht. Hier eine Liste der sechs (mir) bekannten Spiele mit dem schwachen und sicher vergeblichen Versuch was die Vollständigkeit der Versionen anbetrifft:
Samstag, 8. April 2017
Qualität - Quantität
Was sammelt man als Sammler? In jedem Fall doch Qualität. Das in vieler Hinsicht sinnlose Zusammenraffen von Quantität entlarvt das Sammeln doch als Handlung des niederen Instinkts, nein, das eigene Sammeln sei kultiviert und gebildet und daher filigran: Nur schöne, qualitativ hochwertige Stücke enthalte die Sammlung.
In diesem Fall habe ich das nicht geschafft und konnte angesichts des ausserordentlich günstigen Angebots nicht widerstehen: Drei Bücher, die wie angekündigt qualitativ kaum den Standards der Sammlung genügen, für den Preis einer grossen Tasse Kaffee (durch den gemeinsamen lokalen Versand aus Deutschland). Und die drei Bücher passen genau auf die aktuelle Schwerpunkte meiner Bemühungen: Counter-Clock World von Berkley, die zweite Ausgabe von 1974, aber tatsächlich die erste englische Ausgabe dieses Buchs in meiner Sammlung und damit lange überfällig; leider mit einem hässlichen Namenseintrag auf dem Vorblatt. Die englische Erstausgabe von Our Friends from Frolix-8 - bei Ace, meinem US-amerikanischen Lieblingsverlag, von 1970; leider ist eine Ecke vorderen Umschlagseite beschädigt. Und zuletzt eine Ausgabe von Vintage, ebenfalls einem Verlag, den ich intensiver suche: Martian Time-Slip (1995) in der dritten Auflage, auch hier ist eine Ecke beschädigt.
In diesem Fall habe ich das nicht geschafft und konnte angesichts des ausserordentlich günstigen Angebots nicht widerstehen: Drei Bücher, die wie angekündigt qualitativ kaum den Standards der Sammlung genügen, für den Preis einer grossen Tasse Kaffee (durch den gemeinsamen lokalen Versand aus Deutschland). Und die drei Bücher passen genau auf die aktuelle Schwerpunkte meiner Bemühungen: Counter-Clock World von Berkley, die zweite Ausgabe von 1974, aber tatsächlich die erste englische Ausgabe dieses Buchs in meiner Sammlung und damit lange überfällig; leider mit einem hässlichen Namenseintrag auf dem Vorblatt. Die englische Erstausgabe von Our Friends from Frolix-8 - bei Ace, meinem US-amerikanischen Lieblingsverlag, von 1970; leider ist eine Ecke vorderen Umschlagseite beschädigt. Und zuletzt eine Ausgabe von Vintage, ebenfalls einem Verlag, den ich intensiver suche: Martian Time-Slip (1995) in der dritten Auflage, auch hier ist eine Ecke beschädigt.
Samstag, 1. April 2017
Singles
Nachdem Fischer in diesem Jahr die neunte und zehnte Ausgabe von Das Orakel vom Berge herausgebracht hat – und dieser Blog das auch ausführlich gewürdigt hat: auch zweimal – soll nun ein Blick in die entgegengesetzte Richtung folgen.
Von Dicks 36 Science Fiction-Romanen sind zehn in nur einer deutschen Ausgabe erschienen:
Von Dicks 36 Science Fiction-Romanen sind zehn in nur einer deutschen Ausgabe erschienen:
- Der Gott des Zorns, Bastei Lübbe (1977)
- Das Globus-Spiel, Goldmann (1978)
- Das Labyrinth der Ratten, Goldmann (1979)
- Der heimliche Rebell, Moewig (1981)
- Das Jahr der Krisen, Moewig (1982)
- Schachfigur im Zeitspiel, Moewig (1983)
- Der unteleportierte Mann, Moewig (1984)
- Kosmische Puppen und andere Lebensformen, Heyne (1986)
- Radio freies Albemuth, Moewig (1987)
- Nick und der Glimmung, Edition Phantasia (2000)
Ausserdem ist Die Invasoren von Ganymed nur einmal in einer Ausgabe erschienen, aber auch im Sammelband Die Welten des Philip K. Dick enthalten.Weiterhin sind die drei Bände der VALIS-Trilogie ebenfalls nur einmal einzeln bei Moewig herausgekommen, jedoch in drei Sammelbänden in drei unterschiedlichen Verlagen (Moewig, Heyne, Fischer).
Radio freies Albemuth, 1987 bei Moewig und dann leider nie wieder erschienen, eine der deutschen Einzelausgaben von Philip K. Dick, die unbedingt eine Neuauflage verdient hätten |
Samstag, 25. März 2017
Hartes von Fischer
Eine Premiere für Fischer ist die vor kurzem erschienene Ausgabe von Das Orakel vom Berge: Es ist die erste Hardcover-Ausgabe eines Romans von Philip K. Dick bei Fischer und die erste dieses Romans überhaupt. Und natürlich hat das etwas mit dem Erfolg der Amazon Serie The Man in the High Castle zu tun, die auf dem Roman basiert.
Samstag, 4. März 2017
Ungarisch
Die Spuren der ersten Veröffentlichung
von Philip K. Dick in Ungarn führen – wie dort wohl vieles in der Zeit
– zurück in die Sowjetunion. Dort erscheint im April 1958 in der
populären Wochenzeitschrift Ogonek die Kurzgeschichte
Der Bunker [Foster, You're Dead] als erste russische Übersetzung von Dick,
mehr dazu gab es schon hier im Blog.
Im gleichen Jahr wurde diese Geschichte von Dick, zusammen mit Robert A.
Heinleins The Long Watch, in der Nummer 82 der rumänischen Reihe Colecția de Povestiri Stiințifico-Fantastice (CPSF) veröffentlicht. Diese Reihe wurde seit 1956 unter dem Titel Tudományos-Fantasztikus Elbeszélések (TFE bzw. „Science-Fiction Geschichten“) auch in Ungarn verlegt. So
erschien Der Bunker dort 1959, wohl im Juli, in der Ausgabe 73 mit
dem Titel Két amerikai elbeszélés („zwei amerikanische
Erzählungen“). In Ungarn wurde die Reihe offenbar nach der Nummer 80 im selben
Jahr verboten. Die rumänische CPSF lief bis 1974 und wurde 1990 neu
gegründet.
Die Übernahme aus der sowjetischen Zeitschrift Ogonek vermied natürlich Probleme, die in einem Ostblockstaat sonst durch den Abdruck eines amerikanischen Schriftstellers in einer Hochphase des kalten Krieges entstehen konnten.
Übersetzung von Der Bunker in der Nummer 82 der rumänischen Zeitschrift Colecția de Povestiri Stiințifico-Fantastice (1958), mit dem Hinweis aus der Zeitschrift Ogonek; Autor: „Philip C. Dick“ [sic!] |
Die Übernahme aus der sowjetischen Zeitschrift Ogonek vermied natürlich Probleme, die in einem Ostblockstaat sonst durch den Abdruck eines amerikanischen Schriftstellers in einer Hochphase des kalten Krieges entstehen konnten.
Samstag, 25. Februar 2017
Noch mehr Fischer ... 2017
The Man in the High Castle – Das Orakel vom Berge, die neueste Ausgabe von Philip K. Dick bei Fischer (2017) |
Zunächst hatte der Verlag neuere Exemplare der 2014er Ausgabe von Das Orakel vom Berge mit einem grossflächigen Aufkleber auf den Markt gebracht, der auf den Zusammenhang mit Amazon Serie The Man in the High Castle hinwies, die auf dem Roman basiert. Jetzt ist eine neue Taschenbuchausgabe mit eben diesem Titel erschienen: The Man in the High Castle. Der ursprüngliche deutsche Titel Das Orakel vom Berge erscheint noch als Untertitel. Nicht nur im Titel, auch bei der Umschlaggestaltung knüpft das Buch an die Serie an. Leider erfahren wir über den Gestalter des (im Unterschied zur Klassik-Reihe wirklich ansprechenden) Umschlags nur den Namen „www.buerosued.de“. Wahrscheinlich ist auch Design jetzt Teamarbeit, was auch immer das bedeutet.
Samstag, 11. Februar 2017
Dickheads Metamorphosen
Metamorphosen 15 (2016) mit einem Interview mit Tommi Brem über Dickheads und seinen Appendix Dick |
Man möchte Brem und seinem Gesprächspartner Michael Watzka gerne länger zuhören - bzw. mehr als die drei Seiten lesen. Es geht - ausser natürlich um Appendix Dick - mehr um das Fandom, die Dickheads, und die Rezeption von Dick als um Dick selbst; das erspart dem wissenden Leser vermutlich die üblichen Floskeln über Dick. Und Bremms Bemerkungen zu einer geplanten Enzyklopädie oder einem Tarot sind zumindest dem Autoren dieses Blogs neu.
Angesprochen wird auch die fehlenden Fan-Fiction zu Dicks Werk (vielleicht steht die Frage unter dem Eindruck eines Interviews am Anfang des Magazins, in dem auch das Perry-Rhodan-Universum durchquert wird, in dem Fan-Fiction eine wichtige Rolle spielt). Fehlen tut m. E. hier die Anmerkung, dass es wohl keine (oder wenig?) klassische Fan-Fiction von Amateuren zu Dicks Werk geben mag, aber eben viel Literatur von Profis, die hier im Blog Recursive genannt und des öfteren besprochen wird - und die Zahl der Autoren und Bücher, die als von Philip K. Dick beeinflusst sind oder an Philip K. Dick erinnern, ist gross. Dick war sicher ein Writers' Writer, ein Autor, der von anderen Autoren des Genres sehr geschätzt wurde und bei diesen grossen Eindruck hinterlassen hat - und das durchaus auch schon zu seinen Lebzeiten. Diese Anmerkung sei in diesem Blog erlaubt, auch wenn es ja sonst mehr um's Sammeln geht.
Samstag, 4. Februar 2017
Die Zeit
Jede neue Entdeckung macht Spass und gerade beim Sammeln ist der Fund eines vorher gänzlich unbekannten Stücks oft eine grössere Freude als das Füllen einer bereits bekannten Lücke. Ich dachte wirklich, dass ich alle erschienenen Kurzgeschichten im Katalog hätte.
Auf einem meiner Fischzüge fand ich jedoch ein Angebot für das Programmheft zum Stück Die Zeit und das Zimmer von Botho Strauss. Das Angebot kam mit einem vollständiges Inhaltsverzeichnis des Programmhefts und es sollte eine Reihe von Kurzgeschichten zum Thema Zeit enthalten. Und eine dieser Geschichten war Eine Kleinigkeit für uns Temponauten von Philip K. Dick. Tatsächlich hatte ich dieses Angebot schon einmal gesehen, konnte das aber nicht verifizieren und hielt das daher einfach für einen Fehler, es war einfach nicht zu glauben. Dieses mal habe ich dann einfach zugegriffen, das Risiko war überschaubar, es wäre ja auch nicht der erste Fehlkauf.
Das Buch traf dann schnell ein und es enthält tatsächlich die Kurzgeschichte von Dick. Es handelt sich um das Programmheft des Stücks Die Zeit und das Zimmer, uraufgeführt am 8. Februar 1989 („Keine Pause!“) an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin unter der Regie des 2015 verstorbenen Luc Bondy.
Programmheft zur Aufführung von Botho Strauss' Die Zeit und das Zimmer an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin (1989) |
Das Buch traf dann schnell ein und es enthält tatsächlich die Kurzgeschichte von Dick. Es handelt sich um das Programmheft des Stücks Die Zeit und das Zimmer, uraufgeführt am 8. Februar 1989 („Keine Pause!“) an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin unter der Regie des 2015 verstorbenen Luc Bondy.
Das Programmheft enthält auf der ersten Seite eine Liste der Schauspieler und ihrer Rollen sowie weitere Mitwirkende und dann auf rund 140 Seiten Geschichten und Gedanken zum Thema Zeit: Fast zwei Dutzend Texte, zusätzlich zu dem von Dick auch von J. G. Ballard, Jorge Luis Borges, Lewis Carroll und weiteren.
Samstag, 7. Januar 2017
Ausblick 2017
Was bringt dem Sammler von Philip K. Dicks Werk das Jahr 2017? Tatsächlich sind für den Februar zwei neue Ausgaben von Das Orakel vom Berge bei Fischer angekündigt. Die kommen ein bisschen spät, könnte man finden, um noch durch das Interesse, das durch die Amazon-Serie The Man in the High Castle generiert wurde, zu profitieren. Andererseits steht der Deutschland-Start der zweiten Staffel der Serie noch bevor - und wenn es gut läuft, gibt es sogar noch eine dritte Staffel.
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